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Alles rund um den Grasshopper-Club Zürich
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stufi
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#1101 Beitrag von stufi »

proLeon hat geschrieben:www.weltwoche.ch/schawinski/

hier noch ein Link zum interview mit vogel. lästert schon da (19.8.2007) über den Tagi
Und hie e Link zum Blog vor Weltwoche "Nachruf Hardturm" http://www.weltwoche.ch/fussball/

;-)
Triebe mer dr Tagi i Konkurs jeah! Boykotiere itze de ou 20min. So ne Schund.
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stufi
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http://www.woz.ch/dossier/knapp_daneben/15327.html

#1102 Beitrag von stufi »

http://www.woz.ch/dossier/knapp_daneben/15327.html:

WoZ: EINS WENIGER

Bayern München, Neuchâtel Xamax, und dann ist Schluss. Eines der verdientesten, stimmungsvollsten Stadien der Schweiz darf abdanken. Bald werden sie mit Baggern auffahren, mit Abrissbirnen, Schlagbohrern und Dynamit und den Hardturm in Schutt und Asche legen. Was danach kommt, weiss niemand. Die CS beteuert, am geplanten Fünfeck festzuhalten, doch glauben mag das kaum noch jemand. Die EM wird auf der anderen Seite der Geleise gespielt, und für GC und den FCZ braucht es keinen zweiten Vorzeigebau mit 30000 Plätzen. Das wissen auch die knochenharten Kalkulierer bei der Grossbank. Noch spricht es niemand aus, doch ein einfacher Weg, das Beschwerdeduell mit den AnwohnerInnen unblutig zu einem Ende zu bringen, wäre die Projektierung eines maximal 20000 Plätze fassenden viereckigen Fussballstadions mit schönen Stehplatzsektoren hinter den Toren.

Bis es so weit ist, heisst es trauern, erreicht das Stadionsterben mit dem Ende des Hardturms doch seinen vorläufigen Höhepunkt. In der Schuhschachtel, in der ich die Matchtickets aufbewahre, fand ich über vierzig Erinnerungen an die GC-Heimstätte. Für siebzig Franken - was wir damals unverschämt teuer fanden - waren die drei Spiele der Champions League 1995/1996 zu sehen. Den Auftakt machte Ferencváros Budapest, das mit einer Hundertschaft Neonazis angereist war, die ihren ausgestreckten rechten Arm nur dreimal einzogen, beim Jubel über das 0:1, das 0:2 und das 0:3. Diesen Auftritt vor Augen, verwundert die eben erfolgte Gründung der Ungarischen Garde wenig; es hatte sich abgezeichnet.

Zwei Jahre später war Croatia Zagreb zu Gast, «Preis Fr. 15.00, Sektor freie Wahl». Die Dinamo-Fans, mitten im Kampf gegen die von Klub- und Staatspräsident Franjo Tudjman durchgesetzte Umbenennung, prügelten sich im eigenen Sektor und feuerten eine Fackel nach der andern aufs Feld. Der dribbelnde Türkyilmaz im leuchtenden Strafraum war selbst der «L.A. Times» ein Bild wert. GC verlor null zu fünf, Zuberbühler sah rot, Smiljanic stand für ihn ins Tor, und hinter ihm brüllten die GC-Fans «Sch* Jugos» in Richtung der Kroaten.

Im Hardturm genossen immer auch Mannschaften Gastrecht, die aus irgendwelchen Gründen ihre Spiele nicht bei sich zu Hause austragen konnten. Als 1997 Albaniens Staatsstrukturen in sich zusammenzufallen drohten, musste die Nationalmannschaft ihre Qualifikationsspiele für die WM 1998 ausser Landes austragen. Albanien schlug vor Tausenden von Landsleuten im Hardturm Nordirland mit 1:0, und die drei bärtigen Zürcher, die sich als Fans der Nordiren ausgaben, hörten irgendwann auf zu singen. Auch zahlreiche Schweizer Vereine, deren Stadien nicht internationaler Norm entsprachen, empfingen ihre Gäste in Zürich. Hier warf St. Gallen Chelsea aus dem Uefa-Cup und scheiterte in letzter Minute an Brügge. Hier spielte der FCB gegen Feyenoord Rotterdam (26. Oktober 2000), was den Hooligan-Fahndern den Schweiss auf die Stirn trieb, weil Lausanne-Sport am selben Abend Ajax Amsterdam empfing. Hier trat der FCZ gegen Aston Villa an (Preis: Fr. 25) und YB gegen Roter Stern Belgrad (Fr. 20). Der Hardturm war eine Adresse. Fans von Zenit St. Petersburg (19.9.2002, Fr. 20) zeigten der Schweiz, was besoffen sein wirklich bedeutet. Die Tifosi der AC Fiorentina (20.10.1998, Fr. 20) tauchten den Gästesektor in Violett und beglückten das Rund mit den schönsten Gesängen. Und einige Fans von Leeds United (22.11.2001, Fr. 25) strandeten nach dem Spiel in der nahen Buch- und Kulturbar Sphères: «Was wollen wir hier? Das ist eine gottverdammte Bibliothek!» «Ja, aber eine, in der die Leute Bier saufen!»

Irgendwann wurde die alte Westtribüne abgerissen, die klaffende Lücke gab den Blick frei auf den Zürcher Hausberg. Weil GC dann während einiger Spiele kaum mehr ins westseitige Tor traf, gebar der «Blick» die unerreichte Schlagzeile vom «Üetliberg-Komplex». Mit dem Bau des neuen Gästesektors 1998 normalisierte sich die Situation, was wieder vermehrt Heimspiele der Nationalmannschaft zur Folge hatte. Als am 2. September 2000 Russland in der WM-Quali zu Gast war (0:1), tischte der Schweizerische Fussballverband im Stadioncafé russischen Salat auf - eine schöne, nahe liegende Geste, von den russischen Journalisten leider mit totaler Nichtbeachtung bestraft. Ob man in Russland den russischen Salat überhaupt kennt? In England wird man ja auch oft auf die Swiss Roll angesprochen, und ich weiss bis heute nicht, was das ist.

Der Hardturm wird fehlen. Die ganze internationale Prominenz einmal weggerechnet, war er einfach ein ausgezeichnetes Nationalligastadion, mit den Vorzügen der Nähe zum Spielfeld, der idealen Grösse und der guten Akustik und einigen hübschen Eigentümlichkeiten wie den Durchsagen des berndeutschen Platzspeakers im Falle von Feuerwerk («Bitte, lööds doch eyfach la sii») oder die am seltsamsten Ort angebrachte Anzeigetafel. Vor dem Freundschaftsspiel gegen die Bayern setzte sich ein geföhnter Zürcher zu drei Münchnern an den Tisch und spendierte ihnen eine Flasche Bier. «Was wollt ihr hier», fragte er sie beim Anstossen, «das ist eine alte, furchtbare Bruchbude. Wir haben in der Schweiz keine Allianz-Arena.» «Och», fand der kahlrasierte Münchner im roten Umbro-Shirt und leerte die halbe Flasche in einem Zug, «ich mag solche Stadien ganz gern. Das findest du bei uns nicht mehr.»

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likavi
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#1103 Beitrag von likavi »

Gut!

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lesaux
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#1104 Beitrag von lesaux »

allerdings bin ich überzeugt, dass das Stadion so gebaut wird. es wird rentieren, schlimmstenfalls alleine schon wegen des Hotels, welches sicher
das spektakulärste in der Stadt sein wird (mit blick aufs spielfeld).

die CS wartet sicher nicht so lange, um dann im letzten moment alles zu verwerfen.

timosp
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#1105 Beitrag von timosp »

Wird ja immer besser..

http://www.tagi.ch/dyn/news/zuerich/786861.html

Sorry, liebe GC-Fans

Der traurige und einsame Tod des Zürcher Hardturmstadions
Am Samstag ist im «Tages-Anzeiger» ein Nachruf auf das Hardturmstadion erschienen. Der Schreibende war ich, und - wenn es den Fans ein Trost ist - bei mir war am Wochenende die Hölle los.

Der Text hat einen Sturm der Entrüstung ausgelöst, die Mailboxen auf der Redaktion waren voller Protestschreiben, Tiraden und auch Abo-Kündigungen. Bei mir zu Hause läutete am Samstagmorgen schon früh das Telefon, ich hatte gute und weniger gute Gespräche mit Grasshopper-Anhängern.

Am Abend beim letzten Spiel im Hardturm begrüsste der Stadionsprecher mich in ironisch-freundlichem Ton persönlich übers Mikrofon vor 11'700 Zuschauern. Das gellende Pfeifkonzert fuhr mir ziemlich in die Knochen. Der Moderator der Finissagefeier, Fernsehmann Roman Kilchsperger, stiess mit spitzen Worten nach. Das Wochenende war hart, nach einigen Telefonaten und im Stadion war mir wind und weh.

Ich allein hatte mich ins Fegefeuer geschrieben. Ich streue Asche auf mein Haupt, und bitte in aller Form um Entschuldigung. Ich habe Grasshopperherzen verletzt und treue Fans beleidigt. Das tut mir Leid.

Meine Worte, das Stadion Hardturm sei nie zu einer Kultstätte des Fussballs geworden, weil er dafür den falschen Klub, die falschen Fans und Zürich zu wenig fussballbegeistert sei, waren überhart und haben die treuen Anhänger des Klubs wie einen Dolchstoss ins Herz getroffen. Und meine Bemerkung, dass Spiele im Hardturm immer dann ein Genuss waren, wenn Basler, St. Galler oder FCZ-Fans Stimmung machten, ist für einen echten Grasshopper natürlich die schwerste aller möglichen Beleidigungen.

Für fast alle, die sich gemeldet haben, ist klar: Solcherlei unfreundliche Worte können nur von einem Fan des FC Zürich kommen. Das Gegenteil ist der Fall. Auch wenn mir das heute niemand glaubt: Mein Fanleben lang schlug mein Herz für GC, als Kind, als Teenager, oft war ich auf dem Hardturm, erlebte da viele tolle Momente. Doch meine Liebe zum Fussball und zu GC hat in den letzten Jahren gelitten, der Klub hat mich oft enttäuscht. Daher wohl der unangepasste Ton.

Aber, das sei hier gesagt, nie und nimmer wäre ich dazu fähig, was im Leben eines Fussballfans als Hochverrat gilt: mein Herz einem anderen Klub zu verschenken. Wird der FCZ oder sonstwer Meister, lässt mich das kalt; holt GC eine Trophäe, freut es mich noch immer, auch wenn ich oft über den Klub lästere.

dialimou
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#1106 Beitrag von dialimou »

Dä Niels hät Fuditätsch vom Chef übercho. Haha...
Dirty Erich hat geschrieben:Wir waren schon immer nüchtern, kalt, abweisend, ein bisschen arrogant. So sind die Zürcher. Und so bin ich. Man kann sich nicht verleugnen.

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gränni
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#1107 Beitrag von gränni »

Zum Abschied ein Stück vom Stadion

http://www.tagi.ch/dyn/news/zuerich/786860.html

Es war ein trauriger Abend für die Fans des Grasshopper Club. Ihre Mannschaft spielte am Samstag zum letzten Mal im Hardturmstadion, sie verlor.

Die Grossleinwand zeigte schöne Tore und grosse Fussballmomente aus den 78 Jahren GC im Hardturm. Manch hartgesottenem Anhänger aus der Fankurve liefen die Tränen in Strömen übers Gesicht. Nach dem Schlusspfiff stürmten sie auf den Rasen, alle wollten ein Stück Rasen, die Schnellsten rissen die Eckfahnen raus, besetzten Penaltypunkte, Tor- und Strafraumlinien, um den Anstosspunkt gab es gar eine wüste Schlägerei.

Mit Identitäts-, Kredit- und Cumuluskarten säbelten sich die Souvenirjäger das beste Stück aus dem Rasen. Später kamen Gärtner mit Schneidemaschinen zu Hilfe. Die Herzen der Fans bluteten, mit letzten Kräften rissen sie Schalensitze, Garderobeschilder, Toilettentüren, Klobrillen raus. Familien schleppten die Sitze stapelweise in die Trams. Ein letztes Bier und ein letzter Joint im Anstosskreis linderte den Abschiedsschmerz ein wenig.


Es war ein trauriger Abend für die Fans des Grasshopper Club. Ihre Mannschaft spielte am Samstag zum letzten Mal im Hardturmstadion, sie verlor.

Die Grossleinwand zeigte schöne Tore und grosse Fussballmomente aus den 78 Jahren GC im Hardturm. Manch hartgesottenem Anhänger aus der Fankurve liefen die Tränen in Strömen übers Gesicht. Nach dem Schlusspfiff stürmten sie auf den Rasen, alle wollten ein Stück Rasen, die Schnellsten rissen die Eckfahnen raus, besetzten Penaltypunkte, Tor- und Strafraumlinien, um den Anstosspunkt gab es gar eine wüste Schlägerei.

Mit Identitäts-, Kredit- und Cumuluskarten säbelten sich die Souvenirjäger das beste Stück aus dem Rasen. Später kamen Gärtner mit Schneidemaschinen zu Hilfe. Die Herzen der Fans bluteten, mit letzten Kräften rissen sie Schalensitze, Garderobeschilder, Toilettentüren, Klobrillen raus. Familien schleppten die Sitze stapelweise in die Trams. Ein letztes Bier und ein letzter Joint im Anstosskreis linderte den Abschiedsschmerz ein wenig.

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barast
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#1108 Beitrag von barast »

ist es möglich dass man im Duden als Erklärung für das verb "schleimen" oder Nomen "Schleim" einfach den Begriff Niels Walter einführen könnte..???

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gränni
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#1109 Beitrag von gränni »

Hardturm-Feier: Ex-Wirtin bestohlen
Der Abschied vom Hardturm-Stadion am Samstag war für Ruth-Heidi Walser (50) besonders traurig.

Der Ex-Wirtin der Logen bei der Südtribüne wurde von ehemaligen Mitarbeitern eine beleuchtete historische Tafel des Logensalons überreicht. Doch das Geschenk wurde gestohlen: «Als die Security-Leute einen Moment weg waren, verschwand die Tafel.» Als Täter komme eine Handvoll VIP-Gäste in Frage, so Walser: «Die waren alle angetrunken. Ich hoffe, der Dieb besinnt sich jetzt, wo er nüchtern ist, und bringt mir die Tafel zurück.»

http://www.20min.ch/news/zuerich/story/11972012

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enorm
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#1110 Beitrag von enorm »

gränni hat geschrieben: Zum Abschied ein Stück vom Stadion

http://www.tagi.ch/dyn/news/zuerich/786860.html

Ein letztes Bier und ein letzter Joint im Anstosskreis linderte den Abschiedsschmerz ein wenig.
haha xD
Der Hardturm wird fehlen. Die ganze internationale Prominenz einmal weggerechnet, war er einfach ein ausgezeichnetes Nationalligastadion, mit den Vorzügen der Nähe zum Spielfeld, der idealen Grösse und der guten Akustik und einigen hübschen Eigentümlichkeiten wie den Durchsagen des berndeutschen Platzspeakers im Falle von Feuerwerk («Bitte, lööds doch eyfach la sii») oder die am seltsamsten Ort angebrachte Anzeigetafel. Vor dem Freundschaftsspiel gegen die Bayern setzte sich ein geföhnter Zürcher zu drei Münchnern an den Tisch und spendierte ihnen eine Flasche Bier. «Was wollt ihr hier», fragte er sie beim Anstossen, «das ist eine alte, furchtbare Bruchbude. Wir haben in der Schweiz keine Allianz-Arena.» «Och», fand der kahlrasierte Münchner im roten Umbro-Shirt und leerte die halbe Flasche in einem Zug, «ich mag solche Stadien ganz gern. Das findest du bei uns nicht mehr.»
Das gefällt mir xD
CURVASUDMILANO hat geschrieben:Typisch GC, teilweise malen sie sogar Banner nach….

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