Presse Thread

Alles rund um den Grasshopper-Club Zürich
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nolens
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Re: Presse Thread

#24081 Beitrag von nolens »

Müller Peter hat geschrieben: 26.12.19 @ 22:44 Absolut! Aber der Berict ist gut, finde ich
Findest du? Ich finde ihn langweilig. Steht dasselbe wie in den letzten 100 Artikeln über GC. Mal abgesehen davon dass den Protagonisten genau jene Zitate entnommen wurden, welche die Hypothese stützten.

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TO BE
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Re: Presse Thread

#24082 Beitrag von TO BE »

B-Star hat geschrieben: 26.12.19 @ 14:35 https://www.nzz.ch/sport/gc-zuerich-und ... ld.1530543

GC Zürich: Und was morgen ist, wissen sie nicht
Die Grasshoppers spielen seit einem halben Jahr in der Challenge League und wissen nicht, ob sie als Profi-Fussballklub eine Zukunft haben. Wie gehen der Präsident Andras Gurovits und der CEO Fredy Bickel mit dieser Ungewissheit um? Und wie verhalten sich der Trainer Uli Forte, sein Captain Veroljub Salatic und die Fans?


«Ich bin angespannt», sagt Andras Gurovits. Es ist der 20. Juli. Gurovits, ein Zürcher Wirtschaftsanwalt, sitzt mit seiner kleinen Tochter in einer Loge im Letzigrundstadion. Es rieselt Musik aus den Lautsprechern, auf einem Tisch steht ein kleines Buffet bereit. Seit 45 Tagen ist Gurovits Präsident des Grasshopper-Clubs. Er ist es, weil er der letzte übrig gebliebene Verwaltungsrat des Fussballklubs ist. Alle anderen sind kurz vor oder nach dem Abstieg zurückgetreten. Gurovits schaut ins Stadion hinaus, alles ist leer. Es findet ein Geisterspiel als Strafe für die Ausschreitungen der GC-Fans aus der letzten Saison statt. Auch das noch. Als hätte der Klub nicht schon genug andere Sorgen.

Seit Ende November haben die Grasshoppers kein Spiel mehr gewonnen, heute treten sie zum ersten Mal in der Challenge League an, gegen Stade Lausanne. Es ist ein harter Bruch in ihrer Geschichte. Niemand weiss, wie der gefallene Rekordmeister wieder aus seiner Identitätskrise herausfinden soll, niemand hat als Ziel den sofortigen Wiederaufstieg formuliert. Alle warten einfach ab, was geschieht. «Etwas Fatalismus braucht es», sagt Gurovits. Er nimmt seine Tochter an der Hand und geht hinaus zu seinem Sitz. Sie hat Farbstifte und ein Blatt Papier unter dem Arm. Vielleicht wird es ja langweilig.


***

Am Ende gewinnen die Grasshoppers 2:1. Es ist der Auftakt in ein Halbjahr, das zäh wird. Im Frühsommer ist der Klub operativ praktisch handlungsunfähig, aber es gelingt ihm immerhin, eine funktionierende Mannschaft auf den Rasen zu stellen. Alles, was neben dem Platz geschieht, ist ungewiss. Wie es weitergeht. Und ob überhaupt. Die Klubbesitzer Peter Stüber und Stephan Anliker werden nach dieser Saison mit grosser Wahrscheinlichkeit kein Geld mehr zur Verfügung stellen. Seit dem Spätherbst laufen Übernahmegespräche mit neuen Investoren. Die Deadline ist im Februar, wenn GC gegenüber der Liga darlegen muss, wie es sich künftig finanzieren will.

Kapitel 1: Am Nullpunkt
Veroljub Salatic trägt Flip-Flops und zerrissene Jeans, wüsste man es nicht besser, könnte man denken, er nehme sich kurz Zeit zwischen einem Bad im See und dem Barbecue. Es ist Spätsommer, der Captain der Grasshoppers ist seit ein paar Wochen zurück in der Schweiz, seine letzte Station war der FK Ufa in Russland, wo er kaum mehr zum Einsatz kam. Nun soll der 34-Jährige das junge Team führen. Wenn er im Café auf dem GC-Campus inmitten der Mannschaftskollegen das Mittagessen schöpft, sieht er aus wie der Lehrer einer aufgeweckten Schar von Jugendlichen.

Salatic stiess als gut 14-Jähriger zu GC, in der Saison nach dem letzten Meistertitel 2003 schaffte er es in die erste Mannschaft. Er und GC, das sei Liebe auf den ersten Blick gewesen, sagt er. Sein GC ist das erfolgreiche, er kennt die glorreiche Geschichte nicht nur vom Hörensagen, er war Fan und Teil des Vereins, als er noch glänzte. Vor ein paar Jahren hat er sich im Streit vom Klub getrennt, jetzt soll ausgerechnet er der Anführer sein, der ihn aus dem sportlichen Schlamassel führt. Der Abstieg schreckte ihn nicht ab. «GC ist Rekordmeister», sagt er, es ist das ewige Mantra, an dem Kritik abprallen soll, aber Salatic fügt sofort an: « An die grosse Glocke hängen müssen wir das nicht mehr, es ist zu viel passiert.» Er weiss natürlich, was in den vergangenen Monaten alles schiefgelaufen ist. Trotzdem stört ihn, wie hart der Verein in den Medien kritisiert wird. Die Brücke zu schlagen zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist nicht einfach, den Weg zwischen dem früheren Selbstbewusstsein und der Demut zu finden, kompliziert.

Ganz am Anfang traf Salatic einen Verein in Auflösung an, der kaum mehr etwas gemein hatte mit dem GC, das er von früher kannte. Niemand hatte mehr Leitlinien für den Umgang miteinander gesetzt. «Es war Unordnung», sagt Salatic, er spricht von Kleinigkeiten, an denen man dies ablesen konnte. Trank einer einen Kaffee, liess er den Becher einfach stehen. Er musste feststellen, dass «die Eigenverantwortung der Spieler sehr klein war». Salatic hat vier Kinder, jetzt muss er auch bei der Arbeit eine Rasselbande im Zaum halten. Viele Spieler sind jung, oft sei es auch lustig, aber sie seien ständig nahe an der Unkonzentriertheit. «Ich reisse ihnen nicht den Kopf ab, wenn sie Fehler machen», sagt er, «aber sie müssen schnell lernen, dass sie die gleichen Fehler nicht zwei-, dreimal machen.» Salatic ist nicht nur Mahner, sondern auch guter Geist. Mit einem Spieler, der ohne Geld in der Schweiz ankam, ging er Shampoo und Unterwäsche kaufen, die dringendsten Sachen fürs Leben. Und als ihn drei Spieler nach einem Coiffeur-Besuch aus Zürich anriefen, sie kämen nicht zurück nach Niederhasli, weil sie kein Geld mehr hätten, schickte er ein Taxi vorbei.

***

Pop-Musik plärrt aus den Boxen, der Letzigrund ist schlecht gefüllt. «Es ist kein cooler Ort hier», sagt Silvan Keller. 3150 Zuschauer sollen da sein, offiziell, tatsächlich sind es wohl 1000 weniger. «In Zürich suchen alle das Coole. Hier ist es nicht», sagt Keller. Er weiss nicht, wie viele GC-Spiele er gesehen hat, er ist 34, seit seiner Kindheit ist er GC-Fan, zwischen sieben- und achthundert Spiele werden es gewesen sein, früher hat er Buch geführt. Heute spielt GC gegen Chiasso, 9. Challenge-League-Runde. Eine Frau tritt an ihn heran, Keller kennt alle hier im Sektor. Sie fragt: «Haben so viele Leute vergessen, dass um halb sechs Match ist, oder haben wir so wenige Fans?» Keller antwortet: «Wir haben so wenige Fans.»

Keller wurde Fan, als GC ein grosser Klub war, und Keller weiss selber nicht genau, wieso er sich das immer wieder antut: fast jedes GC-Spiel, eine «Zeitverschwendung», nennt er die Spiele einmal, und dann: «Es ist eine komische Solidarität.» Es ist die Solidarität des Fans, Keller kommt immer, weil ohne GC irgendetwas fehlen würde und weil er noch immer daran glaubt, dass es irgendwann wieder besser wird, vielleicht ja hier und heute. Keller hat die Meistertitel erlebt, die Champions League, das volle Hardturmstadion, und wie der Klub in Wirren versank. Um ihn herum sind weniger Leute, in der Kurve spannen die Fans blaue Planen über die Klappstühle, damit der Sektor zumindest mässig gefüllt aussieht. Wer so lange da ist wie Keller, der bleibt, auch jetzt in der Challenge League, zusammen mit ein paar Unentwegten. Keller sagt: «Ich würde erst aufhören, wenn keiner mehr kommt. Aber vielleicht gehe ich auch dann noch hin.»

***

«Das gibt’s ja nicht!» Uli Forte erinnert sich an seine erste Reaktion an einem Tag im Juni, als sein Handy schellte. Forte war in den Ferien, hinter ihm lagen acht Spiele als GC-Trainer und der Abstieg. «Erhol dich. Du wirst die Energie brauchen», sagte Andras Gurovits ins Telefon. Der GC-Präsident Stephan Rietiker ist soeben zurückgetreten, weil statt 20 Millionen Franken Budget 13 Millionen zur Verfügung stehen. Forte fragt, ob er zurückkehren soll. «Bleib in den Ferien», sagt Gurovits. «Ich blieb, aber an Ferien war trotzdem nicht mehr zu denken», sagt Forte.

Der GC-Trainer sitzt beim Apéro auf dem Zürcher Helvetiaplatz. Es ist Ende August, die Menschen erfreuen sich an der Abendsonne, Zurigo mediterrano. Forte wirkt entspannt, er hat gelernt, auch einmal abzuschalten und nicht während sieben Tagen und 24 Stunden im Fussball-Tunnel zu leben, wie er das am Anfang seiner Karriere als Profi-Trainer gemacht hat. Er hat einiges gesehen und erlebt seither, mit dem FC Zürich und St. Gallen auch die Challenge League und wie man wieder aufsteigt. «Es ist ein Marathon», sagt er.

Fünf Spiele sind vorbei, drei Siegen folgten die Heimniederlage gegen Schaffhausen und ein Unentschieden gegen Winterthur. Die Mannschaft funktioniert einigermassen, es war nicht einfach, vor allem die jüngeren Spieler auf die Challenge League einzustellen. «Ich habe den Jungs immer wieder erklärt, das ist auch eine Chance für euch», sagt Forte. Aber Forte will die Mannschaft auch ein wenig schützen vor Erwartungen und Ansprüchen. Und auch sich selbst will er schützen. Wer zwei Mal aufgestiegen ist, schafft es deswegen nicht automatisch ein drittes Mal.

«Die Voraussetzungen sind nicht vergleichbar damals mit dem FCZ», sagt er. GC hat noch immer ein stolzes Budget im Verhältnis zur Konkurrenz, aber es ist deutlich kleiner als damals mit dem FCZ, der mit einer erfahrenen Super-League-Mannschaft durch die Challenge League stapfte wie ein Elefant durch ein Eichhörnchen-Gehege. Forte will nun zeigen, dass der FCZ falsch lag mit der Begründung für seine Entlassung, junge Spieler zu wenig eingesetzt und nicht vorangebracht zu haben. «Fertiger Chabis», sagt er, «ich arbeitete immer gerne mit den Jungen.» Forte lacht durch seine Zahnlücke, die Vergangenheit ist längst vorbei, und die Sache zwischen ihm und den GC-Fans, die ihm den ersten Abgang bei GC nach dem Cup-Sieg 2013 nachgetragen haben, sei bereinigt. Die Sonne geht unter, Forte hat zum Essen abgemacht. Man sieht sich immer zweimal im Leben.

Kapitel 2: Angekommen
Zweimal, so wie Uli Forte und Fredy Bickel. GC teilt am 11. September mit, dass Fredy Bickel neuer Geschäftsführer sei. Bickel und Forte haben eine gemeinsame Geschichte. Sie arbeiteten bei den Young Boys in ähnlicher Konstellation zusammen, Bickel war schon damals Fortes Vorgesetzter. Bickel entliess Forte im Sommer 2015 nach zwei Jahren bei YB. Die Gründe für die Entlassung waren immer im Halbdunkeln geblieben, es seien intern Dinge vorgefallen, über die man nicht reden wolle. Kann das gutgehen, beim zweiten Wiedersehen, beim zweiten Versuch? Alles kein Problem, sagen die beiden, man habe sich «schon einige Wochen nach der Entlassung bei einem Nachtessen ausgesprochen». Es sei ein grosser Vorteil, dass man sich bereits kenne und jeder vom anderen wisse, wie er arbeite.

Ende Oktober spazieren Forte und Bickel zusammen mit Gurovits in die Cafeteria im Campus. Es ist das erste Mal, dass Bickel über die Arbeit bei GC spricht, auch der Präsident und der Trainer geben Auskunft. Fredy Bickel ist ein grosser Name im Schweizer Fussball, zuletzt war er zweieinhalb Jahre in Wien. Und vor allem hat auch er eine GC-Vergangenheit, er war zu den Zeiten im Klub, als dieser im alten Hardturm um Titel und in der Champions League spielte. Er sagt: «Ich fühle mich wohl, es ist für mich wie ein Heimkommen.»

Es gibt selbstgemachten Kuchen für alle, die Stimmung ist familiär. Es ist keine dieser Veranstaltungen, von denen GC in den letzten Jahren so viele abgehalten hatte und in denen Präsidenten, CEO oder Trainer wieder einmal angestrengt alte Grösse vorgaben als Camouflage des Niedergangs. GC will nun «Bescheidenheit, Sportsmanship und harte Arbeit» leben. Bickel berichtet von der Verunsicherung unter den verbliebenen Mitarbeitern auf der Geschäftsstelle, wie er jede Rechnung visiert, wie er ohne einen freien Tag täglich 17, 18 Stunden arbeitet und trotzdem die Mannschaft noch gar nicht kennengelernt hat. «Aber es macht Freude, die Richtung stimmt», sagt er.

***

Es ist November, aber der Rasen in Winterthur sieht aus, als hätte er bereits einen Winter erdauert. Die Spieler dampfen in der Kälte, die Zuschauer schlottern. Es ist Kantonsderby, Freitagabend, auf dem Weg zum Stadion Schützenwiese tragen die Alten Schals und die Jungen Bierdosen. GC, der grosse Name, ist zu Gast. «Weisch no, bim FCZ sind aber meh Lüüt cho», sagt eine Winterthurer Zuschauerin zu ihrem Begleiter, sie blickt auf die Gruppe schwarzgekleideter GC-Fans. Dabei sind heute viele gekommen, gut die Hälfte des Gästesektors ist voll. Dort stehen sie gedrängt, auch Leute, die seit fünf, zehn Jahren nicht mehr im Stadion waren, sagt Silvan Keller. Er verbringt die erste Hälfte mit den GC-Fans, dann kommt er auf die Winterthurer Stehplätze. Keller kann ein Spiel verfolgen, ohne auf den Platz zu schauen. Auch er blickt jetzt auf die Schwarzgekleideten im Gästesektor. Einmal sagt er: «Schon erstaunlich, dass so ein Klub noch so viele Fans hat.»

Als der FCZ durch die Challenge League tingelte, entstand unter den Fans eine Art Challenge-League-Romantik, man sah’s als Abenteuer, eine einjährige Tour durch die Provinz. Die GC-Fans sind anders. «Mein Optimismus von Anfang Saison ist verflogen. Es waren teilweise erbärmliche Spiele», sagt Keller. GC müht sich durch die Challenge League, ist zwar vorne dabei, aber die Mannschaft begeistert nicht.

Die GC-Fans sehen die Challenge League nicht als Abenteuer, weil sie nicht wissen, ob alles ein gutes Ende finden wird im Mai. Die Challenge League ist Gegenwart, vielleicht Zukunft, die GC-Fans wissen nicht, wo sie hingehören. «Es wäre wichtig zu wissen, wer wir sind, wo es hingeht.» All die Fragen, die den Klub beschäftigen, sie beschäftigen auch die Fans. «Die Kurve sagt: Wir sind GC. Aber was ist GC? Auch aus der Kurve kommt keine Idee», sagt Keller. Früher war’s einfach, früher war man einfach der beste Klub der Schweiz. Und jetzt?

Der FC Winterthur ist der Klub der Arbeiter, der Alternativen und Hippen, ein wenig wie der FCZ. Der FC Winterthur verweigert sich ein bisschen dem modernen Fussball, alles ist sympathisch hier, das Essen gut, die Stimmung familiär und freundlich. GC ist das alles nicht. «Und es läuft auch nicht so Sch*, dass es wieder geil ist», sagt Keller. GC ist kein kultiger Verliererklub. GC ist eine leere Hülle ohne Glanz, die Fans, die Spieler und wohl auch mögliche Geldgeber starren auf diese leere Hülle und wissen nicht, was noch drinsteckt.

***

Am Ende der Hinrunde geht das letzte Spiel gegen den Spitzenreiter Lausanne vor 3500 Zuschauern im Letzigrund 1:2 verloren. GC ist Zweiter. Die Leistung ist wie die Stimmung und das Wetter, trüb und kalt. Die Spieler fahren mit einer kleinen Weihnachtsprämie im Portemonnaie in die Ferien, Uli Forte bleibt daheim, seine Frau ist schwanger. «Gut bis sehr gut», lautet seine Zwischenbilanz. Er sitzt drei Tage nach dem Spiel im Auto auf dem Weg nach Hause, das Debriefing der ersten Saisonhälfte hat länger gedauert als geplant. Er glaubt an die Fortschritte, die seine Spieler noch machen werden, vor allem beim Toreschiessen. Mit Danijel Subotic und Oliver Buff sind während der Hinrunde zwei erfahrene Spieler mit physischen Defiziten gekommen, die sie nun aufholen. Sie sollen den Jungen weiterhelfen. «Der Barrage-Platz wäre ein gutes Ende», sagt Forte. Und was ist mit der Ungewissheit, ob jemand den Klub übernimmt? «Nur der Erfolg auf dem Platz hilft den Spielern, alles andere müssen sie ausblenden», sagt Forte. Keine leichte Aufgabe, wenn niemand weiss, wie es weitergehen soll.

Kapitel 3: Zukunft
Andras Gurovits sitzt Mitte Dezember im dunklen Anzug in seiner Anwaltskanzlei an der Zürcher Bahnhofstrasse. Er hat anstrengende Monate hinter sich. Die Arbeit für den Klub ist fast ein Full-Time-Job, er muss in seinem Beruf zurückstecken. Und die Wochen und Monate, die vor ihm liegen, werden noch intensiver. Die Zeit läuft Gurovits davon. Im Spätsommer sass er in einem Restaurant am Zürichsee und meinte, bis im Herbst sollte eine Nachfolgelösung für die Besitzer Peter Stüber und Stephan Anliker gefunden sein. Das ist nicht passiert. Nun will er «so schnell wie möglich», aber spätestens bis Ende Januar zu einem Abschluss kommen.

Auch im Verwaltungsrat sitzt Gurovits immer noch allein. Solange niemand weiss, wer GC übernimmt, bleiben die Stühle leer. Vor ein paar Monaten konnte sich Gurovits noch vorstellen, dass Stüber und Anliker vielleicht doch weitermachen. Auch Veroljub Salatic sagt Anfang Dezember im Campus: «Es heisst ja nicht, dass sich Herr Stüber und Herr Anliker das Ganze nicht noch einmal überlegen können. Am Ende entscheiden sie über die Zukunft unseres ganzen Vereins. Wenn von uns die sportliche Seite positiv gestaltet wird, können sie sich vielleicht auch noch einmal einen Ruck geben.» Doch diese Hoffnung ist inzwischen sehr klein.

Seit drei Monaten steht Gurovits im Kontakt mit neuen Investoren, die Interesse bekunden, die Grasshoppers zu übernehmen. Er hat vieles erlebt in den letzten Wochen, Seriöses und weniger Seriöses. Kürzlich rief jemand den CEO Fredy Bickel an und sagte ihm, er habe 100 Millionen für GC. Bickel gab ihm die Telefonnummer von Gurovits. Der Anrufer hat sich nie mehr gemeldet.

Mit etwa einem halben Dutzend Gruppen führt Gurovits Gespräche, aber mehr als Absichtserklärungen liegen noch nicht vor. Das «alte Zürich» mit Geldgebern aus dem traditionellen GC-Milieu wird sich vermutlich nicht noch einmal im grösseren Stil engagieren. Die Zukunft könnte eher bei ausländischen Investoren liegen. Und aufsteigen möchten alle potenziellen Geldgeber, am liebsten möglichst rasch.

Gurovits sagt: «Ich schätze die Chancen, dass wir eine gute Lösung finden, auf mehr als 50 Prozent.» Er ist vorsichtig. Solche Übernahme-Deals sind sein Kerngeschäft. Er beschäftigt sich als Anwalt mit diesen Geschäften. Für GC ist das ein Glücksfall. Gurovits weiss, wie man solche Verhandlungen führt. Und wenn sie erfolgreich sind, würde er auch gern weitermachen. Er sagt: «Ich wäre nicht abgeneigt, weiterhin dabei zu bleiben, wenn ich sehe, dass GC in gute Hände kommt.» Er werde sich bis zum Schluss dafür einsetzen, «aufgeben ist keine Option. Ich möchte nicht derjenige sein, der das Licht löscht.»
„ Die Challenge League ist Gegenwart, vielleicht Zukunft, die GC-Fans wissen nicht, wo sie hingehören. «Es wäre wichtig zu wissen, wer wir sind, wo es hingeht.» All die Fragen, die den Klub beschäftigen, sie beschäftigen auch die Fans. «Die Kurve sagt: Wir sind GC. Aber was ist GC? Auch aus der Kurve kommt keine Idee», sagt Keller. Früher war’s einfach, früher war man einfach der beste Klub der Schweiz. Und jetzt?“

Spür ich sehr. Obwohl ich „keine Idee“ mit „vielen Ideen und Ansichtem“ ersetzen würde. Macht es nicht besser...

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Anna Huna
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Re: Presse Thread

#24083 Beitrag von Anna Huna »

B-Star hat geschrieben: 26.12.19 @ 14:35 Forte lacht durch seine Zahnlücke, die Vergangenheit ist längst vorbei, und die Sache zwischen ihm und den GC-Fans, die ihm den ersten Abgang bei GC nach dem Cup-Sieg 2013 nachgetragen haben, sei bereinigt.
Gab es eine Aussprache mit dem Fanclub March? :shock:

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kummerbube
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Re: Presse Thread

#24084 Beitrag von kummerbube »

Anna Huna hat geschrieben: 27.12.19 @ 10:49
B-Star hat geschrieben: 26.12.19 @ 14:35 Forte lacht durch seine Zahnlücke, die Vergangenheit ist längst vorbei, und die Sache zwischen ihm und den GC-Fans, die ihm den ersten Abgang bei GC nach dem Cup-Sieg 2013 nachgetragen haben, sei bereinigt.
Gab es eine Aussprache mit dem Fanclub March? :shock:
hihihihi
atticus hat geschrieben: 28.05.21 @ 0:25Aber wahrscheinlich werde ich mich einfach dumm stellen und das Beste hoffen, wie meistens wenn es um GC geht.

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yoda
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Re: Presse Thread

#24085 Beitrag von yoda »

Bulat Tschagajew hat vielleicht wieder Kohle.
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Dori Kuerschner
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Re: Presse Thread

#24086 Beitrag von Dori Kuerschner »

Izidor Kürschner (1885-1941), ungarisch-jüdischer Fussballlehrer, GCZ-Meister- (1927, 1928 & 1931) und Cupmacher (1926, 1927, 1932 & 1934).

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Lombardo
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Re: Presse Thread

#24087 Beitrag von Lombardo »

Kamber demfall weg, schade..hat beim Uli nie ne Chance erhalten.

its coming home
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Re: Presse Thread

#24088 Beitrag von its coming home »

Wenigstens hatte der Stipic den Mut, Holzhauser auszusortieren. Fink und Holzhauser haben gut verdient am GCZ....aber nichts gebracht. In einer reihe mit anderen Taugenichts.

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Re: Presse Thread

#24089 Beitrag von GC Supporter »

Ich könnte Wetten auch ein Talent wie Mata wird gehen, da Forte schlicht und einfach da weiter macht wo seine Vorgänger aufgehört haben.
Wie viel einfluss die SV auf dem Campus wohl immer noch geniessen??

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kummerbube
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Re: Presse Thread

#24090 Beitrag von kummerbube »

„GC-Sportchef Mathias Walther wollte den Champions-League-Sieger nach Saudi-Arabien verkaufen. Der 103-fache Internationale schmunzelt: «Wenn ich damals schon gewusst hätte, dass die WM 2022 in Katar steigt, dann... Nein, im Ernst. Das war für mich eh kein Thema.» Chappi schrieb GC-Besitzer Rainer E. Gut einen Brief und beschwerte sich über das Vorgehen des Sportchefs.“ Quelle: Blick

Walther war schon damals ein Mindelbemittelter, nur hatten wir da noch genug Geld um seine Unfähigkeit zu kompensieren... :roll:
atticus hat geschrieben: 28.05.21 @ 0:25Aber wahrscheinlich werde ich mich einfach dumm stellen und das Beste hoffen, wie meistens wenn es um GC geht.

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