Hardturm Neubau

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Locusto
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Re: Hardturm Stadion

#201 Beitrag von Locusto »

Sicarius hat geschrieben:Die SP macht sich mit ihrem Vorgehen beim Zürcher Stadion-Projekt lächerlich: https://www.nzz.ch/zuerich/die-sp-macht ... ld.1387171
Danke, Frau Schenkel!

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Simmel
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Re: Hardturm Stadion

#202 Beitrag von Simmel »

Magic-Kappi hat geschrieben:Auf der einen Seite stehen die Einschätzungen der Scouts von Hoffenheim, Schalke, Wolfsburg, PSG, ein paar englischen Vereinen und dem Doumbia-Fanclub. Demgegenüber tritt das vereinigte Fachwissen von ein paar Forumsspasten an.

its coming home
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Re: Hardturm Stadion

#203 Beitrag von its coming home »

Zu erwähnen wäre noch, dass bei der Abstimmung über den neuen Letzigrund von offizieller Seite her informiert wurde, dass die Fussballspiele nur temporär dort stattfinden bis der neue Hardturm steht.
Dies war so gegen 2005/2006...alle Anwohner können das bestätigen.

Natürlich werden solche Versprechungen heute nicht mehr erwähnt, sind ja bereits neue Leute am Ruder in der Stadt...dennoch: Abstimmungsbüchlein hervornehmen und der Stadtregierung unter die Nase reiben...

Es ist einfach unglaublich, wie der GCZ sich da verhält...der Verein wurde entweder so über den Tisch gezogen beim Auszug Hardturm oder es sind Leichen im Keller, was der Verein erpressbar macht. Ich höre nie was von offizieller Seite, was die letzten 15 Jahre alles versprochen wurde und nicht eingehalten..

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Dori Kuerschner
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Re: Hardturm Stadion

#204 Beitrag von Dori Kuerschner »

Wir wollen eigentlich gar keine Städter sein

Zu mächtig, zu hoch, zu pompös: Grosse Bauprojekte haben es schwer in der Schweiz. Sie werden verhindert, zurechtgestutzt oder blockiert. Warum ist das eigentlich so? Eine Erklärung in fünf Kapiteln.

von Anja Burri 26.5.2018

as Fussballstadion hätte Zürich zu neuem Glanz verhelfen sollen. Eine Stadt in der Stadt sollte diese Mega-Arena werden, mit Shoppingcenter, Vergnügungsparks und Bürokomplexen. Nichts schien unmöglich, als die Investoren das Projekt präsentierten. Doch die Pläne scheiterten. Und nun, 15 Jahre später, streitet Zürich noch immer über ein neues Fussballstadion. Denn auch die jetzigen Bauherren wollen wieder unschweizerisch gross anrichten.

Sie planen, zwei 137-Meter-Wohntürme neben das Stadion zu stellen, es wären die zweithöchsten Hochhäuser des Landes. Ähnliches spielt sich in Aarau ab. Auch dort zieht sich der Konflikt um ein neues Fussballstadion seit Jahren hin.

Die Liste der blockierten oder verhinderten Schweizer Bauprojekte ist lang. Der Seetunnel in Genf, die neue Tramlinie in Bern oder das Stadtcasino der Stararchitektin Zaha Hadid in Basel - zu all dem sagte das Stimmvolk nein.

Andere grosse Bauvorhaben werden von Einzelpersonen oder Interessengruppen mit juristischen Mitteln hinausgezögert - so wie das gerade beim neu geplanten Hochschulquartier in der Stadt Zürich geschieht. Grosse Bauvorhaben haben es offensichtlich schwer in der Schweiz. Warum ist das eigentlich so? Und was treibt die Gegner an? Eine Erklärung.

1. Die Sehnsucht nach dem Land

Die Schweiz ist ein Land der Städter. Noch nie lebten mehr Menschen auf städtischem Gebiet, 85 Prozent der Einwohner sind es mittlerweile. Sie schätzen die kurzen Wege zu öffentlichen Verkehrsmitteln, ins Kino, ins Museum oder an die Hochschulen. Und doch wollen sie eigentlich keine Städter sein. Denn all das reicht ihnen nicht.

Marta Kwiatkowski forscht für das Gottlieb-Duttweiler-Institut und hat soeben eine Studie über die Zukunft des öffentlichen Raumes veröffentlicht. Sie beobachtet seit mehreren Jahren einen Trend, der das öffentliche Leben verändert. «Die Menschen in der Stadt sehnen sich nach dem Land», sagt sie. Je synthetischer die Stadtzentren wirken, desto stärker wächst in den neuen Milieus der Grossstadt der Wunsch nach einer Ästhetik des Ländlich-Authentischen.

Die Menschen speisen in Restaurants, die so aussehen, als wären sie in der Toskana oder in Tirol: mit holzgetäfeltem Interieur, karierten Tischdecken und terrakottafarbenen Wänden. Die Sehnsüchtigen schaffen sich mitten in den urbanen Zentren Oasen der Entschleunigung, Quartierstrassen, auf denen die Kinder rumrennen und die Erwachsenen auf zusammengezimmerten Holzpaletten sitzen und lokales Bier trinken, oder Gemüsebeete in Kübeln entlang der breiten Trottoirs.

Allein in Bern gilt mittlerweile auf 111 Quartierstrassen Tempo 20. Die Feste auf diesen Strassen sollen aber ja nicht zu lange dauern: Ab 22 Uhr wollen die Städter dieser «Rural Bohème» Ruhe. «Früher verliess man die Stadt, um draussen das zu haben, was es drinnen nicht gab, Natur und Ruhe», sagt Kwiatkowski. Heute wolle man Stadt und Land an einem Ort haben. Nur: Riesige Wohn- und Geschäftstürme oder Baulärm vertragen sich schlecht mit dieser neuen urbanen Gemütlichkeit einer Gesellschaft, die alles aufs Mal begehrt. Die sich partout nicht entscheiden kann wie ein verwöhntes Kind.

2. Die eigene Aussicht schützen

Diese Einstellung muss man sich leisten können. Der Schweiz geht es so gut wie noch nie. Das macht genügsam. «Das Bewahrende ist eingeschrieben in unsere Wohlstandsgesellschaft», sagt Marta Kwiatkowski. Mit anderen Worten: Wir haben wenig Ansporn, etwas zu ändern. Das Risiko ist gross, dass die Veränderung etwas Schlechteres bringt als der Istzustand.

Und so ist es kein Zufall, dass die Gegner grosser Bauvorhaben auch ihr Vermögen oder ihre persönliche Lebensqualität verteidigen. Lärm, versperrte Aussicht oder der Schattenwurf eines Wolkenkratzers könnten den Wert eines Hauses vermindern.

Wenn einer weiss, was die Kläger antreibt, ist es Peter Heer, auf Baurecht spezialisierter Anwalt aus Baden. Er ist in die derzeit grössten Baurechtskonflikte in Zürich involviert und vertritt die Gegner der Wohntürme beim geplanten Fussballstadion und die Kritiker des Hochschulquartiers. «Eigeninteresse und öffentliches Interesse fliessen oft ineinander», sagt er. Ein Hochhaus werfe nicht nur Schatten auf die Nachbarhäuser. Je nachdem verändere es das Gesicht einer ganzen Stadt.

3. Das Gesicht der Stadt bewahren

Das ist aus der Sicht vieler Menschen fatal. Die Skyline, das Antlitz einer Stadt, ist für sie ein Stück Heimat. Sie fühlen sich nur dann zu Hause, wenn die Stadt im Kern so bleibt, wie sie ist. Das ist einer der wichtigsten Gründe, weshalb Bewohner zu Bewahrern werden und durch alle Instanzen gehen, um ihr Stadtbild zu verteidigen. Gepflegte Mittelmässigkeit stört da weniger als visionäre Ideen.

Marcel Knörr steht am Rebberg im Zürcher Quartier Höngg, der Ausblick ist phantastisch, die Bergkette bildet an diesem sonnigen Frühlingsmorgen die perfekte Kulisse für die grösste Schweizer Stadt. Zürich erscheint von hier oben als urbanes Alpenparadies. Die geplanten Hochhäuser beim Fussballstadion Hardturm würden dieses Panorama, Marcel Knörrs Panorama, für immer verändern, so nah würden sie an den Höngger Hang gebaut.

Ein absolutes Horrorszenario für ihn: «Ich befürchte, dass Zürich austauschbar wird», sagt er. Zürich solle seine typische Identität behalten; eine Stadt am Fluss, eingebettet zwischen Hügeln und dem Üetliberg. Derartige Hochhäuser, sagt er, gehörten dahin, wo das Land flach sei, in die Mitte des Tals oder in die Ebene, nach Oerlikon zum Beispiel oder nach Schwamendingen.

«Gegen den Höhenwahn» nennen Knörr und seine Mitstreiter ihr Komitee, das die 137-Meter-Hochhaus-Pläne bekämpft. Man sei nicht per se gegen Wachstum. «Die Stadt darf und muss sich verändern», sagt er, der als Architekt davon lebt, Häuser zu bauen. Doch diese Veränderungen müssten im Rahmen der städtebaulichen Prinzipien geschehen. Von diesen gibt es einige. In den städtischen Richtlinien für Hochhäuser steht zum Beispiel: «Die Aussicht wird geschützt.»

4. Widerstand ist Teil der Demokratie

Dass sich Städte solche Regeln geben, ist typisch für die Schweiz. Unser System ist auf den Kompromiss angelegt. Grosse Würfe werden zuverlässig zurechtgestutzt, dafür sorgen mehrere Bremsmechanismen. Die direkte Demokratie ist einer davon. Sie ermöglicht öffentliche Debatten darüber, wie wir unsere Umgebung gestalten wollen. Und sie gibt den Unzufriedenen Instrumente zur Hand, um mit Initiativen Ruhe zu erzwingen.

Niemand beherrscht dies besser als Luzius Theiler, 77, Stadtparlamentarier der Grünen alternativen Partei aus Bern. Sein politisches Programm ist der Kampf gegen Freizeitpärke, Luxuswohnungen, Tramlinien oder Strassen. «Beim Bauen kommt der Wachstumswahn der Gesellschaft besonders zum Ausdruck», sagt er. Und da ist erzwungener Stillstand die Lösung? Theiler lacht. «Es gibt nichts Konstruktiveres, als eine Dummheit zu verhindern.»

Die Geschichte habe ihn bestätigt, sagt er und erzählt von den sechziger Jahren, als der Fortschrittsglaube zu einem Hochhaus-Boom führte. «Hätte man damals nichts unternommen, wäre Berns Altstadt heute eine Hochhaus-Schlucht», sagt Theiler.

Kommt er auf politischem Weg nicht zum Ziel, greift er zu juristischen Mitteln. Er hat schon so viele Einsprachen und Rekurse geführt in seinem Leben, dass er sich nicht mehr an alle erinnern kann. Es sind Dutzende. Sein Beispiel zeigt: Der Rechtsweg ist Politik mit anderen Mitteln. Mit einer Einschränkung: Das Links-Rechts-Schema ist in diesen Fragen nichts wert.

5. Die Verdichtung geht weiter

Auch Marcel Knörr und das Komitee aus mehrheitlich Bürgerlichen sind bereit, bis vor Bundesgericht zu ziehen, um die Stadion-Hochhäuser zu verhindern. Es erstaunt nicht, dass sich dort immer mehr Baurechtsfälle stapeln. In den letzten 15 Jahren hat sich die Zahl der Urteile verdoppelt - 233 waren es 2017. Es wird auch viel gebaut. Allein in den letzten fünf Jahren wurden in der Schweiz rund 2500 Hektaren neu zubetoniert, das wäre einmal der ganze Walensee.

Anwalt Peter Heer macht ähnliche Beobachtungen. Vor 25 Jahren arbeitete er einen Tag pro Woche an Baurechtsfällen. Heute beschäftigt die Kanzlei, für die er tätig ist, fünf Anwälte, die sich nur noch darum kümmern. «Es wird immer dichter gebaut. Das gibt enorm viele Interessenkonflikte», sagt er.

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Izidor Kürschner (1885-1941), ungarisch-jüdischer Fussballlehrer, GCZ-Meister- (1927, 1928 & 1931) und Cupmacher (1926, 1927, 1932 & 1934).

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kummerbube
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Re: Hardturm Stadion

#205 Beitrag von kummerbube »

Auch Marcel Knörr und das Komitee aus mehrheitlich Bürgerlichen sind bereit, bis vor Bundesgericht zu ziehen, um die Stadion-Hochhäuser zu verhindern.
..sind so lange liberal und weltoffen bis es ihre eigene Aussicht betrifft, ab dann dürfen auch wieder Sterne an Geschäft gepinselt werden. Pfui Teufel!
atticus hat geschrieben: 28.05.21 @ 0:25Aber wahrscheinlich werde ich mich einfach dumm stellen und das Beste hoffen, wie meistens wenn es um GC geht.

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Dori Kuerschner
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Re: Hardturm Stadion

#206 Beitrag von Dori Kuerschner »

Wie die Aussicht wohl früher war, als vom Steinfels und anderen Industrieanlagen der Russ empor stieg?

http://www.westnetz.ch/thumbnails/wysiw ... 39.jpg.jpg
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yoda
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Re: Hardturm Stadion

#207 Beitrag von yoda »

In Züri wohnen und das in einem boomenden Kreis. Aber dann keine Städter sein wollen? Ich glaube die sollten lieber etwas "dicht" sein wollen. Egal ob total "dicht" im Sinne von erlaubten und unerlaubten Substanzen oder im Sinne der geistigen Zurechnungsfähigkeit. Aber solche Interviews kotzen mich an. Doppelmoral allez.
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CyHamm
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Re: Hardturm Stadion

#208 Beitrag von CyHamm »

its coming home hat geschrieben:Zu erwähnen wäre noch, dass bei der Abstimmung über den neuen Letzigrund von offizieller Seite her informiert wurde, dass die Fussballspiele nur temporär dort stattfinden bis der neue Hardturm steht.
Dies war so gegen 2005/2006...alle Anwohner können das bestätigen.
....
So what? Im Kreis 9 hat die SP immer noch über 30% Wähleranteil Zusammen mit den anderen, grünen und alternativen Geisteskranken, knapp 50%. Im zweiten teilweise betroffenen Kreis, im 4i, dürfte die Mongo-Union so in etwa die 60% Marke erreichen.
Glaubst Du ernsthaft, dass es da die SP gross kümmert, wenn dort dann ein paar "Ewiggestrige" keine Freude am Wortbruch haben und sich beschweren?
pete85 hat geschrieben: Bitte regel 1 und 2 einhalten:
1. hope nicht zitieren
2. ricky nicht zitieren
Dori Kuerschner hat geschrieben:Es gibt in den Bernoulli/Kraftwerk/A Porta Häusern genug GC Fans!"

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Paddington_Cargo
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Re: Hardturm Stadion

#209 Beitrag von Paddington_Cargo »

Auch Marcel Knörr und das Komitee aus mehrheitlich Bürgerlichen sind bereit, bis vor Bundesgericht zu ziehen, um die Stadion-Hochhäuser zu verhindern.
Und in 4-6 Jahren sollte das neue Stadion stehen. Glaubt das jetzt echt noch jemand? :idea: :shock:
"Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der Ausführung die Kunst."

Sicarius
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Re: Hardturm Stadion

#210 Beitrag von Sicarius »

Paddington_Cargo hat geschrieben:
Auch Marcel Knörr und das Komitee aus mehrheitlich Bürgerlichen sind bereit, bis vor Bundesgericht zu ziehen, um die Stadion-Hochhäuser zu verhindern.
Und in 4-6 Jahren sollte das neue Stadion stehen. Glaubt das jetzt echt noch jemand? :idea: :shock:
Ich bin mir nicht sicher ob das einen Einfluss hat, aber das Stadion würde vor den Türmen gebaut werden. Vielleicht hätte das dann nur einen temporären Baustop der Türme zur Folge.
GC Züri jetz und s'ganze Läbe lang!

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