Liebe Rita Furer
Was leider gegen das Projekt Ensemble - Stadion und Hochhäuser - in Zürich spricht
Kommunale Volksabstimmung vom 25. Nov. 2018 in der Stadt Zürich
Beim frühen CVP-Entscheid für ein JA zum Stadion lagen die Grundlagen und Details noch nicht öffentlich vor. Nun kommen immer mehr problematische Fakten ans Licht.
1. Die zwei 137 m hohen Wohntürme sind architektonische Monstergebäude. Sie widersprechen auch den städtischen „Richtlinien für die Planung und Beurteilung von Hochhausprojekten.“ (2012)
https://www.stadt-zuerich.ch/…/plan…/ho ... blatt.html
2. Hochhäuser sind nicht familienfreundlich und ziehen vor allem Singles, isoliert lebende Paare und viele Expats an. Sie sind zudem im Unterhalt sehr teuer. Die erwünschte soziale Durchmischung und das gesellschaftliche Zusammenleben werden fehlen.
Es ist so, dass in Hochhäusern Balkone oder Terrassen aus mikroklimatischen Gründen unwirtlich und praktisch unbrauchbar sind. Das Öffnen von Fenstern wegen starker Zugerscheinungen ist fast unmöglich. Es ist nicht jedermanns Sache, in einer zwangsläufig hermetisch abgedichteten Wohnung zu wohnen und nur noch vorgefilterte Luft einzuatmen. Für Familien mit Kindern sind solch hohe Wohntürme, die höchsten Gebäude in unserer Stadt, völlig ungeeignet.
3. Die 600 Wohnungen im oberen Preissegment, mit denen das Stadion durch Investoren querfinanziert werden soll, widersprechen dem ausdrücklichen Volkswillen, der die Stadt verpflichtet, insbesondere auf ihrem eigenen Land, preisgünstigen Wohnungsbau zu fördern. Wenn das Projekt mit zwei 137 m hohen Wohntürmen derart lukrativ ist, um ein Stadion finanzieren zu können, muss man sich fragen, warum nicht die Stadt selbst baut. Wenn es für private Investoren rentabel ist, müsste es auch für die Stadt als Bauträger lohnend sein.
4. Immer wieder wird der Eindruck erweckt, Hochhäuser seien ein wirksames Werkzeug zur Verdichtung. Dies wurde in der Fachliteratur längst widerlegt. Hochhäuser sind kein geeignetes Mittel zur Verdichtung!
5. Der Deal mit dem Investor CS ist nicht in allen Details geklärt. Die Stadt muss noch 125 gemeinnützige Wohnungen dazukaufen, um den versprochenen Anteil von 299 gemeinnützigen Wohnungen zu erreichen. Welche Objekte werden dies sein?
https://www.tagesanzeiger.ch/…/der-deal ... y/23289341
6. Zürich hat bereits ein Stadion (Letzigrund). Es wurde unter grossem Zeitdruck für die Europameisterschaften 2008 errichtet. Mit dem Bau des neuen Stadions würde es meist leer stehen und dem Steuerzahler hohe Kosten verursachen.
7. Und schlussendlich: In Zürich kommt es immer wieder zu grossen Ausschreitungen vor und nach Fussballspielen. Es gibt zu viel Gewalt, Zerstörungen und Ausschreitungen in der Züricher Fussballszene. Das Problem des Hooliganismus ist in Zürich nicht gelöst.
Kathy Riklin
https://www.facebook.com/kathy.riklin/p ... 0262164838