Wieder ein Stück GC gestorben...

Alles rund um den Grasshopper-Club Zürich
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Coyotin_ZH
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Wieder ein Stück GC gestorben...

#1 Beitrag von Coyotin_ZH »

Werner H. Spross†
Er verstarb an seinem 79. Geburtstag

ZÜRICH – Der gebürtige Ostschweizer Werner H. Spross legte eine Tellerwäscher-Karriere hin. Er verdiente viele Millionen – und verschenkte ab und zu auch wieder eine. Jetzt ist er gestorben.

Auch der spätere «Gärtnermeister der Nation» musste eine Lehre absolvieren. Dies tat er Anfang der 40er-Jahre beim Solothurner Gartenbauer Rust & Co. Dort schliesst er mit den anderen Lehrlingen eine Wette ab: Spross erhält von diesen einen Franken, wenn er sich getraut, den Bischof anzusprechen.
Spross spricht den Kirchenvater nicht nur an. Er unterhält sich minutenlang mit ihm. Und erhält seinen Wetteinsatz natürlich ausbezahlt. Der «Berner Zeitung» erzählt er später, dass er diesen einen Franken auf die hohe Kante gelegt hat.

Aus dem einen wurden viele. Sehr viele. Spross übernimmt das verschuldete Geschäft des Vaters und macht die «Spross Ga-La-Bau» zur Nummer 1 der Branche. Erhält den Titel «Gärtnermeister der Nation». Verdient mit Blumen und Hecken sowie an der Börse gemäss «Bilanz» bis zu einer halben Milliarde Franken.

Berühmt wird der Mann mit dem grünen Daumen auch als Mäzen. Vor allem der Zürcher Fussballklub GC hat ihm viel zu verdanken. Die Hoppers erhalten von Spross insgesamt 17,8 Millionen Franken! Aber auch behinderte und kranke Menschen, junge Talente, Kultur und Wissenschaft werden von ihm beschenkt.

Im Jahr 2000 veröffentlicht der grosszügige Mann, der in Zürich einen riesigen Loft bewohnt, seine Biographie unter dem Titel «Mein Weg nach ganz oben». Darin macht Spross etwas, was er auch sonst zu tun pflegt: Er nimmt kein Blatt vor den Mund. Was ein juristisches Scharmützel auslöst.

Auf die Frage, was er mit seinem letzten Fünfliber tun würde, sagt Werner H. Spross im «Blick»: «Ich würde Blumen kaufen, welche mir so viel Freude bereiteten, dass mir eine Idee käme, wie ich den Fünfliber vervielfachen könnte.»

Jetzt verstarb Werner H. Spross am 3. Juni 2004. An seinem 79. Geburtstag. Die Todesursache ist noch unbekannt.
Märci für alläs Werner. RIP
Zuletzt geändert von Coyotin_ZH am 04.06.04 @ 21:20, insgesamt 1-mal geändert.

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Godfather
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#2 Beitrag von Godfather »

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Danke für Alles

Ruhe in Frieden



Langjähriger GC-Mäzen Werner H. Spross gestorben

Einen Tag nach seinem 79. Geburtstag ist am Freitag überraschend Werner H. Spross gestorben. Der "Gärtner der Nation" war während langer Jahre auch der Mäzen der Zürcher Grasshoppers gewesen.
Der vor Energie stets nur so strotzende Spross war über viele Jahre dafür verantwortlich, dass GC zur absoluten Fussball-Elite zählte. Als Hauptaktionär und Sponsor war er gleichsam die Lebensversicherung der Hoppers. Insgesamt pumpte er etwa 18 Millionen in den Nobelklub. 1999 forderte Spross diese Summe aber zurück, als das neue Investorentrio mit Rainer E. Gut, Fritz Gerber und Uli Albers die Macht im GC übernahm.

Auch nach dem Abgang im Streit blieb Spross aber emotional mit den Grasshoppers verbunden. Noch im letzten Jahr überwies er der Junioren-Abteilung eine Million Franken. Daneben überwies er aber auch jedes Jahr karitativen Institutionen eine Million und förderte auch die Kultur. Er machte aber nie viel Aufhebens um seine diversen Engagements. Gerne hätte er dies auch in seiner letzten Stunde so gehalten: Spross wollte, dass die Kunde von seinem Ableben erst nach der Beerdigung bekannt werde, einige Lokalradios hielten sich aber nicht daran.

Selfmademan, Frühaufsteher und Vielarbeiter

"Wenn ich diese Welt einmal verlasse, kann zumindest keiner sagen, ich sei ein fauler Hund gewesen. Das ist meine grösste Genugtuung", sagte Spross in seinen 2000 erschienen Memoiren "Mein Weg nach ganz oben".

Tatsächlich kann dem in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsenen Spross, der als 21-Jähriger die überschuldete Gartenfirma mit sechs Angestellten von seinem Vater übernahm, niemand Faulheit vorwerfen. In den mehr als fünf Jahrzehnten, die er in seinem Unternehmen wirkte, war er nie auch nur einen halben Tag krank oder eine Minute zu spät bei der Arbeit. Erst als er die operative Führung 1998 seinen Neffen abtrat, gönnte er sich einen "Luxus": Fortan arbeitete er zwar immer noch mehr als 12 Stunden täglich, erschien aber nicht mehr um 4 Uhr morgens in seinem Büro in Wiedikon sondern erst um 5 Uhr...

Spross schaffte die klassische Tellerwäscherkarriere nach amerikanischem Vorbild: Die Firma "Spross" ist im Garten- und Landschaftsbau mit Abstand die Nummer 1 der Schweiz und zählt zudem zu den grössten Unternehmen im Immobiliensektor. 2001 hatte er ein Vermögen von rund einer halben Milliarde Franken.
Zuletzt geändert von Godfather am 05.06.04 @ 0:28, insgesamt 3-mal geändert.

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Harvey
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#3 Beitrag von Harvey »

Zwiespältig sind meine Gefühle und Gedanken, wenn es um Werner H. Spross geht. Aber über Tote sollte man bekanntlich nichts Schlechtes sagen, darum nur dies:

R.I.P. lieber Werner und danke für alles Gute, das du für GC getan hast!

dialimou
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#4 Beitrag von dialimou »

ruhe in frieden. obwohl du einem zu lebzeiten zeitweise zum kopfschütteln brachtest, möchte ich mich trotzdem bedanken!

R.I.P.
Dirty Erich hat geschrieben:Wir waren schon immer nüchtern, kalt, abweisend, ein bisschen arrogant. So sind die Zürcher. Und so bin ich. Man kann sich nicht verleugnen.

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chrigel
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#5 Beitrag von chrigel »

4. Juni 2004, 21:58, Neue Zürcher Zeitung

Werner H. Spross gestorben

sir. Einen Tag nach seinem 79. Geburtstag ist Werner Spross, Unternehmer und «Gärtner der Nation», am Freitag in Zürich gestorben. Im Bekanntenkreis ist der Schock gross; Werner Spross konnte zwar sein Alter nicht verstecken. Er wirkte aber jeden Tag strebsam und munter wie eh und je. Ulrich Bremi schrieb zu Spross' siebzigstem Geburtstag in diesen Spalten, der Gärtner habe zu jenen gehört, die es riskiert hätten, in ihrem Leben ein eigenes, eigenwilliges Profil zu gewinnen und auch zu zeigen.

Als Werner Spross sich als zwanzigjähriger Gärtner entschieden hatte, auf die Karriere eines Armee-Instruktors zu verzichten und die kleine, verschuldete Gärtnerei seines kranken Vaters zu übernehmen, hatte er nur ein Ziel, aus den Schulden herauszukommen. Er wurde am Abendtechnikum zum Gartenarchitekten ausgebildet und führte seine Gärtnerei zum Erfolg. Nach fünf Jahren ging es ihm nicht mehr um Schuldenabbau, sondern um Expansion. Aus der Handelsgärtnerei wurde ein Gartenbauunternehmen. Die boomenden sechziger Jahre unterstützten Spross' Vorhaben. Spross wurde Ernst Göhners Gartenbauer. Er hatte seine eigene Geschäftspolitik. Er kaufte seine Lastwagen dort, wo er auch einen Gartenbau-Auftrag erhielt. Der erfolgreiche Gärtner wurde zum Unternehmer. Er begann, Wohnhäuser auf eigene Rechnung zu bauen, nicht um sie zu verkaufen, sondern um sie selber zu vermieten und zu verwalten. An seine Immobilien-Karriere schloss sich eine dritte Erfolgsgeschichte an. Spross wurde zu seinem eigenen Vermögensverwalter. Es gelang ihm immer wieder, mit seiner Anlagestrategie auch erfahrene Banker zu verblüffen. Neben all seiner erfolgreichen Tätigkeit blieb Werner Spross der zuverlässige Patron seines Unternehmens, in dem zahlreiche langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig sind.

Der Frühaufsteher, der nach frühmorgendlichem Schwimmen zwischen 4 und 5 Uhr im Büro war, pflegte gerne Beziehungen. Als Mittel dazu diente seine Jacht Mañana, die an vielen Sonntagen Prominenz über den See trug. Bundesräte, Regierungsräte und Stadträte waren ebenso zu Gast wie Vertreter der Armee, der Wirtschaft und des Sports. Sein grosses Engagement galt der Fussballsektion des Grasshopper-Clubs. Er wirkte auch lange Zeit als Präsident der Sportplatz-Kommission des Schweizerischen Fussball-Verbandes.

Werner Spross wollte nur eines nicht mehr: untendurch. Kurz vor seinem 75. Geburtstag veröffentlichte er unter dem Titel «Mein Weg nach ganz oben» seine Memoiren. Gegen das Erscheinen der spitz formulierten Urteile wurde gekämpft. Schliesslich musste eine Passage gestrichen werden. Spross meinte damals, es sei ihm zuhanden der jungen Generationen daran gelegen, zu zeigen dass Tellerwäscherkarrieren nicht nur in Amerika möglich seien, sondern auch in Zürich Wiedikon.

Mahatma
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#6 Beitrag von Mahatma »

Herzliches Beileid.

Werner Spross war ein guter Mann und hat sehr viel für GC getan.

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MatsGren
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#7 Beitrag von MatsGren »

... und auf gcz.ch wird das Ableben des langjährigen Mäzens noch mit keiner Zeile erwähnt!

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Harvey
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#8 Beitrag von Harvey »

MatsGren hat geschrieben:... und auf gcz.ch wird das Ableben des langjährigen Mäzens noch mit keiner Zeile erwähnt!
Auch jetzt ist noch nichts drauf, Eugen ist wohl immer noch am Schreiben. Aber unter uns gesagt: Von der GC-HP kann man ja auch nicht viel mehr erwarten!

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TO BE
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#9 Beitrag von TO BE »

RIP! Danke für alles gueti wo du für eusä Verein gmacht häsch!

TO BE

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Butler
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#10 Beitrag von Butler »

Wahrscheinlich eine der wichtigsten Personen in der GC Fussballgeschichte ist nicht mehr. Danke für deinen Einsatz für unsere Blau-Weissen Farben.

R.I.P.

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