HSV-Strukturreform gescheitert

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Silv'
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HSV-Strukturreform gescheitert

#1 Beitrag von Silv' »

Mal was intressantes. Aber das sind wir ja mit unseren hundert AG's weit davon entfernt:

HSV-Strukturreform gescheitert

Di 28 Jun, 11:29 Uhr

Hamburg (dpa) - Die Führung des Hamburger SV hat ein Waterloo erlebt. Die Strukturreform mit Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung aus dem Universalverein wurde auf unbestimmte Zeit verschoben, damit bleibt der HSV eingetragener Verein (e.V.) wie seit 118 Jahren.


Der Fußball-Bundesligist wird entgegen den Absichten des Vorstandes in den nächsten Jahren nicht in eine Kapitalgesellschaft, wie sie bei den meisten Liga-Rivalen bereits existiert, umgewandelt. Vorstandsvorsitzender Bernd Hoffmann war bei einer Außerordentlichen Mitgliederversammlung mit seinen Plänen gescheitert und zog seinen Antrag zurück.

Hoffmann musste nach vierstündiger Diskussion kurz vor Mitternacht entnervt aufgeben. «Angesichts der Stimmungslage haben wir im Vorstand entschieden, sämtliche Aktivitäten im Zusammenhang mit einer Ausgliederung der Fußball-Bundesliga-Abteilung und weiterer Mannschaften vorläufig und bis zu einer anders lautenden Entscheidung der Mitgliederversammlung einzustellen», verkündete der Vereinschef zerknirscht und entfesselte damit am Montag einen Jubelsturm unter den 432 im VIP-Bereich der AOL-Arena versammelten Mitgliedern.

Ursprünglicher Plan war, die Bundesliga-Profis, die Teams von Regionalliga bis C-Jugend sowie die Bundesliga-Frauen aus dem 25 Abteilungen starken Verein herauszulösen und eine Aktiengesellschaft (HSV AG) zu bilden, von der maximal 24,9 Prozent der Anteile an einen Privatinvestor verkauft werden dürfen. So hätte der Bundesligist eine weitere Kapitalquelle erschließen können. Die meisten Bundesligisten haben diesen Schritt bereits vollzogen.

Bis auf Ex-Präsident und Jurist Wolfgang Klein, den der Vorstand ins Boot geholt hatte, damit er den Mitgliedern die rechtliche Notwendigkeit der Ausgliederung erläutern sollte, fand die Führung keinen Fürsprecher. Klein forderte die Reform ein, da dem HSV ansonsten «die Entziehung der Rechtsfähigkeit» drohe. Als mittelständisches Unternehmen mit einem Umsatz von rund 75 Millionen Euro leiste sich der HSV als eingetragener Verein «eine Rechtsformverfehlung».

Mit leidenschaftlichen Appellen wandten sich vor allem Ex-Präsident Peter Krohn und Aufsichtsratsmitglied Bernd Enge gegen die Ausgliederung. Die Beschneidung der Rechte der Mitglieder, die nach der Strukturreform kaum noch Zugriffsmöglichkeiten auf die Fußball-AG und deren Gremien hätten, war für die Vereinsangehörigen ein rotes Tuch. «Ich will, dass der HSV e.V. immer 100 Prozent der Anteile hält. Wir wollen keine russischen oder amerikanischen Milliardäre», rief Enge unter dem stürmischen Beifall des Auditoriums. Der 73-jährige Krohn, der den HSV von 1973 bis 1975 führte, meinte, der HSV sei in seiner jetzigen Form «ganz hervorragend aufgestellt, professioneller geht es nicht».

«Es macht keinen Sinn, bei dieser Stimmungslage Energien in das Thema zu investieren», bekannte Hoffmann kleinlaut. «Man muss auch die eine oder andere Niederlage hinnehmen können.» Der HSV sei weiterhin auf einem guten Weg, ob er aber auf Dauer konkurrenzfähig sein werde, bezweifelte der Vereinschef.

http://de.sports.yahoo.com/050628/27/4mb1.html

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