Presse Thread

Alles rund um den Grasshopper-Club Zürich
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Ricky
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Re: Presse Thread

#22121 Beitrag von Ricky »

GC Supporter hat geschrieben: 12.03.19 @ 8:21 Uuuiii, noch spannend wie sie rausgekrochen kommen.
Lassen wir es, das soll nicht zu einem politischen Geschreibsel verkommen!!
Bleibe dabei, unser Club hat wichtigeres zu tun als auf ein Transpi Antwort zu geben wo sie selbst nicht mal wissen um was es geht und sich das wohl vom Journi erklären lassen mussten!
Richtig erkannt, da gehört auch der Linksfaschismus dazu, aber der ist heute ja gerade angesagt und salonfähig.
Krankhaftes Züügs. Ahistorisch bis zum Kotzen.

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Dori Kuerschner
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Re: Presse Thread

#22122 Beitrag von Dori Kuerschner »

Extremistischer Abschaum soll bleiben wo er ist. Egal welcher Couleur. GC ist keine Plattform dafür.

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Kommentar

Zürich leidet nicht mit den Krisenklubs – man hat sich entfremdet

Der FC Zürich dümpelt im Niemandsland der Fussballmeisterschaft herum, GC spielt um seine Existenz. Und dann haben auch noch die ZSC Lions die Eishockey-Play-offs verpasst. Was ist nur los mit Zürich und seinen Sportklubs?

asel lebt den FCB, Bern liebt YB und den SCB. Luzern verfällt in einen Freudentaumel, wenn der FCL wieder einmal ein Glanzlicht setzt wie am vergangenen Mittwoch beim 4:0 im Cup gegen die Young Boys oder am Sonntag beim 3:0 gegen St. Gallen in der Meisterschaft. Viel öfter aber ärgert man sich über ihn.

Aber immerhin: Man ärgert sich über ihn. In Zürich ist das anders. Als die Grasshoppers vor zehn Tagen zu Hause Luzern 1:3 unterlagen, probten ein paar Anhänger den Aufstand und forderten eine Aussprache mit Spielern und Trainer. Ein halbes Dutzend enervierte sich gestenreich; die breite Masse sah unbeteiligt zu.

Man hat sich daran gewöhnt, dass GC die Erwartungen enttäuscht. Wie man sich daran gewöhnt hat, dass der FCZ weniger erfolgreich ist, als ihn sein Präsident sieht. Neuerdings schwächeln auch noch die ZSC Lions. Über Jahre zogen sie den Zürcher Mannschaftssport aus der Mittelmässigkeit. Doch nun ist auch das vorüber. Für den Titelanwärter blieben in der Qualifikationsphase der Meisterschaft nur Platz neun und der Spott der Konkurrenz.
Thun hat mehr Publikum

Es wird in diesem Frühjahr keinen Zürcher Eishockeymeister und keinen Zürcher Fussballchampion geben. Mit etwas Glück gewinnt der FCZ vielleicht erneut den Cup, was das Malaise zumindest vorübergehend dämpfen würde. Kein Wunder, bleibt das Letzigrundstadion bei Fussballpartien meist halb leer. Der FCZ absolviert seine Heimspiele vor rund 10 000 Zuschauern, GC bringt es noch knapp auf die Hälfte. Optimistisch gezählt. Selbst der FC Thun hat mehr Publikum.

Zürich ist eine Stadt mit internationalem Flair und entsprechendem Angebot. Peter Zahner, der CEO der ZSC Lions, pflegt zu sagen, der Veranstaltungskalender sei an einem Wochenende dick wie das Telefonbuch. Mittelmass hat da einen schweren Stand. Zürich feiert die gelegentlichen Highlights seiner Klubs in weltmännischer Manier. Doch mit diesen Klubs leiden tut man nur in Ausnahmefällen. Der städtische Sportvorsteher Filippo Leutenegger sagte letzte Woche in einem Interview mit der «Aargauer Zeitung»: «Offenbar betreibt die Stadtzürcher Bevölkerung lieber aktiv Sport, als Spielen vor Ort beizuwohnen.»

Dass das so ist, hat mit Entfremdung zu tun. Mit der Entfremdung der Menschen von der Stadt und ihren Institutionen. Der ausländische Anteil der Stadtzürcher Bevölkerung hat seit dem Jahr 2000 von gut 100 000 auf knapp 140 000 zugenommen. Fast jeder zehnte Einwohner kommt heute aus Deutschland und interessiert sich eher für die Bundesliga als für die Super League – falls ihn Fussball überhaupt interessiert.

Es hat aber auch mit der Entfremdung der Vereine von ihrem Publikum zu tun. Der alte ZSC war ein Volksklub, das alte Hallenstadion die Begegnungsstätte, wo sich die sozialen Schichten vermischten. Ob Strassenwischer oder Bankdirektor: Vor dem ZSC waren alle gleich. Seit Walter Frey den Klub 1997 vor dem Konkurs gerettet und mit der Eishockeysektion der Grasshoppers fusioniert hat, stirbt der Mythos des alten, chaotischen ZSC Stück für Stück. Man feiert die Siege und ignoriert das Scheitern. Bleibt der Play-off-Rausch aus, wird die Saisonkarte als Fehlinvestition abgeschrieben.

Die Grasshoppers haben gar nie den Anspruch gehabt, ein Volksklub zu sein. Ihre Legitimation war der Erfolg. GC war jahrzehntelang ein Spielzeug des Zürcher Wirtschaftsfreisinns. Verkörpert wurde dieser von Karl Oberholzer, einem Kadermitglied der Maschinenfabrik BBC (heute ABB). Oberholzer führte GC länger als jeder andere Präsident, während elf Jahren, von 1974 bis 1985. Finanzielle Angelegenheiten pflegte man unbürokratisch und ohne grosses Aufheben im legendären Donnerstag-Club zu regeln. Die Zuschauer, die ins Stadion kamen, waren eher Dekoration als ein ernsthafter Wirtschaftsfaktor für den Klub.

Das Geschäftsmodell funktionierte so lange, wie GC Titel gewann und der Männerklub Spass hatte am Spielzeug. Doch nun, da den Grasshoppers die aphrodisierende Wirkung des Erfolgs fehlt, kämpfen sie um die Existenz. Die Wirtschaftselite hat sich den ZSC Lions zugewandt. In ihrem Verwaltungsrat sitzen neben dem Autoimporteur Walter Frey auch der Stadler-Rail-Besitzer Peter Spuhler und Rolf Dörig, der die Swiss-Life-Gruppe und den weltgrössten Personalvermittler Adecco präsidiert. Dem gegenwärtigen sportlichen Misserfolg zum Trotz: Die ZSC Lions sind wirtschaftlich hervorragend abgestützt.

GC ist nicht mehr der Hort der Einflussreichen, sondern der Fluchtort der Hoffnungslosen. Stephan Anliker teilt sich die Aktienmehrheit mit Peter Stüber, der von sich sagt, seit dreissig Jahren nicht mehr im Stadion gewesen zu sein und auch am Fernsehen kaum Fussball zu schauen. Sein Engagement bei GC ist eher Familientradition als eine Herzensangelegenheit. Anliker ist ein Architekt aus dem bernischen Oberaargau und steht dazu, vor allem deshalb in den Klub eingestiegen zu sein, um die Position seines Unternehmens im Grossraum Zürich zu stärken. Er kämpft auf verlorenem Posten. Nach und nach wenden sich auch die letzten Protagonisten der ehemaligen GC-Elite von ihm ab – zuletzt der Gartenbau-Unternehmer Heinz Spross und der Verpackungsmaschinen-Fabrikant Reinhard Fromm.

Als Karl Oberholzer im August 2002 verstarb, schrieb die NZZ im Nachruf: «Auf dem Hardturm traf man ihn nicht mehr an. Sein Name geriet in Vergessenheit. Zu Hause vereinsamte er unter bescheidensten Verhältnissen.» Es sind drei Sätze, die schon bald auch für GC gelten könnten. Ohne eigene Heimstätte, ohne Erfolg und vor allem ohne das Geld des Wirtschaftsfreisinns könnte der Klub zumindest in der Super League in gut zwei Monaten Geschichte sein.

Doch ehrlich: Wem würde er fehlen? Mittlerweile sehnt selbst ein Teil der eigenen Anhängerschaft den Abstieg herbei. Man sieht im Totalschaden den einzigen Ausweg aus der Sackgasse, in der GC steckt. Wer weiss: Vielleicht findet sich dann jemand, der sich der grossen Geschichte des Klubs erinnert und sich ihrer annimmt. Ein generöser Mäzen wie Walter Frey bei den ZSC Lions, ein leidenschaftlicher Anhänger wie Ancillo Canepa im FCZ.
Dann sind sie die Deppen

Der Grossteil des Schweizer Mannschaftssports lebt von branchenfremdem Geld. Der Markt ist zu klein, die Sponsoren- und Fernseheinnahmen sind zu gering, um die Kosten der steigenden Löhne auf Dauer zu decken. In Basel hat die Mäzenin Gigi Oeri den Erfolg mit ihrem Vermögen angestossen. Die Familie Rihs investierte weit über 50 Millionen Franken, ehe die Young Boys im vergangenen Frühjahr nach 32 Jahren wieder einmal einen Meistertitel gewannen. Gelegentliche Auslandtransfers helfen, die Jahresrechnung aufzubessern. Nur selten aber reichen sie aus, um die Kosten zu decken. Nur der SC Bern schrieb im Schweizer Mannschaftssport in den letzten zwanzig Jahren konstant Gewinn. Doch auch das Berner Modell basiert auf Querfinanzierung, auf Einnahmen, die der Klub über eine eigene Gastronomiekette und nicht mit Eishockey generiert.

Die Einsicht, die Kosten senken zu müssen, ist ebenso unumstritten wie chancenlos. Nicht unternehmerische, sondern emotionale Kriterien und die Eitelkeit leiten die Grosszahl der Klubbesitzer. Entsprechend handeln sie. Der FCZ-Präsident Canepa etwa verwirklicht sich mit dem Geld seiner Frau den Traum von der Fussballkarriere, für die sein Talent als Spieler nicht gereicht hat. Er steht zwar auch heute nicht auf dem Fussballplatz, aber immerhin ganz in dessen Nähe. Laut Schätzungen sollen die Canepas in den vergangenen zwölf Jahren rund 30 Millionen Franken in ihre Leidenschaft für den FCZ investiert haben. Was Walter Frey in über zwanzig Jahren in den ZSC investiert hat, will er möglicherweise selber nicht wissen. Im guten Fall erhalten die Klubbesitzer als Lohn dafür den Applaus der Anhänger. Läuft es nicht, sind sie die Deppen.

Es gibt ein geflügeltes Wort, das zu widerlegen bis heute noch keinem gelungen ist: Wie kommt man im Sport zu einem zweistelligen Vermögen? Indem man mit einem dreistelligen beginnt. Immer wieder sind erfolgreiche Geschäftsmänner angetreten, um sich und dem Rest der Welt zu beweisen, dass es möglich ist, einen Sportklub rational und kostendeckend zu führen. Das letzte Beispiel ist der Zürcher Unterländer Unternehmer Hans-Ulrich Lehmann, der vor drei Jahren den EHC Kloten übernahm und Kostenwahrheit versprach. Lehmann hat Wort gehalten. Doch Kloten spielt heute eine Liga tiefer.

NZZ
Izidor Kürschner (1885-1941), ungarisch-jüdischer Fussballlehrer, GCZ-Meister- (1927, 1928 & 1931) und Cupmacher (1926, 1927, 1932 & 1934).

König Salomon
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Re: Presse Thread

#22123 Beitrag von König Salomon »

GC Supporter hat geschrieben: 12.03.19 @ 8:21 Uuuiii, noch spannend wie sie rausgekrochen kommen.
Lassen wir es, das soll nicht zu einem politischen Geschreibsel verkommen!!
Bleibe dabei, unser Club hat wichtigeres zu tun als auf ein Transpi Antwort zu geben wo sie selbst nicht mal wissen um was es geht und sich das wohl vom Journi erklären lassen mussten!
Richtig erkannt, da gehört auch der Linksfaschismus dazu, aber der ist heute ja gerade angesagt und salonfähig.
Du laberst absoluten Unsinn. Ich weiss nicht wo sich dein Leben abspielt, aber wohl sicher nicht in Zürich. Du scheinst bloss doofe Modewörter wie "Linksfaschismus" zu kennen.

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Vorwaerts
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Re: Presse Thread

#22124 Beitrag von Vorwaerts »

Dori Kuerschner hat geschrieben: 12.03.19 @ 9:21

Kommentar

Zürich leidet nicht mit den Krisenklubs – man hat sich entfremdet

Der FC Zürich dümpelt im Niemandsland der Fussballmeisterschaft herum, GC spielt um seine Existenz. Und dann haben auch noch die ZSC Lions die Eishockey-Play-offs verpasst. Was ist nur los mit Zürich und seinen Sportklubs?

asel lebt den FCB, Bern liebt YB und den SCB. Luzern verfällt in einen Freudentaumel, wenn der FCL wieder einmal ein Glanzlicht setzt wie am vergangenen Mittwoch beim 4:0 im Cup gegen die Young Boys oder am Sonntag beim 3:0 gegen St. Gallen in der Meisterschaft. Viel öfter aber ärgert man sich über ihn.

Aber immerhin: Man ärgert sich über ihn. In Zürich ist das anders. Als die Grasshoppers vor zehn Tagen zu Hause Luzern 1:3 unterlagen, probten ein paar Anhänger den Aufstand und forderten eine Aussprache mit Spielern und Trainer. Ein halbes Dutzend enervierte sich gestenreich; die breite Masse sah unbeteiligt zu.

Man hat sich daran gewöhnt, dass GC die Erwartungen enttäuscht. Wie man sich daran gewöhnt hat, dass der FCZ weniger erfolgreich ist, als ihn sein Präsident sieht. Neuerdings schwächeln auch noch die ZSC Lions. Über Jahre zogen sie den Zürcher Mannschaftssport aus der Mittelmässigkeit. Doch nun ist auch das vorüber. Für den Titelanwärter blieben in der Qualifikationsphase der Meisterschaft nur Platz neun und der Spott der Konkurrenz.
Thun hat mehr Publikum

Es wird in diesem Frühjahr keinen Zürcher Eishockeymeister und keinen Zürcher Fussballchampion geben. Mit etwas Glück gewinnt der FCZ vielleicht erneut den Cup, was das Malaise zumindest vorübergehend dämpfen würde. Kein Wunder, bleibt das Letzigrundstadion bei Fussballpartien meist halb leer. Der FCZ absolviert seine Heimspiele vor rund 10 000 Zuschauern, GC bringt es noch knapp auf die Hälfte. Optimistisch gezählt. Selbst der FC Thun hat mehr Publikum.

Zürich ist eine Stadt mit internationalem Flair und entsprechendem Angebot. Peter Zahner, der CEO der ZSC Lions, pflegt zu sagen, der Veranstaltungskalender sei an einem Wochenende dick wie das Telefonbuch. Mittelmass hat da einen schweren Stand. Zürich feiert die gelegentlichen Highlights seiner Klubs in weltmännischer Manier. Doch mit diesen Klubs leiden tut man nur in Ausnahmefällen. Der städtische Sportvorsteher Filippo Leutenegger sagte letzte Woche in einem Interview mit der «Aargauer Zeitung»: «Offenbar betreibt die Stadtzürcher Bevölkerung lieber aktiv Sport, als Spielen vor Ort beizuwohnen.»

Dass das so ist, hat mit Entfremdung zu tun. Mit der Entfremdung der Menschen von der Stadt und ihren Institutionen. Der ausländische Anteil der Stadtzürcher Bevölkerung hat seit dem Jahr 2000 von gut 100 000 auf knapp 140 000 zugenommen. Fast jeder zehnte Einwohner kommt heute aus Deutschland und interessiert sich eher für die Bundesliga als für die Super League – falls ihn Fussball überhaupt interessiert.

Es hat aber auch mit der Entfremdung der Vereine von ihrem Publikum zu tun. Der alte ZSC war ein Volksklub, das alte Hallenstadion die Begegnungsstätte, wo sich die sozialen Schichten vermischten. Ob Strassenwischer oder Bankdirektor: Vor dem ZSC waren alle gleich. Seit Walter Frey den Klub 1997 vor dem Konkurs gerettet und mit der Eishockeysektion der Grasshoppers fusioniert hat, stirbt der Mythos des alten, chaotischen ZSC Stück für Stück. Man feiert die Siege und ignoriert das Scheitern. Bleibt der Play-off-Rausch aus, wird die Saisonkarte als Fehlinvestition abgeschrieben.

Die Grasshoppers haben gar nie den Anspruch gehabt, ein Volksklub zu sein. Ihre Legitimation war der Erfolg. GC war jahrzehntelang ein Spielzeug des Zürcher Wirtschaftsfreisinns. Verkörpert wurde dieser von Karl Oberholzer, einem Kadermitglied der Maschinenfabrik BBC (heute ABB). Oberholzer führte GC länger als jeder andere Präsident, während elf Jahren, von 1974 bis 1985. Finanzielle Angelegenheiten pflegte man unbürokratisch und ohne grosses Aufheben im legendären Donnerstag-Club zu regeln. Die Zuschauer, die ins Stadion kamen, waren eher Dekoration als ein ernsthafter Wirtschaftsfaktor für den Klub.

Das Geschäftsmodell funktionierte so lange, wie GC Titel gewann und der Männerklub Spass hatte am Spielzeug. Doch nun, da den Grasshoppers die aphrodisierende Wirkung des Erfolgs fehlt, kämpfen sie um die Existenz. Die Wirtschaftselite hat sich den ZSC Lions zugewandt. In ihrem Verwaltungsrat sitzen neben dem Autoimporteur Walter Frey auch der Stadler-Rail-Besitzer Peter Spuhler und Rolf Dörig, der die Swiss-Life-Gruppe und den weltgrössten Personalvermittler Adecco präsidiert. Dem gegenwärtigen sportlichen Misserfolg zum Trotz: Die ZSC Lions sind wirtschaftlich hervorragend abgestützt.

GC ist nicht mehr der Hort der Einflussreichen, sondern der Fluchtort der Hoffnungslosen. Stephan Anliker teilt sich die Aktienmehrheit mit Peter Stüber, der von sich sagt, seit dreissig Jahren nicht mehr im Stadion gewesen zu sein und auch am Fernsehen kaum Fussball zu schauen. Sein Engagement bei GC ist eher Familientradition als eine Herzensangelegenheit. Anliker ist ein Architekt aus dem bernischen Oberaargau und steht dazu, vor allem deshalb in den Klub eingestiegen zu sein, um die Position seines Unternehmens im Grossraum Zürich zu stärken. Er kämpft auf verlorenem Posten. Nach und nach wenden sich auch die letzten Protagonisten der ehemaligen GC-Elite von ihm ab – zuletzt der Gartenbau-Unternehmer Heinz Spross und der Verpackungsmaschinen-Fabrikant Reinhard Fromm.

Als Karl Oberholzer im August 2002 verstarb, schrieb die NZZ im Nachruf: «Auf dem Hardturm traf man ihn nicht mehr an. Sein Name geriet in Vergessenheit. Zu Hause vereinsamte er unter bescheidensten Verhältnissen.» Es sind drei Sätze, die schon bald auch für GC gelten könnten. Ohne eigene Heimstätte, ohne Erfolg und vor allem ohne das Geld des Wirtschaftsfreisinns könnte der Klub zumindest in der Super League in gut zwei Monaten Geschichte sein.

Doch ehrlich: Wem würde er fehlen? Mittlerweile sehnt selbst ein Teil der eigenen Anhängerschaft den Abstieg herbei. Man sieht im Totalschaden den einzigen Ausweg aus der Sackgasse, in der GC steckt. Wer weiss: Vielleicht findet sich dann jemand, der sich der grossen Geschichte des Klubs erinnert und sich ihrer annimmt. Ein generöser Mäzen wie Walter Frey bei den ZSC Lions, ein leidenschaftlicher Anhänger wie Ancillo Canepa im FCZ.
Dann sind sie die Deppen

Der Grossteil des Schweizer Mannschaftssports lebt von branchenfremdem Geld. Der Markt ist zu klein, die Sponsoren- und Fernseheinnahmen sind zu gering, um die Kosten der steigenden Löhne auf Dauer zu decken. In Basel hat die Mäzenin Gigi Oeri den Erfolg mit ihrem Vermögen angestossen. Die Familie Rihs investierte weit über 50 Millionen Franken, ehe die Young Boys im vergangenen Frühjahr nach 32 Jahren wieder einmal einen Meistertitel gewannen. Gelegentliche Auslandtransfers helfen, die Jahresrechnung aufzubessern. Nur selten aber reichen sie aus, um die Kosten zu decken. Nur der SC Bern schrieb im Schweizer Mannschaftssport in den letzten zwanzig Jahren konstant Gewinn. Doch auch das Berner Modell basiert auf Querfinanzierung, auf Einnahmen, die der Klub über eine eigene Gastronomiekette und nicht mit Eishockey generiert.

Die Einsicht, die Kosten senken zu müssen, ist ebenso unumstritten wie chancenlos. Nicht unternehmerische, sondern emotionale Kriterien und die Eitelkeit leiten die Grosszahl der Klubbesitzer. Entsprechend handeln sie. Der FCZ-Präsident Canepa etwa verwirklicht sich mit dem Geld seiner Frau den Traum von der Fussballkarriere, für die sein Talent als Spieler nicht gereicht hat. Er steht zwar auch heute nicht auf dem Fussballplatz, aber immerhin ganz in dessen Nähe. Laut Schätzungen sollen die Canepas in den vergangenen zwölf Jahren rund 30 Millionen Franken in ihre Leidenschaft für den FCZ investiert haben. Was Walter Frey in über zwanzig Jahren in den ZSC investiert hat, will er möglicherweise selber nicht wissen. Im guten Fall erhalten die Klubbesitzer als Lohn dafür den Applaus der Anhänger. Läuft es nicht, sind sie die Deppen.

Es gibt ein geflügeltes Wort, das zu widerlegen bis heute noch keinem gelungen ist: Wie kommt man im Sport zu einem zweistelligen Vermögen? Indem man mit einem dreistelligen beginnt. Immer wieder sind erfolgreiche Geschäftsmänner angetreten, um sich und dem Rest der Welt zu beweisen, dass es möglich ist, einen Sportklub rational und kostendeckend zu führen. Das letzte Beispiel ist der Zürcher Unterländer Unternehmer Hans-Ulrich Lehmann, der vor drei Jahren den EHC Kloten übernahm und Kostenwahrheit versprach. Lehmann hat Wort gehalten. Doch Kloten spielt heute eine Liga tiefer.

NZZ



Korrekte Analyse.
Und wenn man bedenkt, dass die Säue an einem gewöhnlichen Match auch nur vor 5000 Zuschauern spielen, ist das schon traurig für die grösste Stadt im Land.

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Alarich
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Re: Presse Thread

#22125 Beitrag von Alarich »

Dori Kuerschner hat geschrieben: 12.03.19 @ 9:21 Es wird in diesem Frühjahr keinen Zürcher Eishockeymeister und keinen Zürcher Fussballchampion geben. Mit etwas Glück gewinnt der FCZ vielleicht erneut den Cup, was das Malaise zumindest vorübergehend dämpfen würde. Kein Wunder, bleibt das Letzigrundstadion bei Fussballpartien meist halb leer. Der FCZ absolviert seine Heimspiele vor rund 10 000 Zuschauern, GC bringt es noch knapp auf die Hälfte. Optimistisch gezählt. Selbst der FC Thun hat mehr Publikum.
Optimistisch gezählt sind eher die angeblich 10000 Zuschauer. Aber auf diesem Auge waren die Journalisten schon immer blind, oder können ihr Wunschdenken nicht verbergen.

FCZ-Cup-Viertelfinal vor zwei Wochen: 3650 Zuschauer
FCZ-Schnitt Saison 1997: 3731 Zuschauer
Das Moderatoren-Team, das es seit Jahren nicht schafft, den Strichertroll vom Forum fernzuhalten, fängt jetzt an echte Hoppers vom Forum auszusperren.

https://i.ibb.co/h1ngn3T/shtetlklub.jpg

Herr Fehr
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Re: Presse Thread

#22126 Beitrag von Herr Fehr »

Alarich hat geschrieben: 12.03.19 @ 11:01
Dori Kuerschner hat geschrieben: 12.03.19 @ 9:21 Es wird in diesem Frühjahr keinen Zürcher Eishockeymeister und keinen Zürcher Fussballchampion geben. Mit etwas Glück gewinnt der FCZ vielleicht erneut den Cup, was das Malaise zumindest vorübergehend dämpfen würde. Kein Wunder, bleibt das Letzigrundstadion bei Fussballpartien meist halb leer. Der FCZ absolviert seine Heimspiele vor rund 10 000 Zuschauern, GC bringt es noch knapp auf die Hälfte. Optimistisch gezählt. Selbst der FC Thun hat mehr Publikum.
Optimistisch gezählt sind eher die angeblich 10000 Zuschauer. Aber auf diesem Auge waren die Journalisten schon immer blind, oder können ihr Wunschdenken nicht verbergen.

FCZ-Cup-Viertelfinal vor zwei Wochen: 3650 Zuschauer
FCZ-Schnitt Saison 1997: 3731 Zuschauer
Und wer ist jetzt auf welchem Auge blind?
Ist nun mal so, dass die da drüben mehr Zuschauer haben. Und jetzt? Wenn kümmerts?

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Alarich
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Re: Presse Thread

#22127 Beitrag von Alarich »

Herr Fehr hat geschrieben: 12.03.19 @ 11:34Und wer ist jetzt auf welchem Auge blind?
Ist nun mal so, dass die da drüben mehr Zuschauer haben. Und jetzt? Wenn kümmerts?
Es geht doch gar nicht um diesen Vergleich. Sondern die Ungenauigkeit und Parteilichkeit im Journalismus, die sich über Jahre hinwegzieht. "Der FCZ rund 10, der GC knapp 5 (bei 5700). Aber nur optimistisch geschätzt! Die sind doch eigentlich noch mieser. Und das ist noch weniger als der FC Thun, den ich ebenso Sch* finde." Es ist für mich ziemlich klar aus welcher Ecke solche Häme und Spott, so ein Nachtreten, kommt. Mich stört so etwas schon, weil ich diese Zeitung einmal gerne gelesen habe. Aber immerhin erreicht die NZZ noch eine Auflage von 100000, fast so viel wie die Luzerner Zeitung oder das St. Galler Tagblatt.

p.s. Ich war tatsächlich blind, die Saison war 1995/1996. Xamax hatte einen Schnitt von 9200, YB 4804.
Das Moderatoren-Team, das es seit Jahren nicht schafft, den Strichertroll vom Forum fernzuhalten, fängt jetzt an echte Hoppers vom Forum auszusperren.

https://i.ibb.co/h1ngn3T/shtetlklub.jpg

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Re: Presse Thread

#22128 Beitrag von its coming home »

Alarich hat geschrieben: 12.03.19 @ 12:24
Herr Fehr hat geschrieben: 12.03.19 @ 11:34Und wer ist jetzt auf welchem Auge blind?
Ist nun mal so, dass die da drüben mehr Zuschauer haben. Und jetzt? Wenn kümmerts?
Es geht doch gar nicht um diesen Vergleich. Sondern die Ungenauigkeit und Parteilichkeit im Journalismus, die sich über Jahre hinwegzieht. "Der FCZ rund 10, der GC knapp 5 (bei 5700). Aber nur optimistisch geschätzt! Die sind doch eigentlich noch mieser. Und das ist noch weniger als der FC Thun, den ich ebenso Sch* finde." Es ist für mich ziemlich klar aus welcher Ecke solche Häme und Spott, so ein Nachtreten, kommt. Mich stört so etwas schon, weil ich diese Zeitung einmal gerne gelesen habe. Aber immerhin erreicht die NZZ noch eine Auflage von 100000, fast so viel wie die Luzerner Zeitung oder das St. Galler Tagblatt.

p.s. Ich war tatsächlich blind, die Saison war 1995/1996. Xamax hatte einen Schnitt von 9200, YB 4804.
Absolut einverstanden.

In mehreren Verlagshäuser (so viele sind es ja mittlerweile nicht mehr in der CH) ist mir dies des öfteren aufgefallen.

Offensichtlich ist es beim TA: Da wird seit Jahren absolut parteiisch über den Zürcher Fussball geschrieben. Alles vom FCZ ist supidupi, alles vom GCZ wird niedergetreten. Seriöser Journalismus mit neutraler Berichterstattung sieht anders aus. Und ja, ich weiss, das der TA Media sogar den Fanshop des FCZ in seinem Verlagshaus beherbergt...

Ich habe für mich alle Abos gekündigt. Ausnahmslos alle.

hope
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Re: Presse Thread

#22129 Beitrag von hope »

Absolut richtig, aber vielleicht holen sie sich gewisse Ideen fürs niedertreten auch hier im Forum. Da werden sie ja bestens bedient.
Mit dem Banner vom Samstag hat man dem Blick auch wieder eine Steilvorlage geliefert, einfach traurig, einmal mehr solche Leserkommentare

Abstauber
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Re: Presse Thread

#22130 Beitrag von Abstauber »

Lucas Andersen definitiv zu Aalborg.

https://www.transfermarkt.ch/aalborg-ve ... ews/331482

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