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Alles rund um den Grasshopper-Club Zürich
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weedee
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Re: Presse Thread

#27471 Beitrag von weedee »

JNEB1886 hat geschrieben: 23.07.21 @ 7:05 Kann jemand den Tagi Bericht über GC-/ Contini Online stellen. Danke !
Der neue GC-Trainer muss die Nerven bewahren und Sehnsüchte stillen
GC ist zum Ausbildungsverein geworden und will trotzdem zurück an die nationale Spitze – mit dem neuen Mann an der Seitenlinie, dem bislang besten Transfer des Clubs.

Thomas Schifferle
Thomas Schifferle
Publiziert: 22.07.2021, 20:32


Der letzte Cheftrainer war so unbekannt, dass GC seinen Namen zuerst falsch schrieb. João Carlos Pereira selbst redete von «Tschetse». Er war ein Missverständnis und nach neun Monaten wieder Geschichte. GC kehrte ohne ihn in die Super League zurück.

Der neue Trainer besitzt eine andere Basis. Bei Giorgio Contini beginnt es schon einmal damit, dass er die passenden Initialen hat. Er ist auch durch und durch vertraut mit dem Schweizer Fussball, einst als Spieler, seit 14 Jahren als Trainer.

Dass GC ihn verpflichtete und keinen Trainer mit Bezug zu den Wolverhampton Wanderers oder zum portugiesischen Spielervermittler Jorge Mendes, war durchaus eine Überraschung. Aber es ist ein guter Zug. Contini ist bislang der beste Transfer, den die Verantwortlichen vom Campus diesen Sommer gemacht haben.

47 ist Contini inzwischen. Der Rucksack ist gut gefüllt: dank seiner Zeit beim Nachwuchs in St. Gallen und als Co-Trainer in Luzern, dank der viereinhalb Jahre in Vaduz, den zwölf Monaten in St. Gallen und nicht zuletzt dank der drei Saisons in Lausanne. Als er die Chefs von GC erstmals traf, Präsident Sky Sun, CEO Jimmy Berisha und Sportchef Seyi Olofinjana, sagte er ihnen: «Wie ihr mich erlebt, so bin ich. Ich verstelle mich nicht.»

Er erzählte, wie es ihm in Lausanne ergangen war und wie er GC aus der Distanz wahrgenommen hatte. Vor allem sagte er ihnen auch, was der Unterschied zwischen Challenge und Super League ist und was es braucht, um nach einem Aufstieg den Ligaerhalt zu schaffen. Das war ihm erstaunlicherweise mit Vaduz gleich zweimal und zuletzt mit Lausanne recht sicher gelungen.

Ein Rucksack und die Vision
Und noch eines steckt in Continis Rucksack: das Wissen, wie es ist, mit ausländischen Besitzern zu arbeiten. In Lausanne hatte er es mit den Engländern von Ineos zu tun, die den Club mit schöner Vergangenheit bloss als Aussenstelle für ihre Interessen sehen, die sie mit OGC Nice verfolgen. Ein Mitspracherecht bei Transfers besass er nicht, er musste mit den Spielern arbeiten, die ihm der Sportchef hinstellte. Er kannte das Spiel und beklagte sich nicht. Heute sagt er: «Diese Erfahrung möchte ich nicht missen, einen Spieler extrem schnell integrieren und entwickeln zu müssen.»

GC ist seit dem Frühjahr 2020 in chinesischer Hand und Teil des Fosun-Konglomerats wie Wolverhampton oder die Firma von Mendes. Die Anfänge waren schlecht. Die Personalpolitik war geprägt von der Idee, irgendwelche Spieler, am liebsten Portugiesen, von Wolverhampton auszuleihen. Das wirkte wirr und wurde von der neuen Führung nicht weiter erklärt. Die Kommunikation interessierte sie wenig.


Bis Sky Sun einmal redete, dauerte es ein Jahr. Und als er es dann tat, präsentierte er gleich die grossen Ziele: in fünf Jahren Schweizer und in zehn Jahren europäische Spitze sein zu wollen. Er verstand das als Zeichen dafür, dass die Besitzer ihr Engagement bei GC langfristig verfolgen.

«Wenn ich einen Weg eingeschlagen habe, bleibe ich ihm treu. Wenn ich pragmatisch arbeite, kann ich mich aus einer schwierigen Situation befreien.»

Contini hat sich an den Schatten vor dem Campus-Gebäude zurückgezogen, als er mit diesen Visionen konfrontiert wird. Und er beginnt von vielen Wenns zu reden: «Wenn wir in sechs Monaten die richtigen Schlüsse ziehen, wenn die Zusammenarbeit mit Wolverhampton funktioniert, wenn man merkt, dass die Spieler Verstärkungen sind und nicht das fünfte Rad am Wagen – dann ist es möglich, dass GC wieder dahin kommt, wo es einmal war.»

Eigentlich ist Contini ein sehr ungeduldiger Mensch. Wenn etwas nicht läuft, wie er das möchte, kann er schnell in Rage geraten. In Vaduz hat er lernen können, wie es unter schwierigen Bedingungen zu arbeiten ist, wie er den Spielern Vertrauen vermitteln kann, auch wenn sie «keine Messis oder Ronaldos» sind. Er konnte lernen, mit Niederlagen umzugehen und nur jedes fünfte Spiel zu gewinnen. Früher begann er nach ein, zwei verlorenen Spielen am System zu basteln, das will er jetzt nicht mehr: «Wenn ich einen Weg eingeschlagen habe, bleibe ich ihm treu. Wenn ich pragmatisch weiter arbeite, kann ich mich aus einer schwierigen Situation befreien.»

Noch viele Korrekturen
30 Spieler führt GC aktuell auf seiner Kaderliste, das ist übertrieben viel. Continis Ziel ist es, mit 25 zu arbeiten, inklusive drei Torhütern. «Es wird noch Bewegungen geben», sagt er, «das ist nicht das definitive Kader.» Das legt die Interpretation nahe, dass er bislang nicht zufrieden ist mit dem, was er an Spielern hat. Für Veränderungen bleibt wenigstens lange Zeit. Bis Ende August können Spieler aus dem Ausland verpflichtet werden, bis Mitte September innerhalb der Schweiz. Es bleibt vor allem auch Zeit, Spieler abzugeben.

Acht Neue sind bislang da. Contini hat immer mitreden können, wo es um das Profil eines Spielers geht, was er also im Kopf hat, welche Anforderungen jemand zu erfüllen hat, damit er seine Vorstellungen von Fussball umsetzen kann. Er wollte zum Beispiel einen erfahrenen Innenverteidiger und bekam Georg Margreitter, er wollte einen erfahrenen Spieler fürs zentrale Mittelfeld und bekam Amir Abrashi, den neuen Captain. Bendeguz Bolla sieht er als interessanten Rechtsverteidiger und Hayao Kawabe als mögliche Bereicherung im Mittelfeld, weil der Japaner «von einem kulturell anderen Hintergrund» kommt.

Oder da ist auch Leonardo Campana, 21-jährig, Stürmer und typischer Spieler für das GC-Modell, weil seine Transferrechte bei Wolverhampton liegen. Contini telefonierte mit dem Ecuadorianer während der Südamerika-Meisterschaft, um von ihm zu erfahren, ob GC wirklich das sei, was er wolle, welche Erwartungen er habe. «Was weisst du von uns?», fragte er ihn, «weisst du, dass du dir deinen Platz erarbeiten musst? Bist du bereit?» Aus den Antworten hörte Contini heraus, dass Campana die Nase nicht hoch trägt, sondern weiss, dass er sich erst in der Schweiz bestätigen muss.

In Lausanne bekam Contini noch Spieler vorgesetzt, die sich fragten: Super League? Was ist das denn überhaupt? Wenigstens blieb er von übertriebenen Erwartungen verschont. Da dachten die Ineos-Leute gar nicht erst an einen Meistertitel, weil für sie klar ist, dass sie damit kein Geld verdienen können. Sie wollen das mit Transfers machen. Nur darum geht es ihnen: ums Verdienen. «Wir sind GC, wir haben etwas, das wir entstauben müssen», sagt Contini an diesem Montag im Campus-Schatten. Die letzten Jahre haben am Ego gekratzt - diese unzähligen internen Machtkämpfe, diese Ängste, wirtschaftlich überhaupt überleben zu können, dieser Abstieg mit den hässlichen Bildern von randalierenden «Fans», diese Ungewissheit, wie das mit dem neuen Besitzer wird.



Die Nerven bewahren
Contini hat einen unbefristeten Vertrag, wie das alle Führungskräfte unter dem neuen Regime haben. Sechs Monate soll in seinem Fall die Kündigungsfrist betragen. «Ich arbeite, solange ich Freude habe», sagt er, «oder die Führung an mir.» Was er nun spürt bei GC, sind die Sehnsucht und Lust, wieder Erfolg zu haben. Er spürt die Hoffnung, dass es wieder gut kommt mit diesem Club, der die ewige Rangliste mit 331 Punkten Vorsprung auf YB anführt. Die Hoffnung, die mit der Rückkehr in die Super League und mit einem Schweizer Trainer verbunden ist. So sagt er das selbst.

Drängeln soll deshalb keiner. Sagt Contini auch. Geduld ist gefragt, weil ein grosser Name, wie ihn GC trägt, längst nicht gleichbedeutend ist mit grosser Zukunft. Trotz schöner Aspirationen, innert fünf Jahren an die nationale Spitze zurückzukehren, ist auf dem Campus der Blick für die Realität nicht verstellt. GC ist auch zum Ausbildungsverein geworden. Contini ist bewusst, welchen Spagat er auf Dauer zu bewältigen hat: zwischen dem Wissen, irgendwann wieder Erfolg zu haben, und der Aufgabe, Spieler besser zu machen und für sie einen Marktwert zu schaffen.

Vorerst steht nur etwas im Vordergrund: nicht abzusteigen. «Das ist die konkreteste aller konkretesten Vorgaben», sagt er. «Dass wir einfach nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Wir müssen unsere Arbeit machen, möglichst ruhig und besonnen. Es gibt genug andere, welche die Nerven verlieren. Nur uns darf das nicht passieren.»
Was sollte ich machen? Schließlich hat er unsere Mutter eine alte Hure genannt.
Aber das ist doch die Wahrheit!
So alt ist sie nun auch wieder nicht!

Gilgamesh
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Re: Presse Thread

#27472 Beitrag von Gilgamesh »

pete85 hat geschrieben: 23.07.21 @ 6:22
Gilgamesh hat geschrieben: 22.07.21 @ 23:44
Voltan hat geschrieben: 22.07.21 @ 21:30

Eifach öppis.

Bevor man auf Mimi rumhackt, müssen die anderen Stürmer bei uns erstmal zeigen, dass sie Tore schiessen können in der Super League.
Für mich hat Mimi die Fähigkeiten eines guten Bundesliga Stürmers und das Mentale eines 2. Liga Spieler.
Aber im mentalen Bereich könnte man grosse Fortschritte erzielen mit den richtigen Methoden.
Woran machst du sein Mentaldefizit fest?

Ist ja nicht so, dass er nie in der SL getroffen hat. Falls du recht haben solltest, bitte dem Giorgio anrufen…
An diversem, er hat extreme Hochs und Tiefs aber selten bis nie ausgewogen über eine ganze Spielzeit. In vielen Szenen fehlt ihm der Wille oder das Selbstvetrauen. Und in den Drucksituationen trifft er oft falsche Entscheidungen.

Ich mag Mimi und würde gerne sehen das er sich bei GC entwickelt.
Aber er hat leider etwas das Derdiyok-Syndrom. Der hätte die Fähigkeiten eines Lewandowski aber das Mentale zum Profi fehlt ihm.

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Klegg
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Re: Presse Thread

#27473 Beitrag von Klegg »

Gilgamesh hat geschrieben: 23.07.21 @ 8:36
pete85 hat geschrieben: 23.07.21 @ 6:22
Gilgamesh hat geschrieben: 22.07.21 @ 23:44

Für mich hat Mimi die Fähigkeiten eines guten Bundesliga Stürmers und das Mentale eines 2. Liga Spieler.
Aber im mentalen Bereich könnte man grosse Fortschritte erzielen mit den richtigen Methoden.
Woran machst du sein Mentaldefizit fest?

Ist ja nicht so, dass er nie in der SL getroffen hat. Falls du recht haben solltest, bitte dem Giorgio anrufen…
An diversem, er hat extreme Hochs und Tiefs aber selten bis nie ausgewogen über eine ganze Spielzeit. In vielen Szenen fehlt ihm der Wille oder das Selbstvetrauen. Und in den Drucksituationen trifft er oft falsche Entscheidungen.

Ich mag Mimi und würde gerne sehen das er sich bei GC entwickelt.
Aber er hat leider etwas das Derdiyok-Syndrom. Der hätte die Fähigkeiten eines Lewandowski aber das Mentale zum Profi fehlt ihm.
Bei allem Respekt, Mimi soll die Fähigkeiten eines guten Bundesligastürmers haben und scheitert eigentlich nur an mentalen Defiziten? Meinst du das wirklich ernst? Ich mag ihn ja auch, er kämpft immer, rennt viel und hat in der CHL wichtige Tore für uns gemacht. Aber ich denke kaum, dass seine technischen, taktischen und körperlichen Defizite durch irgendwelche mentale Probleme ausgelöst werden :lol: Und Derdiyok mit Lewandowski zu vergleichen ist, gelinde gesagt, eine Dreistigkeit.
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Sokari
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Re: Presse Thread

#27474 Beitrag von Sokari »

Mimi das Format einen Bundesliga-Stürmers. Haha echt jetzt?

Ich mag ihn, aber ihm wird es nie über Challenge-League Niveau reichen. Dazu fehlt ihm schlicht die Klasse, respektive die Fähigkeit in irgendeiner für einen Stürmer wichtigen Disziplin. Er kann nicht dribbeln, hat keine aussergewöhnlich gute Technik, ist kein Kopfballungeheuer, hat keine Wasserverdrängung, ist kein eiskalter Vollstrecker, hat kein gutes Timing beim Passen. Das einzige was ihm nicht fehlt ist der Kampfgeist und die Laufbereitschaft. Aber das reicht halt alleine nicht mal in der Superleague.
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ise
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Re: Presse Thread

#27475 Beitrag von ise »

GC isch so geil, das macht eus so high!

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Bürli-Hooligan
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Re: Presse Thread

#27476 Beitrag von Bürli-Hooligan »

Amir Abrashi glaubt nicht, dass ihm die Fans böse sind
«Ich bin ja nicht von GC zu Basel gewechselt»
Noch vor wenigen Wochen kickte Amir Abrashi (31) beim FCB, nun brennt der GC-Captain aufs Duell gegen seine Ex-Kollegen.

https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 00666.html
«Schön Land, gut Klub, gut Name.»


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Sokari
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Re: Presse Thread

#27478 Beitrag von Sokari »

kann bitte Jemand diesen Tagi-Artikel hier reinkopieren: https://www.tagesanzeiger.ch/ein-neuer- ... 6440852127
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Infinity
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Re: Presse Thread

#27479 Beitrag von Infinity »

Sokari hat geschrieben: 27.07.21 @ 11:51 kann bitte Jemand diesen Tagi-Artikel hier reinkopieren: https://www.tagesanzeiger.ch/ein-neuer- ... 6440852127


2013 gewannen die Grasshoppers ihren letzten Titel, das war im Cup gegen Basel. Uli Forte war damals noch der Trainer, Giorgio Contini ist inzwischen der zehnte Cheftrainer, der versucht, den alten Glanz zurückzubringen. Contini war früher in verantwortlicher Position bei Vaduz, St. Gallen und Lausanne. GC ist die grösste Nummer seiner bisherigen Arbeitgeber.

Für seine Anfänge bekommt er Basel vorgesetzt und nächsten Samstag gleich auch noch YB. Er weiss, diese beiden Spiele können mit null Punkten enden, «das wäre kein Beinbruch», sagt er. Immerhin bringt er es nach nur vier Wochen Arbeit zustande, seiner Mannschaft für den Match gegen Basel bereits eine Handschrift zu vermitteln. In der Defensive gut stehen und schnell umschalten, aggressiv sein, aber nicht unfair, ein 3-4-2-1 flexibel interpretieren – das will er, und das setzt seine Mannschaft auch um.

Das Bemerkenswerte daran ist, dass er sechs Spielern zu ihrem Debüt bei GC verhilft: André Moreira, Georg Margreitter, Amir Abrashi, Bendeguz Bolla, Christian Herc und Leonardo Campana. Er vertraut ihnen, weil er bei ihnen Potenzial sieht. Hayao Kawabe fehle noch, sagt er. Der Japaner wartet weiter auf die Arbeitsbewilligung. Ihm traut Contini einiges zu. Nur eines weiss er auch: Der «grosse Knipser», der 25 Tore schiesst, ist nicht darunter.

Georg Margreitter – die Ruhe in Person

Er bezeichnet sich selbst als «alten Haudegen», 33 wird er im November. Bei GC ist für ihn die Rolle des Abwehrchefs vorgesehen, und als Margreitter gegen Basel sein Debüt gibt, spielt er, als wäre er immer in Zürich gewesen.

Gut, er kennt die Stadt, er sei ja quasi in der Nachbarschaft aufgewachsen, sagt er. Nachbarschaft heisst für ihn Vorarlberg. Da hat der Österreicher seinen Weg im Fussball angefangen, er war in Linz, bei Austria Wien, in Wolverhampton (allerdings noch vor der Fosun-Zeit), und zuletzt verbrachte er sechs Jahre in Nürnberg. Mit dem «Club» spielte er 2018/19 in der Bundesliga.

Bei GC weiss er, dass er die jungen Spieler «an die Hand nehmen» muss. Das tut er auf seine Art. Er ist laut, das schon, aber auch unaufgeregt. «Es würde mich beunruhigen, wenn er die Ruhe verlieren würde», sagt Trainer Giorgio Contini über ihn. Margreitter besitzt die Ausstrahlung, um zu einem Trumpf für GC zu werden.

Amir Abrashi – der Captain als Antreiber

Als er im Sommer 2015 zum SC Freiburg wechselte, kam Kim Källström zu GC. Källström war eine grosse Nummer, vom ersten Tag an der unbestrittene Chef. Der Schwede blieb nur eineinhalb Jahre. Jetzt ist Abrashi zurück und vom ersten Tag an der Captain. Ein Källström ist er nicht, dafür verdient er auch nicht annähernd so viel.

Was er dafür hat: ein Herz für GC. Als er im Frühjahr von Freiburg noch an den FC Basel ausgeliehen war, zitterte er vor dem Bildschirm mit seinem alten Verein. «Bitte, schafft es und steigt auf!», bat er ihn aus Distanz. Es war immer sein Wunsch, nochmals für GC zu spielen. Abrashi, in Bischofszell geboren und in den Schweizer Nachwuchsauswahlen ein Stammgast, seit acht Jahren aber im Nationalteam von Albanien, hat sich selbst immer als Terrier gesehen, als bissiger Zweikämpfer. Das ist er auch gegen Basel. 79 Minuten halten seine Kräfte.

Admir Mehmedi – der prominente Gast

3400 Zuschauer verlieren sich im Letzigrund – und das bei einem Spiel zwischen GC und Basel, dem ersten der beiden in diesem Stadion seit dem 3. Februar 2019. Die Fankurven wollen nichts davon wissen, weil sie gegen die personalisierten Tickets sind. Sie nehmen sich wieder einmal sehr wichtig.

Auf der Haupttribüne lässt sich dafür Admir Mehmedi nieder. Ein paar Tage nach seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft ist er aus Wolfsburg in die Schweiz gereist, um seine Familie wieder zu sich nach Norddeutschland zu holen. Sie ist hier, weil seine Frau in Winterthur das dritte Kind zur Welt gebracht hat. Mehmedi gefällt, was er von GC sieht. Zumindest ist das sein Fazit zur Pause. Er sieht einen Plan und spürt nichts davon, dass so viele neue Spieler auf dem Platz stehen.

30 ist er inzwischen, zwei, drei Jahre will er noch in Wolfsburg spielen. Und dann will er heim in die Schweiz: zuerst zum FC Zürich, dann zum FC Winterthur, seinen alten Clubs in der Schweiz. So sieht seine Prioritätenliste aus.

Lukas Fähndrich – der Mann der Farben

Voller Stolz präsentierten die Grasshoppers jüngst ihre neuen Trikots. Für die Heimspiele wählten sie blau und weiss, so wie es ihre Farben eben sind. So wollen sie auch gegen Basel auflaufen, das Einverständnis dafür haben sie unter der Woche bei der Swiss Football League eingeholt.

Schliesslich stehen sie in schwarzen Tenüs auf dem Platz. Lukas Fähndrich als Schiedsrichter hat es so gewollt. Die GC-Leibchen sind ihm zu weiss und darum ein Problem, weil Basel ganz in Weiss antritt. Wobei, was heisst zu weiss? Die Brust der Leibchen ist zur Hälfte blau, der Rücken ist ganz blau.

Als der Match dann angepfiffen ist, braucht Fähndrich fünf Minuten, um zum ersten Mal zusätzlich Farbe reinzubringen. Er zeigt Taulant Xhaka die gelbe Karte. So macht er immer weiter, weil er sich dazu gezwungen sieht, wenn er seine Linie einhalten will. Fähndrich kommt am Ende auf neun Verwarnungen – und vermittelt den Eindruck, als hätte es im Letzigrund eine wilde Treterei gegeben. Das Gegenteil ist der Fall. Wenn GC-Trainer Contini dem Schiedsrichter «Steigerungspotenzial» zuschreibt, ist das freundlich formuliert.

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yoda
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Re: Presse Thread

#27480 Beitrag von yoda »

Infinity hat geschrieben: 27.07.21 @ 11:57
Als der Match dann angepfiffen ist, braucht Fähndrich fünf Minuten, um zum ersten Mal zusätzlich Farbe reinzubringen. Er zeigt Taulant Xhaka die gelbe Karte. So macht er immer weiter, weil er sich dazu gezwungen sieht, wenn er seine Linie einhalten will. Fähndrich kommt am Ende auf neun Verwarnungen – und vermittelt den Eindruck, als hätte es im Letzigrund eine wilde Treterei gegeben. Das Gegenteil ist der Fall. Wenn GC-Trainer Contini dem Schiedsrichter «Steigerungspotenzial» zuschreibt, ist das freundlich formuliert.
Toll geschrieben. Dieser Schiri verteilte Karten wie andere an Hochzeiten Küsschen.
yoda: Forums- und allgemeine Legende, Ikone, Veteran, ohne Hautfaltencreme

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