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Alles rund um den Grasshopper-Club Zürich
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Luca # 7
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#71 Beitrag von Luca # 7 »

Godfather hat geschrieben:Dass man 10% seines Verdienstes wieder in wohltätige Organisationen (oder ähnlich) investiert, steht glaube ich in der Bibel und ist für streng religiöse Menschen üblich. Hat auf jeden Fall nichts damit zu tun, dass er nicht mit dem Geld umgehen könnte.

p.s. Gruss an Mahatma und seine angebliche "GC-Zeitung" Blick. :wink:
Ist so ! Der "Zehnte" ist ja vorallem auch aus den Sekten bekannt. Vielfach ist diese Abgabe nicht freiwillig sondern man wird gezwungen/manipuliert, dieses Geld abzugeben. Kirche ist vielfach leider einfach auch Ausbeutung.
Alles ausser GC ist Sch* !!

dialimou
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#72 Beitrag von dialimou »

Luca # 7 hat geschrieben:Kirche ist vielfach leider einfach auch Ausbeutung.
Es steht jedem frei, ob er in der kirche mitglied sein will oder nicht.
Dirty Erich hat geschrieben:Wir waren schon immer nüchtern, kalt, abweisend, ein bisschen arrogant. So sind die Zürcher. Und so bin ich. Man kann sich nicht verleugnen.

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MatsGren
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#73 Beitrag von MatsGren »

15. Juli 2005, Neue Zürcher Zeitung

Brasilianische Spielfreude und zwinglianische Sachlichkeit
Die GC-Fussballer mit neuen Vorgaben und trotz Altlasten erwartungsvoll in die Zukunft

Die erste Begegnung in dem zum Abbruch freigegebenen Hardturm-Stadion irritiert etwas. Der Dopingfahnder von Swiss Olympic ist an diesem Vormittag zu Besuch und bittet vier (ausgeloste) Spieler zum Test. Nicht dass wegen der guten Resultate in der Rückrunde Verdachtsmomente bestanden hätten, solche Stippvisiten gehören inzwischen auch zur Routine im Schweizer Fussball. Der Alltag im Grasshopper-Club könnte dagegen durchaus etwas ruhiger verlaufen. Der Präsident Walter A. Brunner hetzt nach erholsamen Ferien im Fernen Osten von Termin zu Termin und beziffert seinen Arbeitsaufwand für den Klub mit 70 Prozent. Der Trainer Hanspeter Latour klagt über den (zu) kleinen Staff, «den zusammen mit Schaffhausen und Yverdon wohl kleinsten der Liga», und über sein entsprechend umfangreiches Pflichtenheft. Einzig in diesem Punkt scheiden sich denn auch die Geister der beiden Exponenten: Das Thema «Sportchef» und damit die Unterstützung im täglichen Umgang mit den Spielern will Latour nicht einfach vom Tisch gewischt haben, während Brunner weiterhin keinen Handlungsbedarf sieht.

Aus der Intensivstation in die Allgemeine
Denn die im Spätherbst in extremis eingeleitete Radikalkur ist nach wie vor nicht abgeschlossen, die finanziell desolate Situation höchstens unter Kontrolle. Die Narben nach dem tiefen Einschnitt sind nicht verheilt. Altlasten aus laufenden Verträgen (Personen wie Mieten) setzen dem Verein Monat für Monat zu, beispielsweise unglaublich anmutende Saläre für Spieler wie Stepanows (nicht erste Wahl) oder Castillo (auch in Luzern nicht mehr erwünscht). Von einer Sanierung ist der Traditionsklub weit entfernt, die Übergangssituation ist nicht abgeschlossen. «Immerhin ist der Zustand des Patienten heute stabil, er konnte von der Intensivstation in die allgemeine Abteilung wechseln», sagt Brunner vielsagend.

So musste GC das Budget von seinerzeit 35 Millionen Franken in der Ära Gut/Gerber/Widmer über 15 Millionen in der Vorsaison auf (landesweit immer noch respektable) 11,5 Millionen reduzieren, wovon 3 Millionen in den Nachwuchsbereich (inkl. Geschäftsstelle und sämtlicher Juniorentrainer) fallen. Der Campus in Niederhasli, der am 21. Juli offiziell vorgestellt wird, ist der neue Stolz und Hoffnungsträger für bessere Zeiten im GC - «fast so schön und grosszügig wie Magglingen», heisst es im Hardturm. 8,5 Millionen werden somit in die erste Mannschaft und deren gesamtes Umfeld investiert - ein Betrag, der sich offenbar auch generieren lässt. Der Rest verbleibt aber als Fehlbetrag, auch wenn heuer durch die Abgänge von Lichtsteiner und Spycher ein Transferüberschuss von 1,2 Millionen verbucht werden kann. Damit darf aber nicht jede Saison gerechnet werden.

Dank der Initiative einer kleinen Gruppe sowie Lohnreduktionen von etwa einer halben Million Franken in der ersten Mannschaft konnte der finanzielle Aderlass wenigstens aufgehalten werden. Grosse Sprünge sind aber bei einem budgetierten Defizit von 3 Millionen Franken noch lange nicht möglich. So hoffen die Verantwortlichen vor allem auf zwei Dinge: die Fortsetzung des sportlichen Aufwärtstrends sowie endlich eine Lösung in der Stadionfrage, in der der Zürcher Stadtrat in den letzten Monaten keine Glanzrolle gespielt hat. Noch weiss Brunner nicht, wo GC im August spielen wird, «vielleicht weiterhin im Hardturm, möglicherweise auch irgendwie im Letzigrund». Zudem ist plötzlich wieder von einem Projekt eines kombinierten Fussball- und Eishockeystadions in Kloten die Rede. Einiges spricht aber dafür, dass GC zumindest noch bis zur Winterpause im Hardturm bleiben wird, weiterhin zu hoher Miete an die Besitzerin Credit Suisse. Diese will am 20. Juli orientieren, wann und ob überhaupt mit dem Abbruch begonnen wird. Das bringt den GC auch punkto Abonnementsverkauf in eine heikle Situation, obwohl dieser - wie auch die Mitgliederzahl der GC- Family - zugenommen hat. Ganz zu schweigen von logistischen Problemen und hohem administrativem wie finanziellem Aufwand, die sich aus der Dislokation ergeben werden.

Magnetwirkung im Nachwuchsbereich
Was nach Klagelied tönt, ist allerdings nur nüchterne Standortbestimmung. Die Stimmung scheint auf allen Ebenen positiv - und angespannt. Die Auslandtransfers von Spycher (Frankfurt), Lichtsteiner (Lille), Ziegler (Tottenham) und Elmer (Chelsea) haben das Interesse des Schweizer Nachwuchs für das GC-Internat offenbar massiv verstärkt. Die Trainer (meist mit GC-Vergangenheit) Markus Frei, Andy Ladner, Martin Rueda, Carlos Bernegger und Walter Iselin erwarten in den nächsten Monaten grossen Zulauf dank dem Campus-Magnet. Vorläufig sprudelt die Nachwuchs-Quelle allerdings noch nicht wie gewünscht, weshalb sich Latour auf dem nationalen Transfermarkt auf (billige) Einkaufstour begeben musste. Der Brasilianer Leandro sprengte mit 300 000 Franken zwar den Rahmen, doch erhofft sich der Trainer mit der Verstärkung des brasilianischen Elements (ergänzt noch durch die Neuverpflichtung Dos Santos) eine optimale Synthese zwischen südamerikanischer Spielfreude und zwinglianischer Sachlichkeit.

Hanspeter Latour ist jedenfalls mit den Zuzügen zufrieden, auch wenn er sich (mit einem freien Wunsch) einen ausländischen Abwehrpatron in seinem Team «gut hätte vorstellen können». Dos Santos (zudem prädestiniert für Standardsituationen) und Pavlovic sollen auf den Aussenbahnen neue Impulse schaffen, Renggli soll im defensiven Mittelfeld Zweikampfstärke unter Beweis stellen und Coltorti im Tor die Abwehr stützen. Sorgen macht sich der Coach über das seiner Meinung nach «vor allem im internationalen Vergleich sehr dünne Kader». «Heute verfügt jedes Spitzenteam auf jeder Position über eine fast gleichwertige Alternative, wenn sich im GC morgen aber Dos Santos oder Jaggy verletzen, habe ich auf der linken Seite schon ein grosses Problem», schränkt der Trainer Hinweise auf eine respektable Ersatzbank (mit Denicolà, Stepanows, dem neuen Joker Hürlimann, Leandro, Salatic, Schwegler und dazu den Langzeitverletzten Seoane und Muff) ein.

Zu Eduardos auf dem Boulevard gestreuten Veränderungswünschen verweist der Verantwortliche auf den noch ein Jahr laufenden Vertrag ohne Ausstiegsklausel; ein interessierter Klub müsste schon 3 Millionen Franken und mehr bieten, um den Abgang des Brasilianers zu beschleunigen. Euphorische Gedankensprünge der Fans oder Begehrlichkeiten aus Mitgliederkreisen relativiert Latour gleich wieder mit dem Hinweis auf den kleinen Haushalt und das grosse Wettkampfglück zum Saisonschluss. «Ein neuerlicher 3. Rang wäre für den GC erneut eine gute Leistung, und international sind wir einfach gluschtig» - Latours Worte klingen nicht nach Zweckpessimismus.

Claudio Klages

Müller Peter
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#74 Beitrag von Müller Peter »

Der Artikel ist hervorragend, finde ich. Danke für's Posten. Muss doch öfters die NZZ zur Hand nehmen.....

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eXcalibur
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#75 Beitrag von eXcalibur »

Antares hat geschrieben:
eXcalibur hat geschrieben: und was habe ich dann geschrieben? dass es etwa purer professionalismus ist, dass Sie ihn so ins minus liessen?
Und wo blieb der Sidekick?
@eXcalibur

War nicht gegen dich persönlich gerichtet, dein Text war ideal zum Editieren.

Solche Sachen nerven mich, egal welcher Club. Und der Spieler dürfte am wenigsten schuld sein. Dafür hat der neue Präsident etwas mehr in der Hand, um "sanften Druck" betreffend Lohnreduktion und Vertragsverlängerung auszuüben und tut dies auch in der Presse. Das ist ganz schlechter Stil.
Sorry for late reply!

Schon OKE! Habs auch nicht als "persönlich an mich gerichtet" empfunden! :wink:

Hast recht, sowas darf eigentlich keinem Spieler widerfahren. Vorallem wenn man bedenkt, dass sein Deutsch warscheinlich schlechter als mein Französisch ist = Hilflosigkeit.

@NZZ-Bericht: boa! hammerbericht! endlich mal etwas neutrales! danke für den beweis, liebe nzz, dass es doch noch korrekten journalismus gibt!
http://img440.imageshack.us/img440/6991/bruderexgl2.jpg

THE OFFTOPIC IS MINE - MUHAHAHAHHAHAHA

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Lion King
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#76 Beitrag von Lion King »

in wenigen Minuten beginnt der Chat mit Latour auf www.blick.ch !

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Ronaldo
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#77 Beitrag von Ronaldo »

War ziemlich erstaunt heute als ich die Titelseite vom Tagblatt der Stadt Zürich sah. Da sieht man doch tatsächlich einen Bericht über GC und den FCZ. Nachdem man seit der neuen Ausgabe praktisch nicht mehr als 2 Sätze (wenn überhaupt) über ein Spiel lesen konnte, richtig erfreulich das wieder über die Zürcher Clubs berichtet wird. Es werden Michel Renggli und Steve Von Bergen befragt:

Haben Sie sich schon gut in Zürich und bei Ihrem neuen Klub eingelebt?
MR: Ich war überrascht, wie gut ich vom Team aufgenommen wurde. Keine Spur von Arroganz oder Starallüren, mit denen GC immer wieder in Verbindung gebracht wird. Dafür hat sich ein anderer Punkt bewahrheitet, nämlich dass Zürich ein teures Pflaster ist. Hier kostet eine Wohnung schnell mal 800 bis 900 Franken mehr Miete als in der Innerschweiz oder in Thun. Darum und weil ich einen Hund habe, der Auslauf braucht, bin ich nach Niederglatt ins Grüne gezogen.

Was bedeutet es für Sie, für GC zu spielen?
Ich hatte schon als Schüler den Traum, einmal für GC zu spielen. Auch wenn im Moment Basel dominiert, so sind die Grasshoppers immer noch der erfolgreichste Klub der Schweiz. Mein Vater Erich hätte übrigens beinahe für GC gespielt. Doch mein Grossvater verbot damals den Wechsel, weil mein Vater erst seine Ausbildung fertig machen sollte.

Welche Ziele haben Sie sich bei Ihrem neuen Klub gesteckt?
Ich will mir einen Stammplatz erkämpfen. Und ich will mit dem Team um den Titel spielen - auch wenn dies Trainer Latour nicht gern hört.

Welchen Eindruck haben Sie von Ihrem neuen Trainer?
HPL war ein wichtiger Faktor für meinen Wechsel. Er hat eine enorme Erfahrung und muss sich im Gegensatz zu jungen Trainern nicht profilieren. Sein Ziel ist es, das Team und den einzelnen Spieler nach vorne zu bringen. Ausserdem ist er ein Motivationskünstler.

Am 24.7. und am 1.10. finden die Hinrundenderbys statt. Welche Bedeutung hat dies für Sie?
Aus meiner Zeit bei Luzern und Wil weiss ich, was man sich für Sprüche anhören muss, wenn man ein Derby verliert. Aber das wird wohl ausbleiben, da wir die Stadtduelle gewinnen und uns am Schluss vor dem FCZ platzieren werden.

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Godfather
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#78 Beitrag von Godfather »

Ronaldo hat geschrieben:Aus meiner Zeit bei Luzern und Wil weiss ich, was man sich für Sprüche anhören muss, wenn man ein Derby verliert. Aber das wird wohl ausbleiben, da wir die Stadtduelle gewinnen und uns am Schluss vor dem FCZ platzieren werden.
Renggli wird mir immer sympathischer. Solche Aussagen würde ich gerne öfters von GCZ-Spielern lesen.

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raindrop
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#79 Beitrag von raindrop »

Lion King hat geschrieben:in wenigen Minuten beginnt der Chat mit Latour auf www.blick.ch !
..und das war's:

«Real Madrid wäre eine Herausforderung»

Hanspeter Latour: Hallo zusammen, ich sitze jetzt hier und freue mich auf Eure Fragen.

Gross, Christian, Basel: Hättest du Interesse an einem Transfer Frau Oeris zu GC....?
Hanspeter Latour: Nein, ich glaube, Frau Oeri ist zurzeit am richtigen Ort.

Frei Martin, Zürich: Wird man versuchen, den Langzeitverletzten Muff von der Lohnliste streichen zu können, bevor der Vertrag ausläuft in 2 Jahren?
Hanspeter Latour: Nein, auf keinen Fall. Ich bin überzeugt, dass Andy nochmals einen erfolgreichen Anlauf nehmen wird. Und zwar bei uns.

Dario Meier, Basel: Guten Tag Herr Latour, ich möchte Ihnen zuerst ein grosses Kompliment für die erfolgreiche Trainierarbeit der letzten Jahre aussprechen. Könnten Sie sich vorstellen, den FC Basel zu trainieren, falls Herr Gross den FCB verlassen würde?
Hanspeter Latour: Als Trainer lernt man flexibel zu sein. Zurzeit habe ich aber bei GC Arbeit genug.

Gluch Ralph, Thun: Guten Tag Herr Latour. In einem hat sich der Wechsel zu GC gelohnt: Neben Christian Gross sind Sie unter den Schweizer Trainern der absolute Superstar. Wie gehen Sie mit dem Rummel um Ihre Person um? Oder tut es ihnen gar wohl? Kritik mussten Sie ja bisher kaum einstecken.
Hanspeter Latour: Was nicht ist kann noch werden. Aber in erster Linie geht es mir darum, mein Bestes für die Mannschaft zu geben.

Patrick Stauffer, Höngg: Hallo Herr Latour, erst einmal herzlichen Dank dass Sie uns Zürchern den Glauben an den Erfolg zurück gebracht haben. Ich wünsche mir in dieser Saison nur eines von Ihnen und dem Team, so viele Siege gegen Basel wie nur möglich. Denken Sie, das liegt im Bereich des Möglichen?
Hanspeter Latour: Wer an die eigene Stärke glaubt, hat gegen jeden Gegner eine Chance.

Racine Simon, Kölliken: Hallo Herr Latour! Sie sagten in einem Interview, Ihnen wären nicht alle Transferwünsche erfüllt worden. Was Stephane Henchoz einer dieser Spieler? Oder welche sonst?
Hanspeter Latour: Sicher werde ich jetzt keine Namen bekannt geben von Wunsch-Transfers, die wir aus Kostengründen nicht realisieren konnten. Aber Stephane Henchoz wäre sicher als bestandener internationaler Spieler sehr willkommen.

Attianese Fabrizio, Thun: Guten Tag Herr Latour, nach Ihrem Abgang zu GC hat sich die Euphorie in Thun etwas gesenkt, fand ich wirklich schade, denn von mir aus waren Sie einfach ein Kult für die Stadt und den FC Thun. Was meinen Sie, kann der FC Thun auch nach den vielen Abgängen sich im Mittelfeld etablieren? resp. die Leistung fortsetzen?
Hanspeter Latour: Sicher, ich glaube, die Thuner gehen zwischenzeitlich mit so viel Selbstvertrauen ans Werk, dass sie erneut eine gute, eventuell sogar sehr gute Saison absolvieren werden.

Steiger, Lukas Frauenfeld: Wie sieht die Zielsetzung aus bei GC? Es wäre an der Zeit den Pokal wieder nach Zürich zu holen, was meinen Sie?
Hanspeter Latour: Mit dem Pokal bin ich absolut einverstanden. Den Zeitpunkt festzulegen, ist schwieriger. Aber selbstverständlich werden wir versuchen, alles zu tun, damit GC wieder in europäischen Wettbewerben vertreten sein wird.

Marciana Guimaraes, Valencia: Ola Herr Latour, ein Trainer wie Sie hat auch Potential für das Ausland. Ist das einmal ein Thema für Sie?
Hanspeter Latour: Warum nicht. Guy Roux hat mir kürzlich erklärt, meine besten Jahre werden erst kommen.

Reto Aeschbacher, Aarau: Guten Tag Hanspeter Latour! Wie fühlen sie sich so kurz vor der neuen Saison?
Hanspeter Latour: So wie man sich fühlen muss, wenns bald losgeht. Freudig, aber doch auch angespannt.

Patrick, Sursee: Herr Latour, wer ist der beste Spieler in der Schweiz?
Hanspeter Latour: Da bin ich Egoist, Ricci Cabanas.

Reto Bär, Zürich: Herr Latour: Ich stelle Ihnen dieselbe Frage wie am Mittwoch bereits Herrn Gross: «Wie ist Ihr persönliches Verhältnis zu Christian Gross? Und wie charakterisieren Sie ihn als Trainer?» Es scheint, als würde er Sie am liebsten heiraten! :-) Sie ihn auch?
Hanspeter Latour: Das mit dem Heiraten ist sicher symbolisch zu verstehen. Aber ich glaube, wir mögen uns, weil wir beide gleiche Ziele verfolgen. Christian ist ein Trainer, der für seine Mannschaft alles unternimmt, um Erfolg zu haben und das mit einer ausserordentlichen Beharrlichkeit, was ihn auch sehr auszeichnet.

Kaspar Thomas aus Basel: Hallo Herr Latour. Sie sind ja schon ein paar Jahre als Trainer tätig. Warum ist Ihnen der Durchbruch erst jetzt mit Thun und GC gelungen? Haben Sie etwas in ihrer Trainer-Philosophie verändert?
Hanspeter Latour: Nein, ich erzielte ähnliche Resultate bereits in unteren Ligen, zum Beispiel in Solothurn, diese wuden aus verständlichen Gründen von den Medien nicht wahrgenommen.

Burri Elias, Schwarzenberg: Wie stehen Sie eigentlich zum zweiten Zürcher Club, dem FCZ ?
Hanspeter Latour: Persönlich sehr gut. Es hat mich ausserordentlich gefreut, dass beide Zürcher Klubs im vergangenen Jahr erfolgreich waren und europäisch spielen dürfen.

Wie oft reden Sie in etwa mit Ersatzspielern? Öfter als mit Stammspielern?: Thomas Stettler, Wil: Was wäre Ihr absolutes Ziel als Trainer? In mittel- oder langfristiger Zukunft?
Hanspeter Latour: Das tägliche Gespräch mit den Spielern ist sehr wichtig. Bei mir gibt es nur Kaderspieler, keine Stamm- und Ersatzspieler. Mein Ziel ist es, endlich einen Pokal zu gewinnen.

Marcelinho: Grüessech Herr Latour. Meinen Sie, dass Sie (GC) den FC Basel schlagen können im Titelkampf? Oder ist YB stärker als Basel?
Hanspeter Latour: Die Reihenfolge Basel, YB, GC könnte der Normalität nahe kommen. Aber was wäre eine Meisterschaft ohne Überraschungen – viel zu wenig spannend.

T. L.: Wie sieht es mit der Förderung des Teamgeistes bei GC aus. Gehen Sie auch mit den GC-Spielern Würste bräteln?
Hanspeter Latour: Alles schon passiert, natürlich.

Marc Allenbach, Adelboden/Zürich: Tschou Hanspeter! Hoffe, Du kannst Dich noch an Euren Adelboden-Besuch bei uns und die Spanienferien erinnern. Viel Glück für die kommende Saison! Meine Frage an Dich: Wie gehst Du mit trainingsfaulen, komplizierten oder schwierigen Spielern um? Wer kriegt bei GC eine «Spezialbehandlung»?
Hanspeter Latour: Bei GC kriegt niemand eine Spezialbehandlung. Aber selbstverständlich ist jeder Spieler ein Individualist, der auch einen individuellen Umgang ausserhalb der Teamarbeit erwarten darf.

Bernie X, von Irgendwo: Würden Sie Christian Gross, wenn er ca. 20 Jahre jünger wäre, als Spieler verpflichten?
Hanspeter Latour: Selbstverstänlich, weil es an Einsatz nie mangeln würde und auch die spielerischen Qualitäten absolut vorhanden wären.

Thommy Kraut, Chur: Hallo Herr Latour! Wie gross schätzen Sie die Lücke, die Lichtsteiner und Spycher hinterlassen? Haben Sie schon gleichwertigen Ersatz?
Hanspeter Latour: Die zwei waren absolut zwei Eckpfeiler in der letztjährigen GC-Mannschaft. Sie gleichwertig zu ersetzen wird sehr schwierig sein. Wir werden die Abgänge vor allem über eine noch verbesserte Teamleistung kompensieren müssen.

Frei Martin, Zürich: Igors Stepanovs, meiner Meinung nach der beste Verteidiger in der Super League, wenn er das Vertrauen des Trainers hätte, spielt in Ihren Überlegungen keine Rolle mehr. Trotzdem wünschen Sie sich einen (ausländischen) Abwehrchef. Wie sieht die Situation um Stepanovs aus?
Hanspeter Latour: Jeder Spieler in meinem Kader spielt für mich eine wichtige Rolle. Eine Meisterschaft ist sehr lang und wer weiss schon, wie es in einigen Wochen aussehen wird. Das ist auch bei Igor Stepanovs so.

Dani S., Basel: Hallo Herr Latour. Wie viele Punkte wird GC diese Saison gegen den FC Basel abgeben?
Hanspeter Latour: Abgeben werden wir keine, aber Basel wird versuchen sie abzuholen. Aber es wird sicher sehr umstrittene Spiele geben.

Suter Alfons, St.Gallen: Was erwarten Sie von Pablovic?
Hanspeter Latour: Dass er sein Potenzial in unserem Team vollends ausschöpfen kann und den Durchbruch bei GC schaffen wird.

Frei Martin, Zürich: Hat man Leandro überschätzt? In den Testspielen hinterliess er keinen überzeugenden Eindruck...
Hanspeter Latour: Nein, Leandro hat in der Schweiz bereits bewiesen, was er kann. Leider ist er zurzeit nicht in der konditionellen Verfassung, um sein Potenzial voll ausspielen zu können. Wir werden ihm hierfür die notwendige Zeit zugestehen.

Roman, Wil: Ist mentale Fitness im Fussball ein wesentlicher Erfolgsfaktor und wie sieht Ihr persönliches, mentales Training aus?
Hanspeter Latour: Bekanntlich findet vieles gerade im Sport immer zuerst im Kopf statt. Darum ist für einen Trainer in der Super League sehr, sehr wichtig, dass er auch mit seinem Kopf im Klaren ist.

Lukas Vogel, Thalwil: Warum kommen Sie nach den Spielen nie zu den Fans, wenn die Spieler die Welle machen und die Fans ihren Namen skandieren?
Hanspeter Latour: Das ist eine richtige Feststellung. Aber gerade aus Respekt vor meinen Spielern verzichte ich darauf. Denn ich finde, die Mannschaft gehört den Fans und umgekehrt. Selbstverständlich schätze ich jeden Goodwill, sei er für das Team, den Verein oder für mich persönlich.

Fenner Philip, Weisslingen: Grüezi Herr Latour, was gab den Ausschlag dazu, dass Sie zu GC wechselten? Sie waren bei den Hoppers ja schon einmal aktiv als Trainer mit dabei, wieso also nochmals?
Hanspeter Latour: Weil ich mir für einen Titelgewinn in Zürich die grösseren Chancen ausrechne als in Thun.

Sonderegger Thomas, Gossau: Ich halte Sie für den besten Trainer in der Super League, deshalb würde ich es Ihnen auch zutrauen Pascal Castillo wieder in die Mannschaft zu integrieren. Könnte Sie es sich vorstellen, Pascal Castillo in Ihr Team aufzunehmen?
Hanspeter Latour: Pascal Castillo ist immer noch Mitglied des Grasshopper Club. Also kann ich seine Entwicklung aus der Nähe verfolgen. Und bekanntlich soll man im Fussball nie etwas gänzlich ausschliessen. Fussball ist keine exakte Wissenschaft. Darum gibt es sehr oft in jeder Hinsicht unerwartete Ausgänge.

O. G., Chur: Wenn sie einer ihrer eigenen Spieler wären, wie würden sie den Trainer Hanspeter Latour beschreiben?
Hanspeter Latour: Unnachgiebig, aber wenn erforderlich auch verständnisvoll.

Wider Kay, Zürich: Wieso sind Sie nicht zum FCZ gekommen? Ich habe gelesen Sie sind seit Ihrer Kindheit ein grosser FCZ Fan.
Hanspeter Latour: Eigentlich interessiert mich als Trainer natürlich jeder Super-League-Klub. So also auch der FCZ, der zurzeit aber sicher über einen sehr kompetenten Trainer verfügt. Also ist vorläufig kein Wechsel angezeigt.

Josias Meili, Eschlikon TG: Was ist ihre Meinung zu Feuerwerkskörper in den Stadien? Lenkt das die Spieler ab, oder wie sehen sie das?
Hanspeter Latour: Ablenkung glaube ich weniger. Aber es ist nicht ungefährlich. Und sollte aus unserem Stadien verschwinden.

Strasser, Annina, Eschenz: Von einem Felix Magath weiss man, dass er seine Spieler vor allem in der Vorbereitung ziemlich fordert, sind sie auch ein Quälix?
Hanspeter Latour: Nein, ich halte nicht viel von Quälereien. In gewissen Dingen sage ich immer so viel wie nötig, nicht so viel wie möglich.

Bussmann Beni, Ruswil: Grüezi Herr Latour! Nachdem Sie im Winter schon Nuñez ziehen liessen (was wirklich sehr schade war!), hoffe ich doch wenigstens, dass Eduardo ein Hopper bleibt! Oder sieht es diesbezüglich auch schlecht aus? Wünsche Ihnen auf jeden Fall viel Glück für die kommende Saison.
Hanspeter Latour: Bezüglich Eduardo hoffe ich mit Ihnen. Und ich bin überzeugt, dass er GC vorläufig erhalten bleibt.

Stutz, Thomas, Kilchberg: Für jeden Sieg gegen den FC Basel und/oder Zürich zahle ich Ihnen ein Nachtessen mit Begleitung nach Wahl. Bitte ruinieren Sie mich!
Hanspeter Latour: Sehr nett und ich habe nicht vorgesehen, auf Diät umzustellen. Also wer weiss.

Remo G., Bern: Hallo Herr Latour! Verstehen eigentlich alle Spieler die Teambesprechung vor dem Spiel? Oder reden Sie da in mehreren Sprachen?
Hanspeter Latour: Die Verständigung erfolgt zum Beispiel manchmal auch in Bildsprache. Aber selbstverständlich kann ich mich in der Fussballsprache auch mit ausländischen Spielern unterhalten.

Schoch Tobias, St. Gallen: Sie als Fussballkenner schauen sicher auch was die anderen Vereine in der Sommerpause gemacht/verstärkt haben. Wie schätzen sie St. Gallen ein? Christian Gross meinte ja es könnte diese Saison das Thun der letzten Saison sein, sprich eine Überraschung.
Hanspeter Latour: Das Potenzial dazu haben die St. Galler ohne Zweifel. Aber das war schon letzte Saison der Fall. Warten wir ab.

Steiger, Lukas Frauenfeld: Guten Tag Herr Latour. Ich bin 19 Jahre und bin in der Ausbildung. Eigentlich wollte ich auf das Fussball setzen habe es aber nicht getan. Ich bereue diesen Entscheid. Ist es möglich mit 19 noch eine Fussballerkarriere zu starten?
Hanspeter Latour: Wenn die Begabung und der Wille vorhanden sind, kann es mit 19 Jahren nicht zu spät sein. Da hat man noch so vieles vor sich. Sei es im Fussball oder in etwas anderem. Also behalten Sie ihren Mut und machen Sie das, was Ihnen am meisten zusagt.

Roman, Wil: Mit Tina Turners Musik haben Sie die Thuner- Jungs jeweils im Car aufs Spiel vorbereitet. Muss man solche Motivationstricks wieder neu gestalten oder überträgt man diese 1 zu 1 aufs neue Team?
Hanspeter Latour: Nein, aber ob die Musik von Tina Turner oder Francine Jordi ist, ist nicht so entscheidend. Die Mannschaft muss in einer guten Stimmung sein, um ein Spiel erfolgreich anzugehen. Dabei kann die Musik absolut ein gutes Mittel sein.

Moderator: Liebe Leserinnen und Leser, jede Minute treffen Dutzende von Fragen ein – wir versuchen, möglichst viele zu beantworten und bitten Sie um Geduld.

Keller Thomas, Zürich: Herzlichen Dank, Herr Latour, dass Sie der GC – Mannschaft endlich wieder ein Gesicht verpasst haben und natürlich auch für die tolle Aufholjagd, was nicht nur Uefa-Cup-Platz, sondern auch die Klassierung vor dem FCZ bedeutete! Wie geht es mit Peter Jehle weiter, akzeptiert er die Rolle als Nr. 2 oder wird er den Club mittelfristig verlassen?
Hanspeter Latour: Peter Jehle ist ein Kadermitglied der ersten Mannschaft. Wie jeder andere Spieler auch. Es ist aber absolut legitim, dass jeder für seine persönliche Entwicklung die beste Lösung sucht. Diese könnte bei Peter Jehle tatsächlich ein Vereinswechsel sein.

Hinder Dominik, Bronschhofen: Sehr geehrter Herr Latour wieviel verdienen Sie in Prozent mehr in Zürich als in Thun?
Hanspeter Latour: Möchte ich nicht in Prozent ausdrücken. Aber ich habe schon öfters gesagt, dass ich in Thun etwa so viel verdiente wie ein Primarlehrer, jetzt in Zürich wie ein Sekundarlehrer, der sich seine Ferien auszahlen lässt.

Thomann Martin, Kyburg: Herr Latour, was war für Sie bisher der schönste sportliche Erfolg?
Hanspeter Latour: Als ich mit dem FC Thun von der Challenge League in die Superleague aufsteigen durfte, ging für mich ein Bubentraum in Erfüllung.

Schmid, Thomas, Pfäffikon: Herr Latour, ich hab sie am U18- Cupfinal zwischen GC und Basel im Juni dieses Jahres gesehen. Was halten sie von den Jahrgängen 87 bis 89? Das könnten die goldenen Jahrgänge sein..
Hanspeter Latour: Ich bin sehr zuversichtlich, dass der eine oder andere Spieler der angesprochenen Jahrgänge den Sprung in das GC-Fanionteam schaffen könnte.

Der Fragende: Was ist Ihr PERSÖNLICHES Ziel in dieser Saison??
Hanspeter Latour: Einen Pokal zu gewinnen.

Meyer, Michael, Schindellegi: Was denken Sie Herr Latour, wann wird Leandro wieder eine echte Verstärkung sein für GC?
Hanspeter Latour: Haben Sie noch etwas Geduld. Aber er kann für uns noch ganz wichtig werden.

Dede, St. Gallen: Hallo Herr Latour! Ich unterstelle Ihnen jetzt mal, dass Sie wegen des Geldes und den sportlichen Perspektiven zu GC gewechselt haben. Das Geld werden Sie ja bestimmt erhalten. Doch haben Sie sich das mit den Perspektiven nicht etwas anders vorgestellt? GC hat sich ja nicht besonders verstärkt, hingegen doch einige namhafte Abgänge (Eduardo) gehabt ...
Hanspeter Latour: Eduardo ist noch bei uns. Aber selbstverständlich muss GC wie viele andere Klubs in der Super League nun auch mit weniger Geld gleich hohe sportliche Ziele erreichen. Keine leichte Aufgabe.

Flau Batschelet, Tägerwilen: Grüezi Herr Latour. Wie schätzen Sie die Chancen Ihrer Schützlinge im UEFA-CUP ein? Hat die Mannschaft die Qualität für einen Exploit, ähnlich wie damals der FCB in der CL?
Hanspeter Latour: Es ist sehr schwierig, die veränderte Mannschaft im internationalen Vergleich zu sehen. Sie muss sich zuerst national etablieren können.

Keca.ch: Guten Tag Herr Latour. Konnten Sie die GC-Mannschaft durch die Abgänge und die getätigten Transfers so verstärken wie Sie sich das vorgestellt haben?
Hanspeter Latour: Teils. Selbstverständlich konnten unter den gegebenen Umständen nicht alle meiner Wünsche berücksichtigt werden. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass GC in der kommenden Saison eine schlagkräftige Mannschaft stellen wird.

Daniel Hug Zürich: Werden Sie für die neue Saison noch Spieler aus der U 21 in die 1.Mannschaft holen.
Hanspeter Latour: Einer ganz bestimmt, und weil das Kader relativ knapp ist, werden sicher noch weitere Spieler die Möglichkeit haben, zumindest im Aufgebot der 1. Mannschaft zu stehen.

Dössegger Philip, Seon: Herr Latour, welche Massnahmen sind im Schweizer Fussball notwendig, damit die Schweizer Liga attraktiver wird? Was würden Sie persönlich verändern, wenn Sie im Schweizer Fussball das Sagen hätten (Sponsoren, Medien, Fans...)?
Hanspeter Latour: Ich bin sehr zuversichtlich, dass mit dem Bau der neuen Stadien auch ganz andere Möglichkeiten für die Vermarktung unserer Meisterschaft entstehen werden. Also bin ich zuversichtlich, dass die Sache in die richtige Richtung läuft.

Gluch, Ralph, Thun: Guten Tag Herr Latour. Bisher sind drei ex-Thuner in Ihrem Kader. Sollte Eduardo gehen: kommt vielleicht noch ein vierter hinzu?
Hanspeter Latour: Vorläufig ist nichts derartiges vorgesehen. Aber, was nicht ist, kann noch werden. Der Schweizer Markt ist relativ klein und eine Fussball-Karriere eines Spielers relativ kurz.

Meier Daniela, Zürich: Wie gefällt Ihnen die Arbeit mit GC?
Hanspeter Latour: Sehr gut.

Eigenmann Daniel, Niedererlinsbach: Hallo Herr Latour! Zuerst besten Dank für den genialen 3. Rang in der letzten Saison! Mir fehlte einzig in den beiden letzten Derbys das Engagement und auch etwas das Feuer bei den Hoppers. Werden Sie dies heuer besser «rauskitzeln» können oder waren für Sie diese Leistung letztes Jahr o.k.?
Hanspeter Latour: Die beiden Derbys entsprachen vom Gehalt her auch nicht ganz meinem Geschmack. Mit den jeweiligen Ergebnissen durften oder mussten wir jedoch zufrieden sein.

Manuel Fussen Littau: Was passiert, wenn Sie die ersten Spiele verlieren?? Haben Sie genügend Rückendeckung von Präsidium??
Hanspeter Latour: Das wird sich zeigen. Wobei ich hoffe, dass wir die ersten Spiele gewinnen.

Pippo36, Linkes Züriseeufer: Wen sehen Sie momentan als Abwehrpatron bei GC?
Hanspeter Latour: In dieser Position haben wir mehrere Spieler, die sich zu einer solchen Persönlichkeit entwickeln können. Der absolute Chef fehlt zurzeit noch etwas.

Gluch, Ralph, Thun: Christian Gross schrieb im Chat, dass bei den Ablösesummern meistens nur 20 % Cash fliessen. Und der Rest?
Hanspeter Latour: Sicher nicht in Silva-Punkten. Aber ganz genau sind mir diese Abläufe nicht bekannt. Ich kümmere mich mehr um das, was auf dem Platz passiert.
Meyer Andy, Adliswil: Kompliment dass Sie einzelne verwöhnte Spieler (Nunez, Castillo) aussondiert und dagegen junge und auch bestandene Schweizer Spieler wie Renggli integriert haben. Ich hoffe Sie werden weiterhin diesen Weg gehen!
Hanspeter Latour: Das wäre auch die Philosophie der jetzigen GC-Führung.

America Cali, Basel: Wie stehen Sie zu einer 18-Liga? 4 Mal gegen die gleichen Gegner wird langsam langweilig. Was halten Sie von einem Zusammengehen der schweizerischen und österreichischen Liga? Wünsche Ihnen einen guten Start in die neue Saison (bin kein GC-Fan).
Hanspeter Latour: Danke für den Glückwunsch für einen guten Start. Die Ligazusammenstellung ist zurzeit akzeptabel, aber es gilt sicher, noch nach besseren Lösungen zu suchen sobald wir über genügend entsprechende Stadien verfügen.

Schneider Pascal, Zürich: Guten Tag Herr Latour. Was geben Sie einem Nachwuchstrainer wie mir (18 Jahre) für einen Tipp mit auf den Weg, um im Trainermetier ganz an die Spitze zu kommen?
Hanspeter Latour: Immer am Ball bleiben und mit der Zeit gehen.

Burren Ernst, Oberdorf: gehen sie auch zur Einweihung des Stade de Suisse?
Hanspeter Latour: Habe ich nicht vorgesehen. Aber ich freue mich auf das Spiel gegen YB.

Patrick Pasquariello, Tagelswangen: Guten Tag Herr Latour! Wenn Sie einen Wunschspieler für den GC hätten, wie würde dieser heissen?
Hanspeter Latour: Ich bin zurzeit mit meinen Spielern glücklich. Also was will ich von einem Star träumen. Ich träume lieber von einem erfolgreichen Team.

Schott Lea, Uetendorf: Guten Tag Herr Latour! Welcher ist Ihr persönlicher Lieblingsverein?
Hanspeter Latour: Es wäre ganz schlimm, wenn ich nicht schreiben würde, zurzeit Grasshoppers.

Marc Schöni, Olten: Wie weit werden sie ihrer Meinung nach mit ihrer Mannschaft international kommen?
Hanspeter Latour: Eine sehr schwierige Frage, weil sich diese Mannschaft in dieser Zusammensetzung international bisher noch nicht zeigen konnte.

Peter Pfyffer: Ich bin der Meinung, dass Sie als Trainer eine lebende Legende sind. Aber ich weiss nicht ob Sie noch lange bei GC am Leben sein werden, da dieser Verein bis jetzt nie auf die Aufbauarbeit gezählt hat. ich jedenfalls wünsche ihnen ein lhnen ein langes Leben.
Hanspeter Latour: Herzlichen Dank. Warten wir ab, wie sich die Sache bei GC entwickelt.

Merz Ralf, Zürich: Hallo Herr Latour! Erst mal riesen Kompliment, und wir Fans freuen uns riesig dass es endlich wieder los geht. Nun meine Frage: Wie stehen Sie persönlich zur ganzen Pyro-Diskussion?
Hanspeter Latour: Selbstverständlich schätze auch ich eine gute Stimmung im Stadion. Selbstverstänlich gerade bei Heimspielen. Aber es darf nicht sein, dass Leute aus Angst einem Fussballspiel fern bleiben. Das stimmt mich sonst bedenklich.

Schneider Pascal, Zürich: Herr Latour, denken Sie dass es möglich ist, Profi-Trainer zu werden ohne eine Karriere als Profi-Fussballer hinter sich zu haben?
Hanspeter Latour: Ja, persönlich war ich nie Profispieler, obwohl ich auch in der höchsten Landesliga spielte (YB).

Banholzer Marcel, Steffisburg: Auch wenn Du nicht mehr hier in Thun bist. Mä muess di eifach gärä ha! mach wiiter so!
Hanspeter Latour: Danke, ich wünsche auch Ihnen eine gute Saison.

Patrick, Zürich: Freuen Sie sich schon wieder darauf mit Puls 300 an der Seitenlinie zu stehen und die Schiedsrichter Fehlentscheide entgegen zu nehmen?
Hanspeter Latour: Ich freue mich mehr, mein Team von aussen zu unterstützen und zu motivieren.

Kay, Basel: Eine etwas andere Frage: Wie anstrengend ist es eine Stunde lang im Chat Fragen zu beantworten? Machts auch Spass?
Hanspeter Latour: Ja natürlich, ich finde es ganz interessant, für was sich das Fussball-Publikum alles interessiert.

Hess Daniel, Pfäffikon: Mal ehrlich: Hat es Sie nicht enorm gefuchst, dass Christian Gross Ihnen (meiner Meinung nach unverdient) den Titel «Trainer des Jahres» weggeschnappt hat?
Hanspeter Latour: Nein, ehrlich nicht. Weil mein Ziel war nie, Trainer des Jahres zu werden. Aber sehr gerne wäre ich der Trainer des Teams des Jahres, nämlich des Meisters oder Cupsiegers.

Banholzer Marcel, Steffisburg: Es ist ein Zeitungsartikel erschienen, in der Aargauer Zeitung, dass zuwenig Schweizer Fussball auf SFDRS zu sehen sei. Die Meinung der Fans ist klar. Ihre Meinung, und was würde es dem Schweizer Fussball bringen, sollte mehr im Fernsehen gezeigt werden?
Hanspeter Latour: Generell finde ich, dass die Schweizer Medien mehr über unsere Ligen und weniger über die ausländischen Ligen berichten sollten.

Pascal Müller, Stäfa: Grüezi Herr Latour, erstens mal ein Riesenkompliment! Sie sind meiner Meinung nach der letzte Trainer in der Schweiz, der Fussball lebt! Meine Frage: Hätte es Sie nicht gereizt mit Richard Nunez zusammenzuarbeiten und ihn nochmals zum Superstar machen wie anfangs bei seiner Zeit bei den Grasshoppers? Oder hatten Sie sich gar gegen Nunez entschieden?
Hanspeter Latour: Nein, selbstverständlich hätte ich Nunez gerne bei GC gehalten. Er ist ein absoluter Könner seines Fachs und war immer wieder für eine Überraschung für das Publikum gut. Er war eben mehr Künstler als Handwerker.

Schönberg Tobias, Recherswil: Könnten Sie sich auch den Job als Natitrainer vorstellen?
Hanspeter Latour: Ja, warum nicht. Vorläufig ist diese Position aber mit Köbi Kuhn zur vollsten Zufriedenheit besetzt.

Röthlisberger Marc, Härkingen: Sehr geehrter Herr Latour, welchen Spieler würden Sie gerne einmal trainieren?
Hanspeter Latour: Viel mehr denke ich an Teams als an einzelne Teams als an Spieler. Real Madrid wäre eine Herausforderung.

Reto Stauffacher, Thalwil: Werden Sie bei einem Cupsieg im Final gegen Basel auch in Zürich Leckerli verteilen?
Hanspeter Latour: Nein, bestimmt nicht. Aber die Freude wäre deswegen nicht minder gross.

Marco Klausen, Baden: Könnten Sie sich vorstellen, einmal ein Ausländisches Nationalteam zu trainieren?
Hanspeter Latour: In Afrika gibt es so viele Staaten, warum auch nicht.

Johannes. St. Gallen: Herr Latour: Wodurch unterscheidet sich das Team 05/06 am meisten vom Team 04/05?
Hanspeter Latour: Diese Frage werde ich definitiv erst nach Abschluss der Saison beantworten können. Aber bezüglich der Stärke hoffe ich auf ein zumindest gleich gutes Abschneiden.

Brunner Urs, St.Gallen: Ist Ihre Tochter noch zu haben?
Hanspeter Latour: So viel mir bekannt ist, hat sie eine feste Bekanntschaft.

Thomas, Ambrosial: Hallo Herr Latour. Viele Vereine geben ja Ziele heraus. Aber meist sind dies kurzfristige Ziele. Was sind Ihre langfristigen Ziel bei GC?
Hanspeter Latour: Dass der Verein die Tradition durch die Teilnahme an europäischen Wettbewerben fortsetzen kann.

Burgener Richard, Sion: Herr Latour, glauben Sie, dass Ihre Zurufe an der Linie die Spieler zusätzlich motiviert?
Hanspeter Latour: Je nachdem, aber grundsätzlich versuche ich einen positiven Einfluss auf die Spieler auszuüben.

Hanspeter Latour: Allen Zurufen zum Trotz, jetzt ist leider schon Schluss für Sie, die Arbeit auf dem Rasen ruft wieder. Ich danke Ihnen für das ausserordentlich grosse Interesse, dass Sie den Grasshoppers und meiner Arbeit zukommen liessen. Ich wünsche allen Fans eine spannende Fussballsaison.

Moderator: Liebe Leserinnen und Leser, herzlichen Dank für Ihr Interesse. Blick Online wünscht allen eine spannende Fussballsaison und wird Sie auch weiterhin auf dem Laufenden halten.
††† Hardturm ewig †††

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pippo36
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#80 Beitrag von pippo36 »

raindrop hat geschrieben:
Pippo36, Linkes Züriseeufer:

Wen sehen Sie momentan als Abwehrpatron bei GC?

Hanspeter Latour: In dieser Position haben wir mehrere Spieler, die sich zu einer solchen Persönlichkeit entwickeln können. Der absolute Chef fehlt zurzeit noch etwas.
will er im zweiten satz sagen:

"Der absolute Chef fehlt zurzeit noch." oder "Dem absoluten Chef fehlt zurzeit noch etwas."
In guten wie in schlechten Zeiten - Die Farben der Kurve als Sinnbild für Treue und Stolz
Alex Miamorsch hat geschrieben:User pippo36 hat einmal mehr als einziger den Kopf eingeschalten!

Anerkennung und Dank!

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