Montag, nächster Entscheid im Kampf ums neue Stadion

Alles rund um den Grasshopper-Club Zürich
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Pyramus
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#81 Beitrag von Pyramus »

ich habe vorher auf radio 24 gehört, dass die cs offenbar ein völlig neues projekt von marazzi prüft. die mantelnutzung soll dort aus wohnungen und nicht aus shopping bestehen. mehr dazu in der morgien nzz am sonntag...

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Wurstverkäufer
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#82 Beitrag von Wurstverkäufer »

http://www.nzz.ch/2004/06/13/il/page-article9NU61.html

Rettungsplan für Stadionbau in Zürich
Ein neues Projekt mit Wohnungen statt Einkaufszentrum soll die EM-Spiele doch noch ermöglichen
Um die Fussball-EM in der Schweiz zu retten, unterstützt alt Bundesrat Adolf Ogi ein neues Zürcher Stadionprojekt mit Wohnungen und wenigen Parkplätzen. Erste Reaktionen fallen positiv aus. Die Investorin Credit Suisse prüft das Projekt.


Francesco Benini

Alt Bundesrat Adolf Ogi sieht die Glaubwürdigkeit der Schweiz gefährdet, wenn bis 2008 nicht wie vereinbart vier Fussballstadien gebaut sind, in denen Spiele der Europameisterschaften ausgetragen werden können. «Der Ruf der Schweiz darf keinen Schaden nehmen», sagt er. Sollte das gegenwärtige Stadionprojekt wegen Rekursen nicht fristgerecht realisiert werden, brauche es ein anderes Projekt, fordert Ogi, der als Bundespräsident die gemeinsame EM-Kandidatur Österreichs und der Schweiz eingefädelt hatte. Ein neues Projekt ausgearbeitet hat der Generalunternehmer Bruno Marazzi - jener Bauunternehmer also, der die Stadien in Basel und Bern realisiert hat und somit über einen Erfahrungsausweis verfügt. Adolf Ogi ist Verwaltungsrat der Marazzi Generalunternehmung AG.

Weniger Schattenwurf
Das neue Projekt umschifft die Klippen, an denen die rechtzeitige Realisierung des gegenwärtig geplanten Baus zu scheitern droht. Marazzis Architekt Max Dudler hat ein Stadion gezeichnet, dessen Mantelnutzung fast ausschliesslich aus Wohnungen besteht. Die Zahl der Parkplätze wäre viel geringer als beim jetzigen Projekt, das ein Einkaufszentrum vorsieht. Marazzi will auf Anfrage keine Auskunft geben über die Details seines Rettungsversuchs für den Zürcher Stadionneubau. Seine Zurückhaltung hat einerseits damit zu tun, dass er nicht als schlechter Verlierer dastehen will - im Projektwettbewerb von 2002 war er gegen die Generalunternehmerin Batigroup und deren Architekten Meili & Peter unterlegen. Marazzi betont, dass das Siegerprojekt architektonisch überzeuge.

Zum andern will der Bauunternehmer die Hauptinvestorin Credit Suisse (CS) nicht unter Druck setzen. CS- Sprecher Matthias Friedli bestätigt auf Anfrage, dass der Immobilienabteilung der Bank Marazzis Projekt vorliege. «Es braucht eine vertiefte Analyse», sagt Friedli. Nötig sei vor allem eine rechtliche und finanzielle Prüfung. Die CS wolle sich Zeit nehmen bis zum 7. Juli und dann informieren. Für die CS ist die rechtzeitige Baurealisierung auf die EM 2008 hin allerdings nicht zentral. «Wir sind von unserem Projekt überzeugt und wollen das Stadion auch später bauen», erklärt Friedli.

Marazzis Projekt sieht einen niedrigeren Bau vor als gegenwärtig geplant, weshalb sich auch aus dem Schattenwurf keine Probleme ergeben dürften. Sowohl die Zürcher Sektion des VCS als auch die Anwohnergruppen im Hardturmquartier erklären auf Anfrage, dass sie einem Stadionbau, der als Mantelnutzung Wohnungen vorsehe, keine Steine in den Weg legen würden. «Wir würden wohl kaum Rekurs einlegen», sagt VCS-Zürich-Geschäftsleiterin Gabriele Petri. Der Parkplatz eines Einkaufszentrums löse bis zu 18 Fahrten pro Tag aus, der Parkplatz einer Wohnung oder eines Büros hingegen im Schnitt nur 2,5 Fahrten. Silvia Biedermann von der Interessengemeinschaft Hardturm erklärt, dass es bei einem Stadionprojekt mit Neuwohnungen viel weniger Opposition von Seiten der Anwohner geben werde. «Wir setzen uns schon seit langem für einen höheren Wohnanteil in unserem Gebiet ein», sagt Biedermann. Laut dem Mediensprecher des Stadtzürcher Hochbaudepartements, Urs Spinner, haben sowohl Stadtpräsident Elmar Ledergerber als auch Stadträtin Kathrin Martelli Kenntnis von Marazzis Projekt. Der Entscheid liege allerdings nicht bei der Stadt, sondern bei der CS. «Solange die CS nicht auf Halbgrün schaltet, wird die Stadt nicht aktiv», betont Spinner. Ob für die Realisierung des neuen Projekts eine Volksabstimmung nötig wäre, müsste abgeklärt werden. Spinner erklärt, dass das Stimmvolk der Landabtretung von der Stadt an die Trägerschaft des Stadions auf der Basis des fünfeckigen Baus von Meili & Peter zugestimmt habe. Es sei unklar, ob die Landabtretung auch für einen anderen Stadionbau gültig wäre.

Unterstützung vom GC
Der Zeitdruck für den Neubau eines Stadions in Zürich ist gross. Wie ein Mitglied des Verwaltungsrats der Marazzi Generalunternehmung AG erklärt, würde es ausreichen, wenn die Bauarbeiten des architektonisch weniger aufwendigen Stadions im Frühjahr 2005 in Angriff genommen werden könnten. Als Alternative zum von Einsprachen blockierten Fünfeck-Bau auf dem Hardturm prüft das Hochbaudepartement der Stadt Zürich gegenwärtig, ob das neue Leichtathletikstadion Letzigrund schneller als geplant realisiert und EM-tauglich gemacht werden kann. Gegen dieses Projekt sprechen allerdings die hohen Kosten, mögliche Einsprachen der Anwohner sowie die Distanz zwischen Zuschauertribünen und Fussballfeld, die durch die Tartanbahn bedingt ist.

Hermann Strittmatter, Vorstandsmitglied des Grasshopper-Clubs, ist der Ansicht, dass Marazzis Projekt die EM in Zürich retten könnte. «Einige Leute müssten über ihren Schatten springen», sagt Strittmatter. Er stimmt mit Ogi überein, dass alle Ideen geprüft werden müssen, welche die in den Worten des Alt-Bundesrats «nationale Blamage» abwenden könnten.

timosp
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#83 Beitrag von timosp »

Hmm, tönt schon mal nicht schlecht!!!

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Harvey
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#84 Beitrag von Harvey »

Klingt interessant, ich frage mich aber, ob das Ganze überhaupt eine Chance hat, rechtzeitig fertig zu werden.

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Lion King
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#85 Beitrag von Lion King »

ich denke, wenn keine Abstimmung nötig ist reicht es bis zum Frühjahr 2005, mit dem Bau zu beginnen...

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Pyramus
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#86 Beitrag von Pyramus »

käme aber wohl nur zum zug, wenn das verwaltungsgericht die parkplatzzahl beim aktuellen projekt weiter reduzieren sollte.

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Armon
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#87 Beitrag von Armon »

Pyramus hat geschrieben:käme aber wohl nur zum zug, wenn das verwaltungsgericht die parkplatzzahl beim aktuellen projekt weiter reduzieren sollte.
Es ist kaum amzunehmen, dass VCS und Anwohner auch zu einem neuen Projakt nicht auf einen Rekurs verzichten. Wenn es möglich sein sollte, das jetzige Projekt durch diese wenigen Vehinderer zu "bodigen", würden die Ansprüche immer grösser werden. Bitte seit nicht so naiv, die "Verhinderer-Petri" (und nicht Robin Hood der sie so gerne sein will) kann schon aus Prinzio nichts zu einem solchen Projekt sagen, Der VCS ist als Verhandlungspartner absolut nicht mehr vertrauenswürdig. Sie hatten von Gesetzes wegen 30 Tage Zeit um den Rekurs weiterzuziehen, jetzt sind es aber schon 2 Monate und der Weiterzug ist immer noch nicht definitiv. Dies ist eine einzige Verzögerungstaktik.
Möchtet ihr an dieser Stelle der Stadt wohnen? Vergesst es so schnell als möglich. :twisted:

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Panda
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#88 Beitrag von Panda »

Hm tönt wirklich intressant was ich ein bischen stört an der Sache sind die Ausagen von den Gegner wie:

VCS: «Wir würden wohl kaum Rekurs einlegen»

IG: einem Stadionprojekt mit Neuwohnungen viel weniger Opposition von Seiten der Anwohner geben werde

Nur ja nicht nachgeben und keine kompromisse gegeben. Die wärden auch dort noch ein Haar in der Supp finden :cry:

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Harvey
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#89 Beitrag von Harvey »

Gemäss Medienberichten sind die Anwohner ja an einer Aufwertung ihrer Wohngegend sprich neuen Wohnungen interessiert, somit wird ihre Opposition gegenüber dem Projekt viel kleiner sein. Auch dem VCS wird der Wind aus den Segeln genommen, die Zu- und Wegfahrten werden bei einem Wohnprojekt wesentlich kleiner sein.

Da aber die Bauzeit in etwa gleich bleibt, frage ich mich, ob das Ganze eine Chance hat, auf die EM fertig zu werden, da die Planung und das Bewilligungsverfahren noch bevorsteht.

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Harvey
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#90 Beitrag von Harvey »

Der Bericht von Swissonline beantwortet wohl einige Fragen zum neuen Entwurf:

Neues Projekt für Stadion Zürich - Stadtrat und CS winken ab
FUSSBALL - Der Berner Unternehmer Bruno Marazzi, der gegenwärtig das Stade de Suisse im Wankdorf baut, hat für das blockierte Stadion Zürich eine neue Idee entwickelt. Doch der Zürcher Stadtrat und die Credit Suisse halten die Idee nicht für realisierbar.
Auf den ersten Blick besticht der Vorschlag von Marazzis Architekt Max Dudler. Anstelle des Einkaufszentrums sollen Wohnungen gebaut werden; ohne Einkaufszentrum würde der Stadionbau weniger Verkehr auslösen. Dies käme den Anwohnern entgegen, die gegen das jetzige Projekt weiter rekurrieren.

Die Promotoren des Stadions Zürich reagieren jedoch mit grösster Skepsis auf den von der "NZZ am Sonntag" präsentierten Vorschlag von Marazzi/Dudler. Dies sei kein Projekt, sondern eine Projektskizze, sagte Kathrin Martelli, Stadträtin und Vorsteherin des Hochbaudepartements, gegenüber der Nachrichtenagentur sda. "Es ist weltfremd und unseriös zu behaupten, man könne auf dieser Grundlage im Frühling 2005 mit dem Bau beginnen."

"Wir kennen die neue Idee, prüfen sie aber nicht", erklärte auf Anfrage CS-Sprecher Matthias Friedli. Nur schon auf Grund des Zeitplans sei der Vorschlag von Marazzi/Dudler chancenlos. Zudem seien viele rechtliche und finanzielle Fragen offen. Das Risiko mit einem neuen Stadionprojekt sei zu gross, sagte Friedli weiter.

Marazzi/Dudler waren neben Marcel Meili/Markus Peter das zweite Architektenteam, das von der Trägerschaft beauftragt worden war, ein reines Fussballstadion zu projektieren. Im März 2002 wurde aber dem Team Meili/Peter der Studienauftrag zugesprochen.

Die Zeit für das laufende Projekt wird jedoch immer knapper. Werden die Rekurse der Anwohner und des VCS Zürich ans Verwaltungsgericht bis am 15. Juni nicht zurückgezogen, stellt die CS die Stadionplanung auf die EM hin ein. Dann laufen die Verträge der CS mit den Planern aus.

Um die EM-Spiele 2008 in Zürich zu retten, prüft der Stadtrat derzeit Alternativen für das im Hardturm geplante Stadion. Im Vordergrund steht der Letzigrund: Geklärt werden muss unter anderem, ob das neue Leichtathletik-Stadion schneller als geplant realisiert und als EM-Fussballstadion taugen kann.

Aber auch in diesem Fall gibt es rechtliche und finanzielle Fragen. Die Chance für eine Lösung im Letzigrund sei im Moment nicht gross, sagte Urs Spinner, Sprecher des Zürcher Hochbaudepartements. Dass die Hardturm-Anwohner doch noch einlenkten, sei da die realistischere Variante.

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