Covid-Diskussion

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uhu
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Re: Covid-Diskussion

#61 Beitrag von uhu »

Ist das ev. eine Vorgabe aus China? :|

Antirevolutionäre Vorgabe?

ok.das waren jetzt schon 5 Minuten :D

Danke @Chrigel

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TheUsed
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Re: Covid-Diskussion

#62 Beitrag von TheUsed »

Dieser uhu hat sich wohl den einen oder andern Saft zu viel gegönnt :o
Super Hopper hat geschrieben:wer den eugen nicht ehrt, ist des (-) informato nicht wert
http://www.gczforum.kim

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kummerbube
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Re: Covid-Diskussion

#63 Beitrag von kummerbube »

TheUsed hat geschrieben: 28.08.21 @ 7:47 Dieser uhu hat sich wohl den einen oder andern Saft zu viel gegönnt :o
Ja, Freitag Abend ist jeweils High Life! :P :idea:
atticus hat geschrieben: 28.05.21 @ 0:25Aber wahrscheinlich werde ich mich einfach dumm stellen und das Beste hoffen, wie meistens wenn es um GC geht.

uhu
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Re: Covid-Diskussion

#64 Beitrag von uhu »

8) War jetzt aber noch human :mrgreen:

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yoda
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Re: Covid-Diskussion

#65 Beitrag von yoda »

uhu hat geschrieben: 28.08.21 @ 1:30 Immer noch die selbe Sch*: Du kannst den Beitrag nicht mehr verändern... keine Ahnung warum und wieso. Das wissen nur die Götter

Hanu. Es wär gröber gewesen... 8)
Ohne Sch* jetzt? 5G?
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Re: Covid-Diskussion

#66 Beitrag von GC Supporter »

Kann einer diesen Text hier posten? Danke

https://www.nzz.ch/wissenschaft/genesen ... duced=true

uhu
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Re: Covid-Diskussion

#67 Beitrag von uhu »

GC Supporter hat geschrieben: 30.09.21 @ 22:47 Kann einer diesen Text hier posten? Danke

https://www.nzz.ch/wissenschaft/genesen ... duced=true
Du musst aber alles lesen... ;)

uhu
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Re: Covid-Diskussion

#68 Beitrag von uhu »

Genesen statt geimpft: Was wir zum natürlichen Corona-Schutz unseres Körpers wissen – und wie Regierungen dieses Wissen berücksichtigen
Nicht nur Impfungen, auch natürliche Infektionen mit Sars-CoV-2 schützen nach der Gesundung vor einer neuerlichen Infektion mit dem Virus. Doch Genesene sind nur auf Zeit vom Druck der Corona-Massnahmen befreit. Dabei deutet vieles darauf hin, dass gerade sie den besten Schutz geniessen.

Melchior Poppe
25.09.2021, 11.29 Uhr


Ein Arzt klebt ein Pflaster auf die Einstichstelle am Oberarm seines Patienten: Eine Impfung ist nach wie vor einer natürlichen Infektion vorzuziehen. Doch wer genesen ist, hat womöglich den besseren Schutz.
Ein Arzt klebt ein Pflaster auf die Einstichstelle am Oberarm seines Patienten: Eine Impfung ist nach wie vor einer natürlichen Infektion vorzuziehen. Doch wer genesen ist, hat womöglich den besseren Schutz.
Ute Grabowsky / Imago
Nach einer Infektion mit dem Corona-Virus dürfen Sie sich nur ein halbes Jahr lang auf ihr Immunsystem verlassen: So lautet die derzeit gültige, offizielle Annahme der Gesundheitsbehörden vieler Länder. Mit gravierenden Folgen für Hunderttausende von Betroffenen allein in der Schweiz. Schliesslich bestimmt diese Annahme auch die Regeln für den Umgang mit Genesenen.



Von einer Gleichbehandlung mit Geimpften kann dabei keine Rede sein: Die Schweiz, aber auch beispielsweise Deutschland, stellen Genesene schlechter als Geimpfte. So nimmt man aktuell für die Impfung einen Infektionsschutz für die Dauer von mindestens acht bis zwölf Monaten an. Genesenen empfiehlt man hingegen, sich bereits nach etwa sechs Monaten ebenfalls impfen zu lassen. Bei einer einfachen Empfehlung bleibt es dabei nicht. Wer dieser nämlich nicht folgt, verliert seinen Sonderstatus. Mit anderen Worten: Genesene Impfverweigerer fallen nach einem halben Jahr automatisch zurück in die Masse der Ungeimpften (mehr dazu unten).

Umso bemerkenswerter ist es, dass das bisherige Bild vom natürlichen Corona-Schutz unseres Körpers nun bröckelt – und sich womöglich ins Gegenteil verkehrt. Die Corona-Taskforce des Bundes geht jetzt jedenfalls davon aus, dass Genesene länger gegen Corona immun sind als bisher angenommen. Sie stützt sich dabei in einem neuen wissenschaftlichen Update auf eine Studie aus Israel. Derzufolge ist das Risiko für eine Durchbruchsinfektion bei Genesenen ohne Impfung nur halb so gross wie bei Personen, die vor sechs Monaten zum zweiten Male mit dem Impfstoff von Pfizer/Biontech geimpft wurden (andere Impfstoffe wurden nicht untersucht).


Die Zahlen des BAG können unvollständig sein, da der Meldeprozess noch eingeführt wird. Die Zahl der Infektionen bei Geimpften dürften stark unterschätzt sein, da sich Geimpfte weniger testen lassen und so viele Fälle untentdeckt bleiben dürften.
Stand: 29. 9. 2021
Quelle: BAG NZZ / nth.
Konkret untersuchten die israelischen Forscher jüngere Personen unter 65 Jahren ohne Hinweise für eine Immunschwäche. Eine überstandene Sars-Cov-2-Infektion gebe diesen nicht nur einen langanhaltenden, signifikanten Schutz gegen eine Infektion mit Wildtyp Alpha oder Delta, so die Forscher. Sie wiesen demnach auch ein geringeres Risiko für eine symptomatische Infektion oder eine Hospitalisation auf als Geimpfte.



Genesene nach 18 Monaten bis zu siebenfach besser geschützt als Geimpfte nach 6 Monaten

Frühere Studien aus Israel deuteten bereits auf eine deutlich verminderte Schutzwirkung des Pfizer/Biontech-Impfstoffes einige Monate nach der Impfung hin. Die neuen Daten widerlegen dies nicht. Vielmehr zeichnet sich ab, dass auch und gerade auf längere Sicht eine überstandene Infektion deutlich besseren Schutz im Vergleich zur Impfung bietet: So seien Genesene, deren Infektion bis zu 18 Monate zurückliegt, noch immer sechs- bis siebenfach besser gegen die Delta-Variante geschützt als Menschen, die sechs Monate zuvor mit dem Impfstoff von Pfizer/Biontech geimpft wurden.

So eindeutig die Tendenzen zu sein scheinen, so bleibt doch festzuhalten, dass die neue Studie aus Israel fast ausschliesslich Daten zu Impfdurchbrüchen und Reinfektionen mit der Delta-Variante berücksichtigt. Diese dominierte in Israel ab Juni; so wie dies nun auch in der Schweiz der Fall ist. Zudem wurde die Studie noch nicht von anderen Wissenschaftern begutachtet. Sie sei deshalb nicht als Leitfaden für ärztliche Entscheidungen im klinischen Alltag geeignet, wie die beteiligten Wissenschafterinnen und Wissenschafter selbst festhalten.

Eine ebenfalls erst vor kurzem veröffentlichte britische Studie kommt darüber hinaus zum Ergebnis, dass der Immunschutz bei Geimpften und Genesenen nach sieben Monaten ähnlich hoch sei. Eine dänische Studie wiederum hatte bei Genesenen nach sechs Monaten einen Schutz vor einer Reinfektion von lediglich 47.1 Prozent bei über 65-Jährigen und 80.5 Prozent bei Jüngeren ergeben. Da diese Studie bereits etwas älter ist, wurde dabei allerdings weder die Delta-Variante untersucht, noch konnte ein Vergleich zu Geimpften gezogen werden.



So bleibt unklar, wie sich die abweichenden Ergebnisse erklären lassen, zumal auch die britische Studie noch nicht begutachtet wurde. Dennoch lautet das Fazit der Corona-Taskforce, eine früher durchgemachte Sars-CoV-2 Infektion vermittele einen «lang anhaltenden, signifikanten Schutz gegen eine Infektion mit Wildtyp, Alpha oder Delta». Dies zumindest bei Personen unter 65 Jahren, bei denen keine Hinweise auf eine Immunschwäche vorliegen.

Risiken bei natürlicher Infektion deutlich höher als bei Impfung

Fest steht gleichzeitig, und so sehen es auch die israelischen Experten, dass eine Impfung grundsätzlich einer natürlichen Infektion vorzuziehen ist und bleibt. Dies wegen der Risiken, die mit einer Erkrankung einhergehen und um ein Vielfaches höher sind als bei einer Impfung. So hat die natürliche Infektion ein sehr viel höheres Todesrisiko, insbesondere für ältere Menschen oder solche mit Vorerkrankungen. Auch Fälle von «Long Covid», also Langzeitschäden nach einer Infektion, sind bis anhin nur nach einer Infektion aufgetreten, jedoch nicht nach einer Impfung.

Es werden vor allem Ungeimpfte hospitalisiert
Spitaleintritte im Zusammenhang mit Covid-19 in der Schweiz und Liechtenstein, nach Impfstatus
Geimpfte
Ungeimpfte
1. 7. 2021
27. 9. 2021
0
20
40
60
80
Die Zahlen der letzten drei Tage werden nicht angezeigt, da die Meldungen nicht vollständig und somit nicht aussagekräftig sind. Die Zahl der Hospitalisierungen dürfte aufgrund von Nachmeldungen noch steigen. Die Zahl der Geimpften dürfte laut BAG unterschätzt sein, da der Meldeprozess noch eingeführt wird.
Quelle: BAG NZZ / nth.
Wer sich dennoch infiziert hat, erhält damit Aussicht auf den wohl besten Schutz überhaupt vor einer erneuten Infektion, eine Genesung vorausgesetzt. Die höchsten Antikörper-Werte beobachteten die israelischen Forscher nämlich bei denjenigen Probanden, die sich nach einer Genesung zusätzlich impfen liessen. Ob auch die umgekehrte Reihenfolge, also erst eine Impfung und dann eine Infektion, zu diesem Ergebnis führt, ist noch unklar.


Geschützt wie nach einer Impfung, auch wenn die Antikörper verschwinden?

Darauf, dass Genesene längere Zeit gegen eine mögliche zweite Ansteckung geschützt sein dürften, deutete bereits im vergangenen Jahr eine Untersuchung aus Schweden hin. Forscher hatten dort Personen untersucht, die nur eine leichte Infektion durchgemacht hatten. Die Menge ihrer gegen das Virus gerichteten Antikörper ist oft gering und nimmt zudem innert kurzer Zeit ab. Doch zusätzlich zu Antikörpern bildet unser Immunsystem während der Erstinfektion mit einem Virus bestimmte Immunzellen, sogenannte T-Zellen, die von dem Erreger befallene Körperzellen erkennen und vernichten.

Die schwedische Arbeitsgruppe konnte zeigen, dass unser Immunsystem im Falle einer Infektion mit Sars-CoV-2 über mehrere Wochen hinweg stabile Gedächtnis-T-Zellen bildet. Diese Gedächtnis-T-Zellen fanden sich auch im Körper von Genesenen, die nur eine sehr leichte Infektion durchgemacht hatten und kaum noch Antikörper gegen Sars-CoV-2 im Blut aufwiesen. Dabei entsprach die gemessene T-Zell-Antwort laut den Autoren jener von erfolgreichen Impfungen gegen andere virale Erreger. Unklar blieb nur, wie lange die für Sars-CoV-2 spezifischen T-Zellen letztlich überleben.

Genesene sind nicht immer gesund

Genesen ist allerdings leider nicht immer gleichbedeutend mit gesund. Zu den bekannten Beschwerden, die nach einer Corona-Infektion im Rahmen von «Long Covid» auftreten können, zählen neben einem schweren Atem beispielsweise Symptome einer Depression und Energiemangel. Und sogar von kognitiven Beschwerden ist die Rede.


So berichten manche Betroffene, sie könnten sich nicht richtig konzentrieren oder «nicht richtig denken» – solche und ähnliche Erfahrungen einzelner Patienten wurden bereits mehrfach in Fachzeitschriften dokumentiert. Forscher am Imperial College London haben zudem in einem Online-Test mehr als zehntausend von Covid-19 genesene Personen anspruchsvolle Denkaufgaben gestellt. Tatsächlich zeigte sich, dass ihre Leistung signifikant schlechter war als diejenige einer Vergleichsgruppe, die nicht mit Sars-CoV-2 infiziert gewesen war.

Die Fallzahlen sinken wieder
Bestätigte neue Coronavirus-Fälle pro Tag in der Schweiz und in Liechtenstein, nach Testdatum
Die Fallzahlen sinken wieder - Bestätigte neue Coronavirus-Fälle pro Tag in der Schweiz und in Liechtenstein, nach Testdatum
Diese Zahlen beziehen sich nur auf Fälle, die durch einen Test bestätigt wurden. Die Zahl der effektiven Neuinfektionen in der Bevölkerung ist nicht bekannt, dürfte aber weit höher liegen.
Quelle: BAG NZZ / joe.
Dass ein schwerer Krankheitsverlauf mit Hospitalisierung und Beatmung gerade bei älteren Patienten lange Erholungszeiten und auch länger anhaltende kognitive Beeinträchtigungen mit sich bringen kann, war bereits vor der Londoner Studie berichtet worden. Für die Forscher war dennoch überraschend, dass auch die nicht hospitalisierten Patienten in den kognitiven Tests signifikant schlechtere Leistungen zeigten als die Vergleichsgruppe. Ein kausaler Zusammenhang zwischen der Infektion und der kognitiven Beeinträchtigung ist mit der britischen Studie zwar nicht endgültig belegt. Die Resultate sind aber zumindest ein Hinweis darauf, dass eine Infektion mit Sars-CoV-2 das Denken beeinträchtigen könnte.


Umgang mit Genesenen in der Schweiz und Deutschland

Für das Gesundheitssystem spielen mögliche Langzeitfolgen von Corona derzeit nur eine untergeordnete Rolle. Im Vordergrund stehen die akute Versorgung Schwerkranker und die Vermeidung von Ansteckungen. Hinzu kommt, dass verlässliche Erkenntnisse insbesondere zu den langfristigen Folgen einer Corona-Erkrankung bislang kaum verfügbar sind.

Die meisten Staaten berücksichtigen somit zwar den natürlichen Immunschutz Genesener in ihrer Corona-Politik. Doch dies bislang nicht sehr differenziert. So geniessen Genesene meist einfach denselben Status wie (doppelt) Geimpfte. Dabei beschränkt sich die Laufzeit für diesen Sonderstatus häufig auf lediglich etwa ein halbes Jahr. Nur wer sich nach der Erkrankung zusätzlich einmal impfen lässt, verlängert seinen Freifahrtsschein.

Allerdings werden diese Personen dann als gewöhnliche «Geimpfte» eingestuft. Eine eigene Kategorie gibt es für geimpfte Genesene nämlich nicht – jedenfalls nicht in der Schweiz: Nicht einmal das BAG vermag zu sagen, wie viele der offiziell als doppelt geimpft registrierten Personen im Land tatsächlich Genesene sind, die sich anschliessend einmal haben impfen lassen. Geschätzt wird ihre Zahl auf etwa 800 000.

Fast 800 000 Genesene
Genesene und vollständig Geimpfte in der Schweiz und in Liechtenstein (in Millionen)
Genesene (Schätzung)
Vollständig Geimpfte
24. 2. 2020
23. 9. 2021
0
2
4
6
Die Zahlen der letzten zwei Tage sind als provisorisch zu betrachten, da die Meldungen teilweise verzögert eintreffen. Die Zahl der Genesenen basiert auf einer Schätzung, siehe Quellen.
Quellen: BAG, eigene Berechnungen NZZ / fsl.
Möglicherweise wird sich dies angesichts der neuen Erkenntnisse aus Israel früher oder später ändern. Entsprechende Überlegungen äusserten jüngst Vertreter fast aller Parteien. Doch solange gilt der Status Quo: Genesene können ein Zertifikat über das Online-Formular ihres Wohnsitzkantons anfordern. Es wird dann vom Kanton über die App freigeschaltet und ist 180 Tage gültig.


Achtung: Wer die durchgemachte Erkrankung nicht nachweisen kann, weil er oder sie keinen Covid-19-Test gemacht hat, erhält kein Zertifikat für Genesene.

Ähnlich verfährt Deutschland. Als genesen gilt hier, wer ein positives PCR-Testergebnis vorweisen kann, das mindestens 28 Tage aber höchstens 6 Monate zurückliegt. Personen, die nachweislich an Covid-19 erkrankt waren und zudem nachweislich eine Impfdosis erhalten haben, gelten als vollständig Geimpfte. Anders als bei Letzteren muss die Impfung jedoch nicht 14 Tage zurückliegen, sondern ist umgehend gültig.

Wie ist die Situation für Genesene in anderen Ländern?

In den allermeisten Staaten gilt grundsätzlich ebenfalls: Genese werden genauso behandelt wie Geimpfte. Die Frage ist allerdings, für wie lange dieser Status gilt – und hier gibt es durchaus Unterschiede. So wie die Schweiz handhaben es ausgerechnet viele jener Staaten, die als Reiseziele bei Touristen beliebt sind, darunter Griechenland, Türkei, Zypern oder Spanien. Wer also im Herbst in eines dieser Länder reisen möchte, gilt dort nur dann als genesen, wenn die Erkrankung nicht länger als sechs Monate zurückliegt.

Wie auch in der Schweiz werden die Einreiseregelungen in allen Staaten der Welt regelmässig angepasst. Reisende müssen sich dabei meist frühzeitig online registrieren, ehe sie ein anderes Land betreten dürfen. Informieren Sie sich also am besten bei dieser Gelegenheit auch gleich darüber, welche konkreten Bestimmungen für Genesene aktuell vor Ort gelten.

uhu
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Re: Covid-Diskussion

#69 Beitrag von uhu »

Hier noch ein Suplement, gerne geschehn.

https://www.nzz.ch/meinung/pandemie-gag ... ld.1645936


Die Schweiz ist im Pandemie-Gaga-Modus

Dritte Impfung oder nicht? Gratistests oder nicht? Die Vehemenz, mit der über die im Vergleich zum vergangenen Winter einigermassen erträglichen Massnahmen gestritten wird, ist typisch helvetisches Wutbürgertum. Dabei steht die Freiheit bereits vor der Tür.

Christina Neuhaus
30.09.2021, 10.42 Uhr


Im vergangenen Winter mussten die Restaurants schliessen. Jetzt sind sie offen, doch gestritten wird weiterhin.

Im Frühling vor einem Jahr sassen die Schweizerinnen und Schweizer zu Hause. Die Schulen hatten auf Fernunterricht umgestellt, die Restaurants waren geschlossen, und die Boutiquenbesitzer blieben auf der Sommermode sitzen. In den Alterszentren wurden die Betagten in Zimmerarrest gehalten.

Dann kam der Sommer und mit ihm ein Stück Hoffnung. Die Menschen buchten Sommerferien und lebten auf. Als im Herbst das grosse Sterben einsetzte, starb auch die Hoffnung. Die Restaurants mussten wieder schliessen. Der Bundesrat schickte die Menschen ins Home-Office und forderte sie auf, über die Feiertage zu Hause zu bleiben. Der Terrassenstreit, der kurz danach entbrannte, wurzelte in Ermüdung und Langeweile.

Beschäftigt mit der Frage, ob es wirklich sicherer sei, sein Skiwasser auf einer Schneemade sitzend statt am Terrassentisch zu trinken, stritt sich die Eidgenossenschaft durch die letzten Tage des Jahres 2020. Doch dann ward Licht! Plötzlich war die Impfung da. Leider tröpfelten die Vakzine am Anfang nur in homöopathischen Dosen ins Land. Der Druck auf die Behörden war gross. Zu wenig, zu konfus, zu spät, so lautete das Verdikt über die Impfoffensive. Viele Menschen verzweifelten zu Hause an ihren Computern im vergeblichen Bemühen, einen Impftermin zu buchen.

Mit den üblichen föderalen Fisimatenten bekam das Land schliesslich auch dieses Problem in den Griff. Immer mehr Menschen liessen sich impfen. Wer sich nicht impfen lassen wollte, konnte sich testen lassen. Heute sind die Restaurants wieder offen, und die Menschen kriechen langsam wieder aus ihren Home-Office-Höhlen.

Der Impfstoff hat alles verändert. Eigentlich könnte jetzt alles vorbei sein. Doch die Schweiz, dieses verschonte Land, streitet weiter. Soll Schluss sein mit Gratistests? Wird es nicht bald Zeit für die dritte Impfung? Schläft der Bundesrat schon wieder?

In einem Gasthof im Appenzellerland, so erzählt man sich, wollten kürzlich ein paar alte Herren ohne Zertifikat ins «Stöbli» zum Jassen. Die Wirtin wies sie ab. So mussten sie ihren Schieber auf die Terrasse verschieben. Auch ins Fitnesszentrum darf man nur noch mit Zertifikat, und sogar in entvölkerten Museen muss man den Covid-Passierschein und die Identitätskarte vorweisen. Das ist natürlich gaga und ein ziemlicher Eingriff in die persönliche Freiheit. Es ist aber der Preis, den das Land für fast 3 Millionen Ungeimpfte und eine offenbar ungenügende Impfoffensive bezahlt.

Der Staat soll seine Bürgerinnen und Bürger nicht in Genehme und Nicht-Genehme einteilen. Daran gibt es nichts zu rütteln. Das Zertifikat muss so schnell wie möglich wieder weg. Doch die Vehemenz, mit der über Sinn und Unsinn der im Vergleich zum vergangenen Winter einigermassen erträglichen Massnahmen gestritten wird, ist typisch helvetisches Wutbürgertum: Die Ungeimpften werfen den Geimpften vor, ihre Freiheit zu beschneiden, die Geimpften sehen es genau umgekehrt, und jedes Wochenende treicheln kräftige Männer irgendwo im Land gegen die Willkür des Staates an.

Ja sind wir denn alle verrückt geworden? Bald beginnen die Herbstferien. Es geht ans Meer, in die Berge, zur Oma nach Wanne-Eickel. Die Läden sind geöffnet, in den Altersheimen ist der Zimmerarrest aufgehoben, der Wirtschaft geht es ordentlich bis sehr gut, und in den Betrieben plant man bereits die Weihnachtsessen. Die meisten Menschen wissen diese Annäherung an die Freiheit zu schätzen. Sie akzeptieren die verbliebenen Massnahmen mit derselben Bereitwilligkeit, mit der sie die alten mitgetragen haben.

Im Appenzellischen sitzen derweil vier ältere Herren auf der Restaurantterrasse und jassen. Vielleicht lassen sie sich impfen, wenn der erste Schnee fällt. Vielleicht lassen sie sich testen. Vielleicht treffen sie sich künftig privat. Gejasst wird auf jeden Fall. So schlecht sind die Zeiten nun auch wieder nicht. Die Normalität steht vor der Tür. Wir müssen sie nur hereinlassen.

GC Supporter
Beiträge: 4525
Registriert: 10.06.04 @ 17:25

Re: Covid-Diskussion

#70 Beitrag von GC Supporter »

Danke dir!

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