Auch wenn die Blick Reportage feinste Realsatire darstellt, wird diese Sichtweise dennoch von einem Grossteil der Deutschschweizer telquel uebernommen. Die Wortwahl ist beschissen und reisserisch, aber sooo unrecht hat dieses Scheissblatt im Grunde genommen nicht. Anstatt sich ueber unfaire Medien aufzuregen, ist es von absoluter Prioritaet, dass die 'aktiven' Fans von Zuerich nach Basel sich nicht bloss von solchen Aktionen distanzieren, sondern wirklich aktiv etwas gegen solche verwoehnten Scheisstypen machen, denn langsam aber sicher laeuft ihr Gefahr, Eure Glaubwuerdigkeit zu verlieren...
Glaubwürdigkeit gegenüber Fans....
naja, welcher otto-normalverbraucher, der nicht fussball-fan ist, findet schon einen gewissen Glaubwürdigkeitsgrad an Fans? Spätestens seit DER Katastrophe, wo mehrere Fans erdrückt wurden, haben Fans ein gewisses Image. Nicht zuletzt beim Fussball, sondern allgemein biem Sport...siehe auch ZSC-Lugano. Kein Spiel ohne Ausschreitungen. Wenn man am Tage danach jeweils Leserbriefe diverser Zeitungen liest, weiss man, was von den Fans gehalten wird...
Schoklar, dass Fussballfans gesamtgesellschaftlich gesehen nicht den besten Ruf haben. Habe mich wohl ein wenig unpraezise ausgedrueckt. Ich habe die Glaubwuerdigkeit der 'aktiven' Fans innerhalb der gesamten Fussballzuschauergemeinde gemeint.
Und auch da wirst du überrascht sein. Ich kann dir das genaue Datum leider nicht mehr nennen, aber nach einem Z-Spiel im Hallenstadion 2001, gabs massenweise Leserbriefe im Tagi von Leuten, die ebenfalls das spiel besuchen gingen und auch als "fans" deklariert werden können.
eXcalibur hat geschrieben:Und auch da wirst du überrascht sein. Ich kann dir das genaue Datum leider nicht mehr nennen, aber nach einem Z-Spiel im Hallenstadion 2001, gabs massenweise Leserbriefe im Tagi von Leuten, die ebenfalls das spiel besuchen gingen und auch als "fans" deklariert werden können.
Auch das ist klar. Jedoch hat die aktive Szene, was ja eigentlich ein relativ neuer Begriff fuer eine relativ neue Bewegung ist, in den letzten zwei, drei Jahren, eine gewisse Akzeptanz unter einem grossen Teil der 'normalen' Zuschauer erreicht: viele Matchbesucher koennen mittlerweile zwischen Chaoten und aktiven Fans unterscheiden (klar gibt es auch solche, die das nicht koennen...). Aber jedesmal, wenn Exponenten dieser Szene Vorkommnise wie das Feuer im Hardturm im selben Masse verharmlosen, wie sie vom Blick dramatisiert werden, respektive anscheinend keine greifende Selbstregulierung der Kurven stattfindet, setzen sie nicht nur ihre Glaubwuerdigkeit extrem aufs Spiel, sondern lieferen den Repressionbefuerworter ein Argument nach dem andern...
..und genau da liegt das problem!
Aber wie du bestimmt weisst, sind die Medien unsere "4.Macht" (neben legislativen, exekutiven und judikativen)
Ob Übertreibung oder Verharmlosung - sie schreiben es so, wie die Leser es haben wollen. Ich habe meine Lehre auch in einem grossen schweizer verlagshaus absolviert und glaub mir, ich kenne die systeme der redaktionen (von den verlägen wollen wir gar nicht erst anfangen...)
Nimm dir ein Beispiel am 1. Mai: Dieses Jahr seien scheinbar keine nennenswerte vorkommnisse vorgefallen...naja...kein wunder. Der übliche "Mob", wie's in immer gab, hat dieses jahr gefehlt. Dafür gab es "dezentrale aktionen" die viel aussagekräftiger sind/waren als die üblichen scharmützel.
Einige Jahre zuvor hiess es, chaoten hätten die polizei bedrängt, worauf sie sich verteidigen mussten bla bla bla...ich war selbst da, und weiss, wie's vorsich her ging. Chaoten provozierten (ziemlich gemächlich allerdings) und die polizei antwortete darauf mit tränengas und gummischrot...die tun übrigens verdammt weh, wenn sie dich am kopf erwischen.
Dass die Medien eine sehr wichtige Rolle in der Meinungsbildung spielen, ist klar. Die Tatsache, dass zum Beispiel bei Anti-Globalisierungsveranstaltungen in vielen Medien bloss ueber Ranale statt um Inhalte diskutiert wird, ist ein politischer Skandal. Aber dort ist eine ganz klare Trennung zwischen Chaoten und Organisatoren/Aktivisten zu erkennen (nicht in den Medien unbedingt, aber wenn man sich die Muehe macht, sich wirklich zu informieren...). Das vermisse ich von Exponenten der Fan Szene teilweise - nicht nur in 'offiziellen'Medien, sondern auch aus Eindruecken, die ich entweder aus persoenlichen Gespraechen, Beobachtungen oder Aussagen in Plattformen wie diesem Forum gewonnen habe.