Testspiel: Schweiz-Deutschland

Alles andere rund um den Fussball
Autor
Nachricht
Benutzeravatar
BS-Freak
Beiträge: 198
Registriert: 28.05.04 @ 23:34
Wohnort: Lietsch
Kontaktdaten:

#11 Beitrag von BS-Freak »

rodriguez hat geschrieben:Schweiz - Germany 3:0 (die Deutschen sind aj nix!)

Tore: 2x Spycher (wenn er spielt) und 1x Frei!
:shock: :shock: :shock:
http://www.force.ch/sig00.jpg
Den Petric könnt ihr behalten - für immer und ewig!

fotze
Beiträge: 11
Registriert: 01.06.04 @ 22:55

#12 Beitrag von fotze »

ich hoofe auf einen sieg (2:1)

aber die schweizer müssen vorallem auch auf den aussenbahnen gut zumachen wegen Lahm und so :)
fu

Benutzeravatar
BS-Freak
Beiträge: 198
Registriert: 28.05.04 @ 23:34
Wohnort: Lietsch
Kontaktdaten:

#13 Beitrag von BS-Freak »

Habt ihr das Statement von Hakan gelesen!
"Wir wollen gewinnen, bei einem Unentschieden wären wir entäuscht!"
Hehe typisch Hakan wenn er vor die Medien tritt kommt der nächste Brüller.
41 Jahre haben wird nicht mehr gegen die Deutschen gewonnen!
Egal in welcher Kondition sie sind, wir müssen aufpassen!
http://www.force.ch/sig00.jpg
Den Petric könnt ihr behalten - für immer und ewig!

Benutzeravatar
chrigel
Administrator
Beiträge: 518
Registriert: 27.05.04 @ 16:54
Kontaktdaten:

#14 Beitrag von chrigel »

Tages-Anzeiger vom 04.06.2004

Der Abend des Zwiespalts

Das 0:2 gegen Deutschland war für die Schweizer Fussballer ein Déja-vu. Aber es brachte auch wichtige Lehren für die EM.

Von Thomas Schifferle, Basel

Das Gesicht von Alex Frei drückte Missmut aus. «Wieder grosse Chancen gegen einen grossen Gegner vergeben», klagte er. Unter einen Arm hatte er einen geschenkten Stoff-Obelix geklemmt. Frei war in keinen Zaubertrank gefallen. Auch er hatte nicht die Kraft gehabt, den Ball aus wenigen Metern an Oliver Kahn vorbeizubringen.

Ein paar Meter weiter vor den Kabinen im Basler St.-Jakob-Park stand Murat Yakin, die Mutter an der Seite. Er rang sich zwischendurch ein Lächeln ab. Dabei hatte er sich in der Pause auswechseln und eine drei Zentimeter lange Schnittwunde an der linken Wade nähen lassen. «Wir sind bestraft worden für die Tore, die wir nicht erzielt hatten», bilanzierte er.

Jörg Stiel befand: «Ohne Überzeugung während 90 Minuten geht nichts.» Und machte sich auf den Weg zurück ins Mannschaftshotel, auf den Lippen eine letzte Bemerkung, die sich anhörte, als würde ihn diese 0:2-Niederlage gegen Deutschland so richtig «ankotzen».

Es war wieder einmal ein Abend, der für die Schweizer Fussballer ein Déja-vu brachte. Sie hatten lange Zeit ordentlich gespielt, zwischendurch gar gut, sie waren, wie es Yakin ausdrückte, gewiss nicht schlechter als der Gegner, sie hatten ihre Chancen, ein Tor zu machen, vor allem durch Frei nach einer Viertelstunde und durch Bernt Haas nach 54 Minuten. Sie spielten so, dass ein Sieg möglich war. Am Ende blieb ihnen aber nur das, was ihre Vorgänger berühmt gemacht hatte: eine ehrenvolle Niederlage.

Mass halten und Wegweiser sehen
Über 47 Jahre liegt der letzte Sieg gegen Deutschland zurück. Das 0:2 am Mittwoch war die 14. Niederlage im 16. Spiel seit jenem fernen 3:1 im November 1956. Offenbar muss sein, was nicht zu ändern ist. Da ist ganz egal, in welcher Verfassung sich die Deutschen vorstellen und wie besiegbar sie sind, wie schwach ein Michael Ballack und wie harmlos der Angriff ist. Die Nachbarn besassen auch im Basler Regen die Geduld und Abgeklärtheit, im entscheidenden Moment von Fehlern des Gegners zu profitieren.

Natürlich soll dieses Ergebnis nicht überbewertet werden. Es war nur ein Test. Man soll in der Beurteilung Mass halten, obschon die Schweizer fünf ihrer letzten sieben Spiele verloren haben und Köbi Kuhns statistische Bilanz mit je zehn Siegen und Niederlagen in nun 24 Spielen nur Durchschnitt ist. Was einzig zählt, ist der 13. Juni und dieses erste EM-Spiel gegen Kroatien. Und doch lieferte auch der Match gegen Deutschland Aufschlüsse, die wertvoll sind.

Die Schweizer haben dank Murat Yakin, Patrick Müller, Johann Vogel und Hakan Yakin eine Achse, die spielerische Leichtfüssigkeit und Ballsicherheit schon fast garantiert. Sie sind, gerade dank der Übersicht und des linken Fusses von Yakin dem Jüngeren, jederzeit in der Lage, das Spiel schnell zu machen und sich Chancen zu erarbeiten. Dass es am Mittwoch ihr Spielmacher war, der zu den Möglichkeiten von Frei und Haas die Vorarbeit leistete, war kein Zufall. Es war vielmehr System und Ausdruck dafür, wie sehr sie im offensiven Bereich von ihm abhängig sind.

Sie haben mit Alex Frei einen Stürmer, der stets seinen Treffer erzielen kann. Frei ist zwar nicht schnell oder explosiv, aber er besitzt eine bemerkenswerte Zähigkeit, Unerschrockenheit und Ausdauer. Die Quote mit 15 Toren in 26 Länderspielen spricht für sich.

Die Abwehrarbeit muss makellos sein
Die Schweizer sind gut organisiert und taktisch gut geschult. Sie leben vom Vertrauen, das Köbi Kuhn in sie investiert. Sie haben nicht zuletzt dank der Qualifikation für die EM-Endrunde ein gesundes Selbstvertrauen entwickelt.

Sie sind gut genug, auch Gegner mit grossen Namen zu fordern. Aber sie sind nicht so gut, dass sie sich Fehler ungestraft erlauben können. Der Stuttgarter Kuranyi hat sie daran erinnert, als er in der 62. Minute nach dem kapitalem Fehler von Haas und in der 84. Minute dank des Stellungsfehlers von Henchoz erfolgreich war. Sie müssen ihre Abwehrarbeit makellos verrichten, wenn sie zumindest nicht verlieren wollen. Und wenn sie einen Fehler machen und in Rückstand geraten, darf sich der Mittwoch nicht wiederholen, als das 0:1 bereits genügte, um ihnen alle Kräfte zur Gegenwehr zu nehmen.

Das Spiel brachte auch die Erkenntnis, dass Ludovic Magnin in dieser Verfassung der Mannschaft auf dem Platz nichts hilft, sondern in erster Linie als Stimmungsmacher am Mittagstisch. Christoph Spycher ist als linker Verteidiger erste Wahl, auch vor Bruno Berner. Die Alternativen zu Stéphane Chapuisat hingegen sind bescheiden. Der Mittwoch hat nochmals veranschaulicht, dass der Altmeister nicht mehr fähig ist, drei Spiele innert acht Tagen zu bestehen, wie das in Portugal zwischen dem 13. und 21. Juni nötig ist.

Gygax als Option
Der Ausfall von Marco Streller ist deshalb so verhängnisvoll. Dass der junge Stuttgarter bereits schmerzlich vermisst wird, macht Kuhns Dilemma deutlich. Streller hat bislang in drei Einsätzen erst 83 Minuten für die Schweiz gespielt und noch kein Tor geschossen. Der nachnominierte Johan Vonlanthen ist erst 18. Zu hoffen ist, dass er unbeschwert genug ist, mit den Erwartungen umzugehen, die mit seinem Namen verbunden sind. Eine Option zumindest für kürzere Einsätze bleibt Daniel Gygax dank seiner Schnelligkeit und seiner Fähigkeit, auch einmal das Unberechenbare zu wagen.

«Wir dürfen den Kopf nicht hängen lassen», sagt Murat Yakin. Dazu besteht trotz allem kein Anlass. «Wir sind im Fahrplan», befindet Köbi Kuhn. Der letzte Etappenhalt vor dem Flug nach Portugal ist das Spiel am Sonntag gegen Liechtenstein im Hardturm. Was nach Routine klingt, darf nicht Routine sein. Yakin sagt darum: «Auch gegen einen solchen Gegner kann man Selbstvertrauen gewinnen.»[/i]

Antworten