Boris Smiljanic ist am Beissen
Transfers, Traingsstart, Tests – eine Übersicht über die 10 Super-League-Klubs
VON PETER M. BIRRER
ZÜRICH
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Petric: Vier Jahre Dortmund – Smiljanic: Zwölf Jahre GC?
Basel hat zwar seinen Trainer noch, nicht mehr aber Mladen Petric (26), mit 19 Meisterschaftstoren der beste Stürmer der vergangenen Saison. Für rund sieben Millionen Franken Ablöse wechselt er nach Dortmund. Der kroatische Nationalspieler bekam vom Bundesligisten einen Vierjahresvertrag. Das ist schön und gut, aber was ist es schon gegen eine Vertragslaufzeit von zwölf Jahren? Mit einem solchen Angebot wird nämlich Petrics bisheriger Teamkollege Boris Smiljanic geködert – von GC und speziell dessen Sportchef Erich Vogel. Der Innenverteidiger, der am 28. September 31 Jahre alt wird, soll noch vier Jahre als Spieler und darüber hinaus bis 2019 in anderer Funktion beschäftigt werden. Wie sie aussieht, ist ausformuliert, aber Smiljanic mag sich dazu noch nicht äussern.
Er ist nun hin- und hergerissen. «Es ist schon verlockend», meldet er aus seinen Ferien auf Gran Canaria, «das wäre es auch, wenn die Offerte vom FC Sion käme. Ich bin am Beissen.» Smiljanic spricht von einer «life time offer», einem einmaligen Angebot. Trainer Christian Gross hat ihn mehrmals angerufen, um den Puls zu fühlen und um dem Spieler deutlich zu machen, dass er ihn sicher bis 2008 behalten möchte. FCBVizepräsident Bernhard Heusler spürt, dass die Personalie Smiljanic eine heikle Angelegenheit ist. Der Verein kann und will dem Spieler nicht bieten, was GC offensichtlich bieten will: «Wir verletzen im Vertragsbereich nicht unsere Prinzipien.» Die sportlichen Aspekte sprechen für Basel, andererseits glaubt Smiljanic bei GC den Ehrgeiz der neuen Führung erkannt zu haben, bald wieder auf Augenhöhe mit der nationalen Spitze zu sein.
Die Tendenz, so formuliert es der Spieler selber,
«geht Richtung GC». Er hat sich eine Woche Bedenkzeit gegeben. Sein Vorteil: Er besitzt in Basel einen Vertrag, den er dank Artikel 17 des Fifa-Transferreglements in diesem Sommer kündigen kann. Bis Dienstag, also 14 Tage nach dem letzten Pflichtspiel, müsste ein entsprechendes Papier beim FCB eingetroffen sein. Ausserdem müsste GC eine Ablösesumme entrichten. Vogel, der zuerst behauptete, der Spieler könne Basel gratis verlassen, ist nun plötzlich bereit, gegen eine halbe Million zu überweisen.
Vogel ist unter Zugzwang. GC hat zwar drei neue Trainer (Latour, Yakin, Grüter), aber noch keinen einzigen neuen Spieler mit klangvollen Namen. Smiljanic wäre der Erste. Und Vogel hat als Zweiten Ricardo Cabanas (Köln) im Visier. Bei Bernt Haas, ebenfalls einer aus der ersten GCÄra von Vogel, kam der Sportchef zu spät. Der Wechsel von Köln nach St. Gallen war schon fixiert.
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Sonntagszeitung