La repression
Re: La repression
Was für ein dreckiger H... Aber die Sendung ist bezeichnend für den aktuellen medialen Diskurs zur Thematik "Sicherheit in Sportstadien". Zuerst wird Dölf Brack als "einer der renommiertesten Sicherheitsexperten der Schweiz" eingeführt und darf seinen Bullshit erzählen. Der Dölf Brack, der während seiner Tätigkeit bei der StaPo nur durch grenzenlose Inkompetenz, Amtsmissbrauch und die mangelnde Fähigkeit, auch Sätze einfachster grammatikalischer Struktur einigermassen sicher zu formulieren, aufgefallen ist.
Anschliessend darf das dumme SF- Quotenblondchen, das schon beim Ablesen der vorformulierten Fragen auf den Handkärtchen - für jeden sichbar - bereits an der Grenze seiner intellektuellen Leistungsfähigkeit angekommen ist, eine "Diskussion" zum Thema "moderieren". Eine Diskussion, in der von Seiten Käsers die aberwitzigsten Behauptungen aufgestellt werden, die nicht nur jeglicher Logik, sondern auch den elmentarsten sozialwissenschaftlichen und psychologischen Grunderkentnissen widersprechen. Mittendrin der arme YB- Fanvertreter der sich, wohl in der Erwartung eines argumentativen, verbalen Schlagabtausches, völlig überrumpelt in der orchestrierten Lügenpropagandashow wiederfindet.
Käser kann trotz vieler Worte nicht ansatzweise Erklären, wie sein "Hooligan- Konkordat" das angebliche "Gewalt- Problem" lösen soll. Sämtliche in der Sendung angesprochenen Ausschreitungen fanden entweder ausserhalb des Stadions statt oder (Fackelwurf) wurden von Personen begangen, die noch kein SV hatten und sich damit rechtmässig im Stadion befunden haben. Kein einziger dieser "Gewaltexzesse" wäre durch eine ID- Kontolle beim Eingang verhindert worden. Blondchen würgt aber den Moment, in dem die Propagandashow zu einer Diskussion hätte werden können, mit dem Satz ab: "Man hört ja immer wieder, dass Personen mit SV ins Stadion gelangen". Ja Blondchen, man hört auch immer wieder, dass Deine Eltern Geschwister seien...
Untermalt wird der ganze Beitrag mit tendenziösen, einseitigem Bildmaterial, welches suggeriert, dass die Schweizer Sportstadien ein Vorhof der Hölle sind, in dem Mord und Totschlag regieren. Der Bezug zur Realität? Den gibts beim SF nicht.
Meine Erkenntnisse nach der Sendung: a) Schafft die Billag ab. Hetz- "Journalismus" auf Ringier- Niveau soll sich privat finanzieren b) Ich bin immer weniger davon überzeugt, dass das mit dem Referendum eine gute Idee ist. Wir werden keine Gelgenheit auf medialer Ebene erhalten, unsere Argumente darlegen zu können. Die Medienlandschaft in der Schweiz ist mit vorauseilendem Gehorsam zum Steigbügelhalter des repressiven Staatsterrors verkommen - mit einigen löblichen Ausnahmen wie WOZ, TagesWoche etc. Geld um eine Abstimmungskampagne zu fahren haben wir nicht. Die Abstimmung wird eine krachende Niederlage für uns ergeben, welche von den Behörden als Plebiszit für ihre faschistische Politik missbraucht werden wird. Dies wird zwangsläufig zu weiteren Einschränkungen unser Bürgerrechte führen.
Anschliessend darf das dumme SF- Quotenblondchen, das schon beim Ablesen der vorformulierten Fragen auf den Handkärtchen - für jeden sichbar - bereits an der Grenze seiner intellektuellen Leistungsfähigkeit angekommen ist, eine "Diskussion" zum Thema "moderieren". Eine Diskussion, in der von Seiten Käsers die aberwitzigsten Behauptungen aufgestellt werden, die nicht nur jeglicher Logik, sondern auch den elmentarsten sozialwissenschaftlichen und psychologischen Grunderkentnissen widersprechen. Mittendrin der arme YB- Fanvertreter der sich, wohl in der Erwartung eines argumentativen, verbalen Schlagabtausches, völlig überrumpelt in der orchestrierten Lügenpropagandashow wiederfindet.
Käser kann trotz vieler Worte nicht ansatzweise Erklären, wie sein "Hooligan- Konkordat" das angebliche "Gewalt- Problem" lösen soll. Sämtliche in der Sendung angesprochenen Ausschreitungen fanden entweder ausserhalb des Stadions statt oder (Fackelwurf) wurden von Personen begangen, die noch kein SV hatten und sich damit rechtmässig im Stadion befunden haben. Kein einziger dieser "Gewaltexzesse" wäre durch eine ID- Kontolle beim Eingang verhindert worden. Blondchen würgt aber den Moment, in dem die Propagandashow zu einer Diskussion hätte werden können, mit dem Satz ab: "Man hört ja immer wieder, dass Personen mit SV ins Stadion gelangen". Ja Blondchen, man hört auch immer wieder, dass Deine Eltern Geschwister seien...
Untermalt wird der ganze Beitrag mit tendenziösen, einseitigem Bildmaterial, welches suggeriert, dass die Schweizer Sportstadien ein Vorhof der Hölle sind, in dem Mord und Totschlag regieren. Der Bezug zur Realität? Den gibts beim SF nicht.
Meine Erkenntnisse nach der Sendung: a) Schafft die Billag ab. Hetz- "Journalismus" auf Ringier- Niveau soll sich privat finanzieren b) Ich bin immer weniger davon überzeugt, dass das mit dem Referendum eine gute Idee ist. Wir werden keine Gelgenheit auf medialer Ebene erhalten, unsere Argumente darlegen zu können. Die Medienlandschaft in der Schweiz ist mit vorauseilendem Gehorsam zum Steigbügelhalter des repressiven Staatsterrors verkommen - mit einigen löblichen Ausnahmen wie WOZ, TagesWoche etc. Geld um eine Abstimmungskampagne zu fahren haben wir nicht. Die Abstimmung wird eine krachende Niederlage für uns ergeben, welche von den Behörden als Plebiszit für ihre faschistische Politik missbraucht werden wird. Dies wird zwangsläufig zu weiteren Einschränkungen unser Bürgerrechte führen.
Re: La repression
Platzwart hat geschrieben:Was für ein dreckiger H... Aber die Sendung ist bezeichnend für den aktuellen medialen Diskurs zur Thematik "Sicherheit in Sportstadien". Zuerst wird Dölf Brack als "einer der renommiertesten Sicherheitsexperten der Schweiz" eingeführt und darf seinen Bullshit erzählen. Der Dölf Brack, der während seiner Tätigkeit bei der StaPo nur durch grenzenlose Inkompetenz, Amtsmissbrauch und die mangelnde Fähigkeit, auch Sätze einfachster grammatikalischer Struktur einigermassen sicher zu formulieren, aufgefallen ist.
Anschliessend darf das dumme SF- Quotenblondchen, das schon beim Ablesen der vorformulierten Fragen auf den Handkärtchen - für jeden sichbar - bereits an der Grenze seiner intellektuellen Leistungsfähigkeit angekommen ist, eine "Diskussion" zum Thema "moderieren". Eine Diskussion, in der von Seiten Käsers die aberwitzigsten Behauptungen aufgestellt werden, die nicht nur jeglicher Logik, sondern auch den elmentarsten sozialwissenschaftlichen und psychologischen Grunderkentnissen widersprechen. Mittendrin der arme YB- Fanvertreter der sich, wohl in der Erwartung eines argumentativen, verbalen Schlagabtausches, völlig überrumpelt in der orchestrierten Lügenpropagandashow wiederfindet.
Käser kann trotz vieler Worte nicht ansatzweise Erklären, wie sein "Hooligan- Konkordat" das angebliche "Gewalt- Problem" lösen soll. Sämtliche in der Sendung angesprochenen Ausschreitungen fanden entweder ausserhalb des Stadions statt oder (Fackelwurf) wurden von Personen begangen, die noch kein SV hatten und sich damit rechtmässig im Stadion befunden haben. Kein einziger dieser "Gewaltexzesse" wäre durch eine ID- Kontolle beim Eingang verhindert worden. Blondchen würgt aber den Moment, in dem die Propagandashow zu einer Diskussion hätte werden können, mit dem Satz ab: "Man hört ja immer wieder, dass Personen mit SV ins Stadion gelangen". Ja Blondchen, man hört auch immer wieder, dass Deine Eltern Geschwister seien...
Untermalt wird der ganze Beitrag mit tendenziösen, einseitigem Bildmaterial, welches suggeriert, dass die Schweizer Sportstadien ein Vorhof der Hölle sind, in dem Mord und Totschlag regieren. Der Bezug zur Realität? Den gibts beim SF nicht.
Meine Erkenntnisse nach der Sendung: a) Schafft die Billag ab. Hetz- "Journalismus" auf Ringier- Niveau soll sich privat finanzieren b) Ich bin immer weniger davon überzeugt, dass das mit dem Referendum eine gute Idee ist. Wir werden keine Gelgenheit auf medialer Ebene erhalten, unsere Argumente darlegen zu können. Die Medienlandschaft in der Schweiz ist mit vorauseilendem Gehorsam zum Steigbügelhalter des repressiven Staatsterrors verkommen - mit einigen löblichen Ausnahmen wie WOZ, TagesWoche etc. Geld um eine Abstimmungskampagne zu fahren haben wir nicht. Die Abstimmung wird eine krachende Niederlage für uns ergeben, welche von den Behörden als Plebiszit für ihre faschistische Politik missbraucht werden wird. Dies wird zwangsläufig zu weiteren Einschränkungen unser Bürgerrechte führen.
Hoffe als Kopie auch an SF? Ich hab mir das ganze wohl wissend was mich erwarten würde gar nicht angetan. Mein Blutdruck hat es mir gedankt...
Re: La repression
Gute, wahre Worte.Platzwart hat geschrieben:Was für ein dreckiger H... Aber die Sendung ist bezeichnend für den aktuellen medialen Diskurs zur Thematik "Sicherheit in Sportstadien". Zuerst wird Dölf Brack als "einer der renommiertesten Sicherheitsexperten der Schweiz" eingeführt und darf seinen Bullshit erzählen. Der Dölf Brack, der während seiner Tätigkeit bei der StaPo nur durch grenzenlose Inkompetenz, Amtsmissbrauch und die mangelnde Fähigkeit, auch Sätze einfachster grammatikalischer Struktur einigermassen sicher zu formulieren, aufgefallen ist.
Anschliessend darf das dumme SF- Quotenblondchen, das schon beim Ablesen der vorformulierten Fragen auf den Handkärtchen - für jeden sichbar - bereits an der Grenze seiner intellektuellen Leistungsfähigkeit angekommen ist, eine "Diskussion" zum Thema "moderieren". Eine Diskussion, in der von Seiten Käsers die aberwitzigsten Behauptungen aufgestellt werden, die nicht nur jeglicher Logik, sondern auch den elmentarsten sozialwissenschaftlichen und psychologischen Grunderkentnissen widersprechen. Mittendrin der arme YB- Fanvertreter der sich, wohl in der Erwartung eines argumentativen, verbalen Schlagabtausches, völlig überrumpelt in der orchestrierten Lügenpropagandashow wiederfindet.
Käser kann trotz vieler Worte nicht ansatzweise Erklären, wie sein "Hooligan- Konkordat" das angebliche "Gewalt- Problem" lösen soll. Sämtliche in der Sendung angesprochenen Ausschreitungen fanden entweder ausserhalb des Stadions statt oder (Fackelwurf) wurden von Personen begangen, die noch kein SV hatten und sich damit rechtmässig im Stadion befunden haben. Kein einziger dieser "Gewaltexzesse" wäre durch eine ID- Kontolle beim Eingang verhindert worden. Blondchen würgt aber den Moment, in dem die Propagandashow zu einer Diskussion hätte werden können, mit dem Satz ab: "Man hört ja immer wieder, dass Personen mit SV ins Stadion gelangen". Ja Blondchen, man hört auch immer wieder, dass Deine Eltern Geschwister seien...
Untermalt wird der ganze Beitrag mit tendenziösen, einseitigem Bildmaterial, welches suggeriert, dass die Schweizer Sportstadien ein Vorhof der Hölle sind, in dem Mord und Totschlag regieren. Der Bezug zur Realität? Den gibts beim SF nicht.
Meine Erkenntnisse nach der Sendung: a) Schafft die Billag ab. Hetz- "Journalismus" auf Ringier- Niveau soll sich privat finanzieren b) Ich bin immer weniger davon überzeugt, dass das mit dem Referendum eine gute Idee ist. Wir werden keine Gelgenheit auf medialer Ebene erhalten, unsere Argumente darlegen zu können. Die Medienlandschaft in der Schweiz ist mit vorauseilendem Gehorsam zum Steigbügelhalter des repressiven Staatsterrors verkommen - mit einigen löblichen Ausnahmen wie WOZ, TagesWoche etc. Geld um eine Abstimmungskampagne zu fahren haben wir nicht. Die Abstimmung wird eine krachende Niederlage für uns ergeben, welche von den Behörden als Plebiszit für ihre faschistische Politik missbraucht werden wird. Dies wird zwangsläufig zu weiteren Einschränkungen unser Bürgerrechte führen.
Zum Thema Referendum ergreifen ja oder nein - darüber wird im nächsten Chnebel ausführlich informiert werden.
vorwärts gc züri
Re: La repression
http://www.hans-juerg-kaeser.ch/index.php?id=11«Mehr Freiheit – weniger Staat»
ist der beste liberale Slogan, den es je gegeben hat. Wir brauchen einen schlanken aber starken Staat, der dem Wohle der Menschen dient.
Es ist ein Irrtum zu glauben, jedes gesellschaftliche Problem lasse sich mit einer neuen Vorschrift oder einem neuen Gesetz lösen.
Ein Bekannter von mir hat 32 Jahre in den USA gelebt. Nach seiner Rückkehr in den Kanton Bern stellt er fest: "Hier ist alles reglementiert, und was nicht geregelt ist, ist verboten!"
Eigenverantwortung muss gestärkt werden.
Das muss in der Erziehung beginnen und in der Schule – das Zusammenleben braucht Regeln. Anstand und Toleranz müssen als Werte wieder viel stärker gepflegt und gelebt werden!
«Ahora es cuando hay que demostrar los cojones que tenemos, hablando claro. Cabeza arriba e ideas claras.»
[GV4]
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- Don Promillo
- Beiträge: 268
- Registriert: 19.07.04 @ 17:13
Re: La repression
Das Glas einfach mal als halbvoll betrachten und nicht immer als halbleer! Vorwärts GC Züri, ich liebe Dich!
Re: La repression
http://www.faz.net/aktuell/sport/sicher ... 87025.html
"Wenn man sich das System der Stadionverbote anschaut, dann sieht man, dass man es da mit einem eigenständigen Rechtsgebilde zu tun hat, was sich gravierend von rechtsstaatlichen Verfahren unterscheidet. Da muss man ran."
-Sven Brux
Gute Aussage von dem Herrn Brux. Auch sonst ein spannendes Interview. Nur St. Pauli find ich an sich irgendwie schäbig.
"Wenn man sich das System der Stadionverbote anschaut, dann sieht man, dass man es da mit einem eigenständigen Rechtsgebilde zu tun hat, was sich gravierend von rechtsstaatlichen Verfahren unterscheidet. Da muss man ran."
-Sven Brux
Gute Aussage von dem Herrn Brux. Auch sonst ein spannendes Interview. Nur St. Pauli find ich an sich irgendwie schäbig.
- atomicgarden
- Beiträge: 3206
- Registriert: 06.07.07 @ 8:42
Re: La repression
"Die Macht der Fans wird völlig unterschätzt"
http://www.spiegel.de/sport/fussball/df ... 71717.html
http://www.spiegel.de/sport/fussball/df ... 71717.html
Re: La repression
http://www.20min.ch/sport/weitere/story ... l-29537802
Ok, nicht dass ich auf Rollstuhlbasketball abfahre, aber der erste Abschnitt ist doch interessant:
"Wenn bei einem Lokalderby in einem Fussball-Stadion in Istanbul die Kurven vom roten Licht der Bengalos schimmern, sprechen TV-Reporter gern vom «einmaligen» Flair, das da von den Anhängern verbreitet werde. Es sind ganz nebenbei dieselben Reporter, die sich über das gleiche Bild echauffieren, wenn es aus einer Schweizer Spielstätte kommt."
Ok, nicht dass ich auf Rollstuhlbasketball abfahre, aber der erste Abschnitt ist doch interessant:
"Wenn bei einem Lokalderby in einem Fussball-Stadion in Istanbul die Kurven vom roten Licht der Bengalos schimmern, sprechen TV-Reporter gern vom «einmaligen» Flair, das da von den Anhängern verbreitet werde. Es sind ganz nebenbei dieselben Reporter, die sich über das gleiche Bild echauffieren, wenn es aus einer Schweizer Spielstätte kommt."
Re: La repression
Don Promillo hat geschrieben:http://www.spiegel.de/sport/fussball/st ... 71943.html
Wie war... Zeigt das auch die Polizei ab und zu opfer der Politik ist..."Wir als Polizei", sagt er und zeigt auf den dünnen Stoß Papier, "haben manchmal den Eindruck, dass es einfach darum geht, vollgeschriebenes Papier zu präsentieren".
Interessant dass die Bild offensichtlich immer mehr auf die Seite der Fans schlägt. Ich denke ähnliches könnte in der Schweiz auch noch passieren...
Re: La repression
Die Fans im Fokus
Mit Sicherheit populistisch
Von Christoph Ruf, Karlsruhe
In Deutschland wird um die Sicherheit im Fussball gestritten. Heute fällt die Liga einen wegweisenden Entscheid – doch der nahende Wahlkampf trägt nicht zur Versachlichung der Debatte bei.
Dortmunder Fans protestieren vor einem Bundesligaspiel gegen die geplanten Massnahmen. Foto: Reuters
12 Minuten und 12 Sekunden dauerte der Schweigeprotest. Analog zum heutigen Datum, dem 12. Dezember – dem Tag, an dem der Massnahmenkatalog «Sicheres Stadionerlebnis» verabschiedet werden soll. Drei Spieltage lang veranschaulichten die Fankurven in der ersten und zweiten Bundesliga so, welche Stimmung herrschen würde, wenn die aktive Fanszene aus den Stadien geekelt würde. Davon, dass genau das das eigentliche Ziel der deutschen Fussballfunktionäre ist, sind die meisten Ultras fest überzeugt.
Doch wenn heute die Vertreter der 36 Erst- und Zweitligisten in einem Frankfurter Hotel zusammenkommen, geht es nicht um drakonische Massnahmen. Zur Abstimmung steht vielmehr ein von der Deutschen Fussball Liga (DFL) erarbeitetes Papier, dessen ursprüngliche Fassung nach heftigen Protesten überarbeitet wurde. Die meisten Delegierten der Vereine und Kapitalgesellschaften werden wohl zustimmen – einige andere (etwa Union Berlin, St. Pauli, Stuttgart) sehen bei einzelnen der insgesamt 16 Unterpunkte Diskussionsbedarf.
Kontrolle bis zur Unterhose
Strittig sind vor allem die Massnahmen bei den Eingangskontrollen sowie die Möglichkeit, die Kartenkontingente für Auswärtsfans zu begrenzen. Das alles, betonen DFL-Vertreter, seien aber reine «Gebrauchsanweisungen» für die Vereine, keine Vorgaben, diese auch durchzuführen. «Ein Automatismus, wonach Fangruppierungen in ihrer Gesamtheit bei Fehlverhalten Einzelner bestraft werden, war und ist nicht vorgesehen», betont die DFL in einer Pressemitteilung.
Noch höhere Wogen hat das vermeintliche Vorhaben geschlagen, die DFL wolle künftig «Vollkontrollen» vorschreiben. Fans müssten dann Kontrollen des Intimbereichs zulassen. Das, sagt der Hamburger Ultra Philipp Markhardt, sei eine demütigende Massnahme, die von der Szene als Provokation aufgefasst würde: «Man zieht da vielleicht ein paar Bengalfackeln raus, hat dafür aber ein paar Dutzend richtig wütende Fans. Ich frage mich, was damit gewonnen sein soll.»
Doch diese «Vollkontrollen» finden längst statt – bislang nur in seltenen Ausnahmefällen. Beim Spiel Bayern München gegen Eintracht Frankfurt wurden viele Gästefans durch ein separates Zelt geschleust, in dem sie sich bis auf die Unterhose ausziehen mussten. Das löste einen Sturm der Entrüstung aus, an dem sich auch Politiker von SPD, Grünen und Linken sowie Menschenrechtsorganisationen beteiligten.
Im Sicherheitspapier soll nun festgeschrieben werden, wer diese Kontrollen im Bedarfsfall durchführen soll. Doch egal, ob das nun geschulte Ordner sein werden (DFL-Papier) oder Polizeivertreter, wie die opponierenden Vereine fordern – in Frankfurt legt man Wert darauf, dass der Verband nicht die Kontrollen vorschreibt, sondern lediglich deren Durchführung regelt. «Wir wollen ja gerade weg von den Kollektivstrafen», sagt DFL-Vizepräsident Peter Peters. Und Axel Hellmann, der als Vertreter von Eintracht Frankfurt ebenfalls in der Kommission sass, die das Papier ausarbeitete, ergänzt im Interview mit der «Frankfurter Rundschau», es handle sich um keine «Standard-Sanktionsmassnahme, die die DFL den Vereinen vorschreiben könnte.» Das hätte man «von vorneherein besser kommunizieren müssen».
Man kann sich gut vorstellen, dass solche Aussagen bei der DFL nicht gut ankommen. Dort hört man, dass auffallend viele Vereinsvertreter, die sich nun als Sachwalter der Faninteressen gerierten, bei der internen Beratung keine Einwände gegen den ersten Entwurf gehabt hätten.
Tatsächlich enthält das überarbeitete Papier einiges, das auch viele Ultras gutheissen müssten. So sollen die Ordnungsdienste zertifiziert werden und ein regelmässiger Dialog mit Fanvertretern vorgeschrieben werden. Gerade an den Ordnungsdiensten hatte sich regelmässig Kritik entzündet. Oft provozierten sie, statt zu deeskalieren, heisst es in Fankreisen. Mancherorts wundern sich Vereinsvertreter, dass laut Stadionordnung verbotene Kleidermarken wie die in der rechten Szene beliebten ThorSteinar-Pullis immer wieder im Stadion auftauchen. Bis sie merken, dass auch mancher Ordner bei der Einlasskontrolle zur rechten Szene gehört.
Ein Papier gegen die Fankultur?
Warum dann also die Aufregung? Michael Gabriel, Leiter der Koordinierungsstelle der Fanprojekte (KOS) hätte da eine Erklärung: «Das Papier wird als Symbol gesehen», sagt er. «Viele Stadiongänger haben den Eindruck, dass ihre Fankultur nicht mehr erwünscht ist.» Allerdings hätten die Verbände in den vergangenen Wochen dazugelernt. «Viele Signale sind angekommen.» Auch bei vielen Vereinen werde der Dialog mit den Fans wieder ernster genommen. «In dieser Entwicklung sehe ich grosses Potenzial, zumal überall dort, wo Vertrauen aufgebaut wurde, die Fronten aufweichen.»
Das mag zutreffen. Doch auch die Fans müssen sich hinterfragen. Die Antihaltung der allermeisten Ultragruppen gegenüber Polizei und Verbänden ist Teil ihrer kollektiven Identität. Vielen scheint ein Fussballnachmittag ohne anschliessende Konfrontation mit der Polizei zu langweilig zu sein. Die Verweigerungshaltung und manch gebrochene Zusage frustriert vor Ort auch Polizeivertreter, die sich für Kommunikation und gegen verschärfte Repression aussprechen.
So oder so: Die Debatte ist aufgeheizt. Und das, obwohl sich Fussballmanager, Fans und Polizisten meist einig darin sind, dass der deutsche Fussball allenfalls weit weg von den Stadien ein Gewaltproblem hat – in Zügen, bei verabredeten Scharmützeln in Industriegebieten. In den Stadien bleibt es hingegen – auch dank der ausgefeilten Überwachungstechnologie – friedlich. Keine Prügeleien, keine Körperverletzungen.
Die offenen Worte des Ligachefs
Wenn der viel beschworene «Otto Normalverbraucher» genau den gegenteiligen Eindruck hat, liegt das an einer gut eingespielten Allianz aus Boulevardmedien und einigen Innenpolitikern, die sich mit drastischeren Forderungen zu profilieren suchen. Dabei tun sich parteiübergreifend Landesinnenminister wie Ralf Jäger (SPD) aus Nordrhein Westfalen oder Lorenz Caffier (CDU) aus Mecklenburg-Vorpommern hervor. Das muss kein Zufall sein. Im kommenden Jahr wird ein neuer Bundestag gewählt.
Dass die zur Diskussion stehenden Massnahmen nicht zuletzt das Ziel haben, weit drakonischere Vorgaben aus der Politik zu vermeiden, gibt Ligapräsident Reinhard Rauball erstaunlich offen zu. «Es geht auch um die Abwehr von Angriffen aus der Politik.»
Beide Artikel heute im Tages-AnzeigerSituation in der Schweiz
Fünf Jahre nach dem runden Tisch noch immer grosse Differenzen
Von David Wiederkehr
Warum die Diskussionen in Deutschland sich auf die Schweiz auswirken könnten.
Kürzlich blätterte Claudius Schäfer in einer Ausgabe der «Frankfurter Allgemeinen». Ein Artikel weckte sein Interesse besonders; darin wurden Argumente abgearbeitet, die für ein Pro oder ein Kontra zum Sicherheitspapier der Deutschen Fussball Liga sprechen könnten. Für den Geschäftsführer der Swiss Football League (SFL) natürlich eine Pflichtlektüre, und mit jeder Zeile, die er las, dachte Schäfer: «Ein Déjà-vu.»
Über fünf Jahre ist es her, dass vom damaligen Sportminister Samuel Schmid der runde Tisch eingeführt wurde, vor der EM 2008 wollte man damit der Gewalt im Sport Herr werden. Es ging umdie Überwachung in den Stadien, um verschärfte Eingangskontrollen, Fanpässe oder Kombitickets, es ging um die Frage, wie viel Repression nötig sei, wo Dialog und Fanarbeit scheinbar scheitern. Dieselben Fragen also, die nun die DFL aufwirft. Darum sagt Schäfer: «Die Diskussion erinnert mich stark an unsere Situation damals.» Er glaubt, dass der Entscheid der DFL von heute durchaus Auswirkungen auf den politischen Prozess in der Schweiz haben könnte.
Fünf Jahre nach dem ersten runden Tisch sind einige Probleme gelöst, aber weiterhin viele Fragen offen. Als Ende November die Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorenkonferenz (KKJPD) Massnahmen für Hochrisikospiele präsentierte, wurde wieder einmal klar, wie weit die Positionen noch immer auseinanderliegen. Die KKJPD verlangt Alkoholverbote, Kombitickets für Gästefans und systematische ID-Kontrollen. Hinzu kommt die schweizweite Bewilligungspflicht.
Die Ablehnung bei den Clubs ist gross, in gewissen Regionen trifft das Konkordat auch auf politischen Widerstand – so wird es in Basel von links bis rechts bekämpft. Auch die Liga äussert gewisse Bedenken. Bei den ID-Kontrollen etwa oder beim Kombiticket: Mit diesem sollen nur jene Gästefans Zutritt zum entsprechenden Sektor des Stadions erhalten, wenn sie im zuvor festgelegten Transportmittel angereist sind. Schäfer sagt: «Bei diesen Forderungen sind wir klar anderer Meinung, denn wir halten sie für wenig zielführend, schwierig umsetzbar und unverhältnismässig.»
95 Prozent fühlen sich sicher
Er wolle, sagt der Berner, die Problematik Fangewalt nicht verharmlosen, «ich will sie aber auch nicht dramatisieren». Er verweist auf den Rekordschnitt von 12 619 Zuschauern in dieser Saison. Umfragen im St.-Jakob-Park und im Stade de Suisse hätten zudem ergeben, dass sich zwischen 95 und 98 Prozent der Zuschauer bei ihrem Stadionbesuch sicher gefühlt hätten. Eine dritte Umfrage wurde in Luzern gestartet; es würde Schäfer überraschen, sollte das Resultat gegensätzlich ausfallen.
Die Swiss Football League sieht im Konkordat aber auch sinnvolle Ansätze. Zum Beispiel wünscht sie sich Meldeauflagen, die bei Gewaltdelikten gegen einzelne Fans ausgesprochen werden. So müsste sich der Betroffene jeweils am Spieltag bei einer Amtsstelle melden und kann dem Stadion ferngehalten werden. Heute werden Meldeauflagen jedoch erst ausgesprochen, wenn gegen ein Rayonverbot verstossen wird. «Was», so Schäfer, «viel zu umständlich ist.»
Hingegen könnte die Bewilligungspflicht, die zum Beispiel in St. Gallen bereits eingeführt ist, bald flächendeckend umgesetzt werden. Schäfer ist dafür, er fordert allerdings, dass nicht mit Auflagen operiert wird, die über das Ziel hinausschiessen. Die bislang gemachten Erfahrungen stimmen ihn aber zuversichtlich: «Behörden und Clubs arbeiten konstruktiv zusammen. Wir erhalten nur selten negative Rückmeldungen.»
"Es sind alles Studenten. Sie fühlen sich gut, weil sie was im Kopf haben. Sie haben mehr Geld, mehr Kontakte. Modefans."