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Alles rund um den Grasshopper-Club Zürich
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Stadion2024
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Re: Presse Thread

#27741 Beitrag von Stadion2024 »

Bitch hat geschrieben: 29.10.21 @ 18:35 Ich würde vorschlagen, dass die Hells Angels in Zukunft vor der Schweinekurve sich installieren 😜 wo Problem?
Nicht nur vor deren Kurve sondern im ganzen Stadion inkl. Eingangskontrollen 8)

Sergio+
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Re: Presse Thread

#27742 Beitrag von Sergio+ »

Stadion2024 hat geschrieben: 29.10.21 @ 20:16
Bitch hat geschrieben: 29.10.21 @ 18:35 Ich würde vorschlagen, dass die Hells Angels in Zukunft vor der Schweinekurve sich installieren 😜 wo Problem?
Nicht nur vor deren Kurve sondern im ganzen Stadion inkl. Eingangskontrollen 8)
Und bei den WC's. Vermummungskontrolle. Und dann und wann einem etwas Angst machen i.S. hast du die Hände gewaschen? Zeig sie her und trage die Konsequenzen wie ein Mann oder geh' zurück und hol's nach 😂

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AUUUH
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Re: Presse Thread

#27743 Beitrag von AUUUH »

Stadion2024 hat geschrieben: 29.10.21 @ 20:16
Bitch hat geschrieben: 29.10.21 @ 18:35 Ich würde vorschlagen, dass die Hells Angels in Zukunft vor der Schweinekurve sich installieren 😜 wo Problem?
Nicht nur vor deren Kurve sondern im ganzen Stadion inkl. Eingangskontrollen 8)
Grandiose Idee! Schicken wir gewaltbereite Verbrecher in den Sektor mit gewaltbereiten Randalierern, das sorgt sicher für mehr Sicherheit 👍
AUUUH!!!

uhu
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Re: Presse Thread

#27744 Beitrag von uhu »

https://www.tagesanzeiger.ch/wir-duerfe ... 0730637969


"In dieser Beziehung ist gerade der FCZ im Dilemma. Jahrelang hat er die Kultur der Südkurve gefördert und von ihr profitiert. Er hat ihre Parole «Eine Stadt, ein Verein» marketingtechnisch übernommen, aber damit ignoriert, wie viel Konfliktstoff darin steckt. So darf alles andere verdrängt werden, allen voran GC – und wenn es sein muss mit Gewalt. Es ist das richtige Zeichen von Präsident und Besitzer Ancillo Canepa, dass er sich nun davon zu distanzieren beginnt."

zueri123
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Re: Presse Thread

#27745 Beitrag von zueri123 »

uhu hat geschrieben: 30.10.21 @ 19:35 https://www.tagesanzeiger.ch/wir-duerfe ... 0730637969


"In dieser Beziehung ist gerade der FCZ im Dilemma. Jahrelang hat er die Kultur der Südkurve gefördert und von ihr profitiert. Er hat ihre Parole «Eine Stadt, ein Verein» marketingtechnisch übernommen, aber damit ignoriert, wie viel Konfliktstoff darin steckt. So darf alles andere verdrängt werden, allen voran GC – und wenn es sein muss mit Gewalt. Es ist das richtige Zeichen von Präsident und Besitzer Ancillo Canepa, dass er sich nun davon zu distanzieren beginnt."
Kannst du den Artikel reinposten?
Zue&rich

uhu
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Re: Presse Thread

#27746 Beitrag von uhu »

Habs versucht, aber ohne Maus unmöglich. Morgen vielleicht ;)

Rest ist eh blabla, das wichtigste steht da.

edith: nein der Artikel ist wirklich gut. Sehr gut sogar...

uhu
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Re: Presse Thread

#27747 Beitrag von uhu »

Hier die Version ohne Maus:



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Der Ausbruch von Gewalt und seine Folgen: FCZ-Chaoten stürmen auf die GC-Kurve und lösen eine Grundsatzdebatte im Schweizer Fussball aus.
Foto: Claudio Thoma (Freshfocus)

Zuerst war die Eskalation, dieser Ausbruch von Gewalt nach dem Zürcher Derby vom vergangenen Wochenende. Dann kamen die üblichen Parolen: Das werde aufs Schärfste verurteilt, die Gewalttäter seien Idioten ... Am Donnerstag reagierte das Komitee der Swiss Football League mit einem ausführlichen Communiqué und schrieb, um die friedlichen Fans zu schützen, stehe die Schliessung der Gästesektoren im Raum.

WEITER NACH DER WERBUNG


Als ich das las, war ich genervt und befremdet. Ich bin es immer noch, weil quasi Fakten geschaffen wurden, ohne mit allen Clubs geredet zu haben. Und vor allem bin ich es, weil es den Anschein erweckt, als würden wir in Populismus verfallen. Die generelle Schliessung von Gästekurven ist keine Lösung des Problems

Ein paar gewalttätige FCZ-Fans, um die 100, brachen im Letzigrund aus ihrer Kurve aus, stürmten auf den GC-Block zu und schossen Feuerwerk ab. Das ist verwerflich. Aber ich spreche in diesem Zusammenhang bewusst von Fans. Wir bestimmen nicht, was ein Fan ist, es gibt nicht nur die netten, die alle gern hätten. Auch in den VIP-Sektoren gibt es solche, die sich idiotisch verhalten können. Die Gewalttäter vom Derby sind Fans des FCZ, weil sie sich aus einem Grund für ihn entschieden haben.

Wir müssen nun aufpassen, dass wir uns nicht von ein paar Dutzend unter Druck setzen lassen und eine einzelne Massnahme beschliessen wollen, die sich vielleicht gut anhört, aber nicht den Kern des Problems behandelt. Was hilft es denn, Gästefans von den Spielen auszuschliessen?! Das ist eine Frage wie auch ein Ausruf.

Aus meiner Sicht schafft das mehr Probleme, als dass es sie löst. Ich bin gegen die Sippenhaft und gegen Pauschalurteile, ich bin dagegen, alle in eine Ecke zu stellen und sie zu verurteilen. Ich behaupte, 95 Prozent der Kurvenfans sind Teil des Fussballs, aber nicht des Problems.

Eine Schliessung der Kurve bringt nur symbolische Bilder

Was wird denn passieren, wenn das beschlossen wird, was das Komitee der Liga ins Auge gefasst hat? Auch die «guten» Fans werden bestraft und verbinden sich deshalb mit den weniger guten, die gewaltbereiten werden so nicht isoliert, wie es der Fall sein sollte. Und auch bei geschlossenen Sektoren reisen Gästefans an, und zwar genau der Teil, den man nicht will. Ich erinnere mich an den April 2015, als die Aargauer Behörden die FCZ-Fans für das Spiel im Brügglifeld ausschlossen. Sie erklärten das mit dem zuvor gewaltbereiten Verhalten dieser Gruppierung. Die reiste trotzdem an und sorgte ausserhalb des Stadions für Unruhe, viel personellen Aufwand und entsprechende Kosten.


Der FCZ wird sicher bestraft für die Vorfälle beim Derby. Eine Möglichkeit ist die Schliessung der Südkurve für ein Spiel. Aber sie bringt nichts, ausser symbolischen Bildern. Eine Busse ist möglich, aber sie trifft nicht die Täter, solange sie nicht identifiziert sind, sondern den Club. Genau das zeigt das Problem, das wir im Schweizer Fussball haben. Es lässt sich nicht auf Knopfdruck lösen, nicht mit irgendeiner einzelnen Massnahme.

WEITER NACH DER WERBUNG

In dieser Beziehung ist gerade der FCZ im Dilemma. Jahrelang hat er die Kultur der Südkurve gefördert und von ihr profitiert. Er hat ihre Parole «Eine Stadt, ein Verein» marketingtechnisch übernommen, aber damit ignoriert, wie viel Konfliktstoff darin steckt. So darf alles andere verdrängt werden, allen voran GC – und wenn es sein muss mit Gewalt. Es ist das richtige Zeichen von Präsident und Besitzer Ancillo Canepa, dass er sich nun davon zu distanzieren beginnt.

«Alle wollen von den Fans profitieren. Aber wer ist schon bereit, sich mit den Schattenseiten auseinanderzusetzen?»

Andreas Mösli, seit 2001 prägender Kopf beim FC Winterthur
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Täter vom Derby unbekannt sind, zumindest was die Rädelsführer betrifft. Die Südkurve als Vereinigung hat jetzt die Chance, ein klares Zeichen zu setzen und sich zu positionieren. Sie schadet sonst nicht nur sich selbst, sondern der ganzen Fankultur.

Was mir bei uns fehlt, das ist eine breite Diskussion über Fankultur, das ist eine Fanpolitik der Swiss Football League. Die SFL hat ja nicht mal mehr einen wirklichen Fanarbeiter, seit Thomas Gander gegangen ist. Alle wollen von den Fans profitieren: von der Stimmung, die sie machen, von den Merchandising-Artikeln, die sie kaufen, vom Geld, das sie bringen. Aber wer ist schon bereit, die Schattenseiten zu sehen und sich intensiv damit auseinanderzusetzen?

Um Dampf abzulassen, dient der Fussball als Plattform

Zum Fussball gehört dazu, Emotionen auszuleben, sich zu freuen oder zu ärgern. Wenn das nicht mehr möglich ist, können wir aufhören. Aber das soll, nein, das muss immer unter Berücksichtigung von gewissen Werten geschehen. Der Fussball hat das Problem der Gewalt nicht erfunden, er trägt nur ein Problem mit, das in der Gesellschaft verbreitet ist. 16- bis 35-jährige Männer – es sind nur Männer und keine Frauen – haben anscheinend das Bedürfnis, Dampf abzulassen, und dafür nutzen sie gern den Fussball als Plattform.

In der Masse lässt sich das leicht machen, in der Anonymität kann man sich leicht stark fühlen. Das erkennt man auch in den sozialen Medien. Oder in den Kommentarspalten von Zeitungen, die Themen zuweilen weniger nach Relevanz abhandeln als vielmehr nach dem, was Klicks bringt. Aus dem Hinterhalt ist es nicht schwer, über andere herzuziehen.

Zürich hatte in den 1980er- und 1990er-Jahren ein massives Drogenproblem. Es wurde so lange unter dem Deckel gehalten, bis es zur Eskalation kam. Die Bilder vom Bahnhof Letten sind unvergessen. Was half, war ein breiter Massnahmenkatalog aus Prävention und Repression, aus Therapie und Regulierung.

Um dem Fussball zu helfen, braucht es jetzt ein vergleichbares Vorgehen. Wir brauchen den Dialog, bei dem die Fans auf Augenhöhe behandelt werden. Wir brauchen die Anerkennung, dass der Fussball auf allen Stufen Sozialarbeit leistet. Dafür braucht es Geld der Öffentlichkeit. Und es braucht Zeit.

*Andreas Mösli ist Mitglied der Geschäftsleitung des FC Winterthur.
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Sicarius
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Re: Presse Thread

#27748 Beitrag von Sicarius »

https://nzzas.nzz.ch/sport/sportchef-se ... ld.1652854
Sportchef Seyi Olofinjana sagt: «Wir sind hier, um die Grasshoppers wieder zu alter Stärke zu führen»
Er tritt öffentlich kaum in Erscheinung und hat in seinem Job wenig Erfahrung. Aber bis jetzt ist Seyi Olofinjana erfolgreich – und er verfolgt grosse Ziele. Ein Gespräch, das anders verläuft als erwartet.

Fabian Ruch
30.10.2021, 21.45 Uhr

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Eigentlich ist er alles andere als ein Luftibus: GC-Sportchef Seyi Olofinjana. (Niederhasli, 27. Oktober 2021)
Eigentlich ist er alles andere als ein Luftibus: GC-Sportchef Seyi Olofinjana. (Niederhasli, 27. Oktober 2021)
Marion Nitsch / Lunax
Das Gespräch dauert bereits rund eine halbe Stunde. Seyi Olofinjana spielt seine zurückhaltende, kontrollierte Rolle überzeugend. Er hat gerade gefragt: «Was ist so erstaunlich daran, dass ich als Sportchef bei GC arbeite? Ich bin ja nicht in der Milchindustrie tätig oder bei einem Basketballverein angestellt.»


Es geht um Vorbehalte gegenüber dem Konstrukt bei den Grasshoppers zwischen China und England, Portugal und Niederhasli. Mit Eigentümern aus Hongkong, dem Partnerklub Wolverhampton Wanderers in der Premier League, mit der einflussreichen Spielerberatungsagentur Gestifute von Jorge Mendes und dem GC-Campus. Und mit einem Sportchef aus Nigeria.

Seyi Olofinjana, offiziell Technischer Direktor, hat sein Amt Ende Mai angetreten und ist seither in der Öffentlichkeit kaum aufgetreten. Er sagt: «Ich verstehe die Skepsis gegenüber unserem Projekt. Aber wir sind hier, um die Grasshoppers wieder zu alter Stärke zu führen. Wir sollen daran gemessen werden, ob uns das gelingt.»

Es ist ein faszinierendes, sicher auch spezielles Experiment. Präsident Sky Sun hat nie zuvor als CEO gearbeitet. Auch Managing Director Jimmy Berisha und Generalsekretär Samuel Haas sind Novizen. Sie erhielten ihre Jobs im Frühling 2020, nachdem sie den Kontakt zu den Investoren hergestellt hatten.

Managing Director Jimmy Berisha.
Managing Director Jimmy Berisha.
Olofinjana ist als Sportchef ein Lehrling. Und erst noch in fremder Umgebung. Es ist fast, wie wenn ein Schweizer, der zuvor siebzehn Jahre in Nigeria lebte und kein Englisch spricht, in England Sportchef werden würde. Olofinjana sagt: «Ich habe mich in den letzten Jahren intensiv auf diese Funktion vorbereitet. Und ich denke, der Verein hat unter der neuen Führung bewiesen, erfolgreich zu sein.»



Chemiestudium, 56 Länderspiele
Tatsächlich hinterlässt der Grasshopper-Club Zürich einen relativ stabilen Eindruck. Nach dem Einstieg der Investoren, die zur Fosun-Gruppe mit Sitz in Schanghai gehören, ist der Verein selbst in komplizierten Pandemiezeiten die Geldsorgen los.

GC stieg letzte Saison auf und spielt bis jetzt eine gute Rolle in der Super League. Im Kader stehen talentierte Fussballer. Die Führungscrew arbeitet unaufgeregt, Berisha gilt als smart und vernetzt, Haas als fleissig und gewissenhaft. Und Sky Sun ist nach mehreren Monaten in China seit zehn Tagen wieder in der Schweiz. «Wir hatten täglich Austausch», sagt Berisha. Und: «Keine Sorge, es kommt gut mit GC.»

Präsident Sky Sun.
Präsident Sky Sun.
Ob es auch gut kommt mit Seyi Olofinjana? Er ist eine Kompromisslösung als Technischer Direktor. Eigentlich hatten die Geldgeber im Sommer die Idee, Sportchef und Trainer wieder aus ihrem Umfeld zu rekrutieren. Berisha ist es gelungen, Sky Sun davon zu überzeugen, dass es nach dem misslungenen Experiment mit dem Portugiesen João Carlos Pereira letzte Saison wichtig wäre, wenigstens auf einen Trainer zu setzen, der Land und Liga kennt.

Der Trainer Giorgio Contini aus der Schweiz, der Sportchef als Statthalter der Investoren aus Nigeria – es war eine Art Kuhhandel, der Olofinjana zu GC führte. Berisha sagt: «Seyi hat sich gut in unsere Strukturen eingefügt. Er benötigt natürlich Zeit, um sich in einem neuen Job in einem anderen Land entfalten zu können.»


Man muss nicht immer alles verstehen. Aber es hilft, die Menschen zu verstehen. Und mit ihnen zu reden. Beim Termin auf dem GC-Campus gibt sich Seyi Olofinjana zu Beginn zugeknöpft. Eine halbe Stunde habe er Zeit für Bild und Gespräch, mehr liege nicht drin. Er ist gross, schlank, sportlich-elegant gekleidet. Auch bei den Fotoaufnahmen ist er vorerst reserviert und sagt, er sei kein «Smiler», wolle nicht auf Kommando lachen. «Das hier bei GC ist harte Arbeit.»

Bald aber lässt er sich auf die Anweisungen der Fotografin ein, ist sogar zu Luftsprüngen bereit. Er lächelt bereitwillig, er taut auf.

Später, im Büro, würden gemäss seinem strengen Zeitplan noch ein paar Minuten bleiben für das Gespräch. Also, Seyi Olofinjana: Wer sind Sie – und warum?

Der 41-Jährige erzählt, was sein Name bedeutet («von Gott gewollt»), dass er in Lagos aufgewachsen sei, viel Glück in seinem Leben gehabt habe. Sein Schicksal liege in Gottes Hand. Der Vater lebte längere Zeit in London und hatte neun Kinder mit drei Frauen. Die Kindheit sei normal verlaufen, sofern das in einer chaotischen Stadt wie Lagos mit über 15 Millionen Einwohnern möglich sei.

Olofinjanas Eltern legten viel Wert auf eine ordentliche Ausbildung. Nach der Schule absolvierte er ein Chemiestudium, Fussball betrieb er lange Zeit eher nebenbei. Andere seien viel talentierter gewesen, sagt er, aber er habe einen besonderen Ehrgeiz entwickelt. In einem Land mit über 200 Millionen Einwohnern sei es ein enormes Privileg, Nationalspieler gewesen zu sein. Als zentraler Mittelfeldspieler bestritt Olofinjana 56 Länderspiele, an den Kurzeinsatz im Letzigrund im November 2007 gegen die Schweiz (0:1) erinnert er sich aber nicht mehr.


2003, mit 23 Jahren, wechselte Olofinjana zu Brann Bergen, nach einer starken Saison in Norwegen hätte er zu Monaco gehen können. Eine Herzrhythmusstörung, die ihn jedoch nie beeinträchtigt habe, verhinderte diesen Transfer.

Und so landete er 2004 in Wolverhampton. Olofinjana blieb vier Jahre bei den Wanderers, die damals noch in der zweitobersten Liga spielten. Später folgten Stationen bei Stoke und Hull sowie leihweise Engagements bei Cardiff und Sheffield Wednesday, er absolvierte 37 Spiele in der Premier League und 202 in der zweiten englischen Liga. Schon mit 33 Jahren beendete Olofinjana seine Spielerkarriere wegen Knieschmerzen. Danach wollte er eigentlich zurück nach Nigeria, um in der prosperierenden Öl- und Gasindustrie zu arbeiten.

Doch Olofinjana stellte fest, dass Fussball stets ein wichtiger, grosser Teil seines Lebens gewesen war. Also bildete er sich in Manchester in Projektmanagement sowie Fussballmanagement weiter. Und weil er während der Karriere zu den Wolverhampton Wanderers immer einen engen Kontakt gepflegt hatte, durfte er beim Verein bald einsteigen und erste Erfahrungen im Business sammeln.

«Irgendwann habe ich mir dann zum Ziel gesetzt, Sportchef zu werden», sagt er.

Olofinjana ging den Plan zielstrebig an. In den letzten Jahren arbeitete er bei den Wolves als Loan-Manager und kümmerte sich um jene Fussballer, die an kleinere Vereine ausgeliehen wurden. Zum Beispiel an die Grasshoppers. «Als Talentmanager konnte ich all die Dinge, die ein Sportchef beherrschen muss, in einer weniger exponierten Stellung üben», sagt er.

Seyi Olofinjana sagt: «Investoren, Spieler, Trainer, Sportchefs kommen und gehen. Fans bleiben.»
Bei Wolverhampton lernte Olofinjana auch den Chinesen Sky Sun kennen, der als Direktor tätig war. Und in diesem Sommer habe er sich bei den Grasshoppers beworben und den Job erhalten. Auch er sei in Zürich, um sich der Kultur anzupassen, ein Fussballklub gehöre immer den Fans. «Investoren, Spieler, Trainer, Sportchefs kommen und gehen. Fans bleiben.»

Kein Bullshit, harte Arbeit
Es sind schöne Botschaften, die Seyi Olofinjana in seinem Büro in Niederhasli vorträgt. Er ist ein begabter Kommunikator und Verkäufer. Aber er weiss, dass seine Tätigkeit von Zweifeln begleitet wird. So sagt er, dass er sich in den letzten Jahren akribisch mit dem Fussball in der Schweiz auseinandergesetzt habe, zumal er mehrere GC-Spieler während deren Engagements in Zürich betreute. «Und unser Konstrukt erlaubt es uns, von vielen kompetenten Partnern zu profitieren.»

Es gebe ein ausgezeichnetes Scoutingsystem, durch das Fussballer wie der Japaner Hayao Kawabe hier seien. Und dank der Zusammenarbeit mit Wolverhampton seien Topspieler wie Christian Herc, Bendeguz Bolla und Leonardo Campana bei GC. Entscheidend sei der Mix. «Wir haben mit Zuzügen wie Captain Amir Abrashi bewiesen, dass wir auch den Schweizer Markt im Auge haben.»

Die Ambitionen der Grasshoppers sind hoch. Präsident Sky Sun möchte in fünf Jahren einen Titel gewonnen haben und in zehn Jahren zur erweiterten Spitze Europas gehören.

Offenbar sind die Geldgeber bereit, wenn nötig bis 2025 auch mehr als 50 Millionen Franken zu investieren. GC werde jedoch nicht auf einmal einen kostspieligen Stürmer kaufen, der 15 bis 20 Saisontore garantiere, sagt Olofinjana. «Wir wollen diesen Stürmer selber entwickeln und unseren Weg nachhaltig gehen. So wie der Aufstieg Wolverhamptons kontinuierlich geplant wurde.» Er sei kein «Bullshitter», sagt er noch, gebe keine unrealistischen Versprechen ab, halte sich lieber im Hintergrund auf.


No Bullshit, harte Arbeit, besonderer Ehrgeiz. Aus dreissig Minuten Termin mit dem GC-Sportchef sind neunzig Minuten geworden. Seyi Olofinjana hat seine Reserviertheit abgelegt. Er erzählt zum Schluss sogar von den zwei Söhnen, die mit seiner Frau in Birmingham leben, aber regelmässig zu Besuch seien. Und er sagt: «Ich möchte viele Jahre bei GC verbringen.»
GC Züri jetz und s'ganze Läbe lang!

Sicarius
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Re: Presse Thread

#27749 Beitrag von Sicarius »

GC Züri jetz und s'ganze Läbe lang!


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