Presse Thread

Alles rund um den Grasshopper-Club Zürich
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JNEB1886
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Re: Presse Thread

#35831 Beitrag von JNEB1886 »

https://www.tagesanzeiger.ch/gc-zuerich ... 0039616259

Kann das jemand Online stellen?

Danke

schirmwerfer
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Re: Presse Thread

#35832 Beitrag von schirmwerfer »

JNEB1886 hat geschrieben: 04.10.25 @ 7:08 https://www.tagesanzeiger.ch/gc-zuerich ... 0039616259

Kann das jemand Online stellen?

Danke


Zürcher Fussballszene
Leidenschaft, Stolz – und Angst in der eigenen Stadt: Wie es ist, heute GC-Fan zu sein
Von den Anhängern des FC Zürich heisst es «Züri isch ois». Junge Grasshoppers-Fans halten dagegen und gehen dafür ein grosses Risiko ein.

Redaktion Tages-Anzeiger
Publiziert heute um 06:14 Uhr
Person hält einen Schal des Grasshopper Club Zürich hoch, umgeben von grüner Vegetation.
Junge GC-Fans sind im Zürcher Stadtbild kaum sichtbar – dennoch stolz und leidenschaftlich wie eh und je.
In Kürze:
Junge Fans der Grasshoppers führen ihre Begeisterung für den Traditionsverein auf ihre Väter zurück.
Mehrere Anhänger berichten von gewalttätigen Übergriffen wegen ihrer Vereinszugehörigkeit.
Trotz negativer Erfahrungen erhalten die Fans ihre Leidenschaft für GC aufrecht.

In eigener Sache: Darum verzichten wir bei diesem Artikel auf eine Namensnennung in der Autorenzeile


Die Mütze, das Shirt, die Shorts, ja sogar die Birkenstock-Sandalen: Alles ist schwarz. Die Augen: versteckt hinter einer Sonnenbrille. Eric steht beim Hardturmareal, dem alten Stadion der Grasshoppers. «Leute sind öfter überrascht, dass es uns GC-Fans noch gibt», sagt der junge Mann.

Beim Gespräch zieht er die Sonnenbrille aus. Er sitzt auf den überwucherten Rampen mit Blick auf das Hardturmareal, früher waren genau hier die Stehplätze der GC-Fans. Heute ist das weitgehend Brachland.

Zum GC-Fan wurde der junge Zürcher durch seinen Vater: «Ich denke, das ist bei den meisten so», sagt er. Tatsächlich nennen alle jungen Fans, die sich an diesem Nachmittag auf dem Areal einfinden, ihren Vater als Ursprung ihrer Liebe für den Verein.

Wer für GC ist, fürchtet um seine Sicherheit

Eric heisst in Wirklichkeit anders. Dem Gespräch hat er umgehend zugestimmt – jedoch nur, wenn er anonym bleiben darf. Aus Sicherheitsbedenken. Und genau gleich geht es auch den anderen, die an diesem Tag davon erzählen, wie es sich anfühlt, heute GC-Fan zu sein: Das Geschwisterpaar Riana und Liam sowie Alma. In Wirklichkeit heissen auch sie anders.

Sie alle eint nicht nur der enorme Stolz, GC-Fan zu sein – sondern auch, dass sie diesen Stolz nicht immer zeigen können.

Eric: «Ich finde es reizvoll, GC-Fan zu sein, anders zu sein»

Eine anonym fotografierte Person auf der Hardturmbrache zieht ein GC-Trikot über den Kopf, umgeben von Bäumen.
Für Eric zeugt das übergestreifte GC-Trikot von Charakterstärke.
Von klein auf ging Eric an die Spiele seines Clubs. Mittlerweile steht er schon fast zehn Jahre in der Kurve im Letzigrund, wo GC seit 2007 und dem Abbruch des Hardturms seine Heimspiele austrägt. «Es hat extrem verschiedene Leute dort. Man kann sein, wer man will», sagt er.

Dass die Zuschauerzahlen der GC-Anhänger tiefer ist im Vergleich zur Südkurve des FC Zürich, die seit einigen Jahren viele Junge anzieht, stört Eric überhaupt nicht. Im Gegenteil: «Ich finde es sogar attraktiver, GC-Fan zu sein, weil die Anhängerschaft kleiner ist.»

An Heimspielen stehen bei den Grasshoppers rund 2000 Fans in der Kurve, auswärts je nach Ort von 300 wie im letzten Jahr in Yverdon bis 1500 in Basel, wie der Club auf Anfrage mitteilt. Der FCZ hat kürzlich die Anzahl Stehplätze in seiner Südkurve von 4000 auf fast 6000 erhöht, um die Nachfrage zu befriedigen. Und auswärts reisen bei ihm normalerweise 1500 bis 2500 Personen mit.


Zahlen über die im Stadion anwesenden Zuschauerinnen und Zuschauer zeigen aber auch: Trotz des «Beinahe-Abstiegs» hatten die Grasshoppers letzte Saison ihren zweitbesten Zuschauerschnitt seit dem Umzug in den Letzigrund 2007 – nur in der Saison des Cupsiegs 2013 kamen mehr. Zudem stiegen zuletzt die Ticketeinnahmen innert eines Jahres um über 30 Prozent. Dies auch deshalb, weil der Club auf grössere Gratisticketaktionen wie im Frühjahr 2024 verzichtete, als gegen St. Gallen und Lausanne zusammen über 20’000 Leute kamen.


«Die Kurve sieht nun oft voller aus als noch vor drei, vier Jahren», findet Eric. Dass mehr Fans auftauchen, führt er darauf zurück, dass GC seit letztem Jahr in der Stadt wieder präsenter ist. Mit Events. Mit einem Fancorner im Fussballshop 11 Teamsports. Mit dem Hauptsitz des Clubs, der seit Ende 2024 in der Altstadt liegt.

Welche Folgen das haben kann, weiss Christian Koller. Er ist Titularprofessor an der Universität Zürich und hat zum Thema Fankultur geforscht. «Wenn man im Stadtbild sichtbarer ist, kann das auch eine Eigendynamik entfalten», sagt der Historiker, «ein paar neue Leute werden zu GC-Fans und dies erweitert sich im Freundeskreis.»

Doch die Leidenschaft für GC kann einen hohen Preis haben. Das musste Eric erfahren. Er wurde nach einem Spiel auf dem Heimweg mutmasslich von FCZ-Chaoten verfolgt und angegriffen. Er erzählt nur kurz davon und vermeidet dabei Augenkontakt. Der Vorfall macht ihm zu schaffen, doch er gibt sich auch kämpferisch: «Nichts lässt mich davon abbringen, weiterhin GC-Fan zu sein, die Spiele zu besuchen und dort meine Kollegen zu treffen.» Wenn er sich einschüchtern lasse, sei das Ziel gewaltbereiter Gruppen ja erreicht.

Riana und Liam: «Wir haben sogar noch unsere GC-Babystrampler zu Hause»

Zwei Personen halten gemeinsam einen Schal mit der Aufschrift ’DE STOLZ VO ZÜRI’. Sie tragen schwarze T-Shirts, und im Hintergrund sind Bäume zu sehen.
Beide Geschwister mussten schon negative Erfahrungen machen, weil sie GC-Fans sind – das Positive überwiegt aber für sie klar.
Auch die Geschwister Riana und Liam haben schon Anfeindungen und Gewalt erlebt. «Es ging so weit, dass Leute mich im Ausgang als GC-Fan erkannt haben – ich kannte sie nicht. Sie schlugen direkt auf mich ein», sagt der 24-jährige Liam. Er trug eine Platzwunde am Kopf davon.

Dieser Angriff ereignete sich nicht nach einem Spiel, Liam trug keine Fanartikel und war mit Leuten unterwegs, die nichts mit Fussball zu tun haben; so schildert er den Vorfall.

«Ich musste auch schauen, dass es nicht in Paranoia endet», sagt Liam. Er kennt Fans, die nach solchen Vorfällen Angst hatten, aus dem Haus zu gehen. Geschweige denn, Spiele zu besuchen.

Liam sehnt sich nach den Kindheitstagen zurück, als er noch unbeschwert mit dem Grasshoppers-Trikot durch die Stadt lief. «In der Primarschule waren die Mehrzahl der Schüler noch GC-Fans», sagt er. Irgendwann wechselten in seiner Erinnerung alle ausser er die Seite.

Dass Fans von GC zum FCZ wechseln, ist für Historiker Koller «ein neueres Phänomen». Bis vor 20 Jahren sei ein Wechsel von GC zum FCZ unmöglich gewesen. Nun erkennt er einen «Wandel in der Fan-Mentalität».

Liam sagt: «Ab einem gewissen Alter möchte man einfach unbedingt dazugehören. Dazugehören heisst: FCZ-Fan sein.» Heute schaue er sich automatisch mehrmals um, wenn er etwas mit GC-Bezug trage. «Ich sehe auch Väter, die nach dem Spiel die Schals ihrer Söhne verstecken – das ist einfach traurig.»

Riana: «Ein Fan des FCZ spuckte mir auch schon hinterher»

Person mit blauer Kappe und schwarzem T-Shirt berührt den Rand der Kappe im Grünen.
«Es ist eine Stadt mit zwei Vereinen – das sollte doch einfach möglich sein, oder?» Für Riana sollte jeder Fan machen und anziehen können, was er will – egal von welchem Verein.
Auch Riana packt ihren Schal ein, bevor sie das Stadion verlässt. In der Kurve ist die 20-Jährige seit rund drei Jahren mit Leidenschaft dabei. Sie schwärmt vom Zugehörigkeitsgefühl, das sie dort spürt. Doch auch sie machte schon unschöne Erfahrungen mit rivalisierenden Fans. Sie wurde beleidigt. Und sie erzählt: «Einer spuckte mir auch schon hinterher.»

Die beiden Geschwister outen sich bei neuen Bekanntschaften meist erst als GC-Fans, wenn sie den Personen vertrauen. Dass sich die Situation in Zürich derart zugespitzt hat, findet die 20-Jährige «himmeltraurig».

Verantwortlich sind dafür aber nicht nur die FCZ-Fans. Riana räumt ein, man bekomme auch in der GC-Kurve zu spüren, dass die Südkurve die feindliche Seite sei. Ihr Bruder sagt: «Klar, es gibt auch GC-Fans, die gewalttätig werden, aber prozentual gibt es mit Personen aus der Südkurve viel mehr Vorfälle.»

Dass FCZ-Gruppierungen häufiger GC-Anhänger attackieren als umgekehrt, dieses Gefühl ist in GC-Kreisen verbreitet. Ein Blick in die Mediendatenbank zeigt: In den vergangenen drei Jahren gab es deutlich mehr Berichte über Angriffe, die von FCZ-Chaoten ausgegangen sind – wie etwa am Züri-Fäscht 2023 oder an der Chilbi Wiesendangen 2024. Den umgekehrten Fall wie bei einer Attacke von GC-Chaoten auf Anhänger des FC Zürich am Bahnhof Hardbrücke gibt es auch, aber seltener. Allerdings: Nicht alle Attacken werden öffentlich. Und von Behörden erfasste Zahlen, die Gewaltdelikte klar der einen oder anderen Seite zuschreiben lassen, gibt es nicht.

Gemäss einem 2024 veröffentlichten Bericht der Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Zürcher Gemeinderats wird die Fangewalt im Fussball durch einen verhältnismässig kleinen, aber sehr aktiven Kern von gewaltbereiten Personen verursacht. Beim FC Zürich seien es etwa 400 Personen, bei den Grasshoppers 150 bis 200. Zahlen zu Gewalttaten werden aber nicht so erfasst, dass sie dem einen oder anderen Fanlager zugeschrieben werden könnten.

«Fangewalt» ist zu vielschichtig, als dass sie gesamthaft in einer Statistik erfasst werden könne, teilt Judith Hödl mit, Chefin Mediendienst der Stadtpolizei Zürich. Zudem würden Delikte oft nicht angezeigt, entsprechend hoch sei die Dunkelziffer.

Die Kantonspolizei Zürich verweist auf Anfrage auf die Website des Bundes. Beim Bundesamt für Polizei (Fedpol) werden jedoch allein spielbezogene Verstösse seit 2018 erfasst. Dabei geht es fast nie um Zusammenstösse rivalisierender Gruppen, sondern fast immer um Fanmärsche, Provokationen, Sachbeschädigungen, gezündete Pyro oder Böller.

Die fehlenden Zahlen ändern nichts daran, dass die Gewalt zwischen FCZ- und GC-Anhängern ein Problem ist – von welcher Seite auch immer sie ausgeht. «Solche Vorfälle ärgern und frustrieren mich masslos», sagt auch FCZ-Präsident Ancillo Canepa in einem Interview mit dieser Redaktion vor rund einem Jahr und fügt später an: «Man sagt ja, die Südkurve sei das grösste Jugendhaus in der Schweiz. Das ist ja auch eine positive Erkenntnis. Es sind die Ausreisser, die uns ärgern und das Image des Fussballs und des FCZ einschränken.»

Manche FCZ-Anhänger legitimieren ihre gewalttätigen Angriffe offenbar, indem sie den GC-Fans unterstellen, Nazis zu sein. Dieses Narrativ, erklärt Historiker Koller, habe verschiedene Ursprünge, die in FCZ-Kreisen häufig stark vereinfacht wiedergegeben würden «Eine alte Geschichte geistert herum, dass GC nie Juden als Spieler aufgenommen habe – dies stimmt so nicht», sagt Koller. Es habe beim Grasshopper Club in den 1940er- und 1950er-Jahren antisemitische Vorfälle gegeben, jedoch eher in Sektionen wie Rudern oder Tennis.

Auch Erzählungen über die Hooligangruppierung Hardturm-Front, die Mitglieder mit Nazi-Gedankengut aufwies, werden gemäss Koller verbreitet auf sämtliche GC-Fans projiziert. In GC-Kreisen wiederum kursiere teilweise die Behauptung, dass die Südkurve nur aus gewaltbereiten Ausländern bestehe.

Alma: «Meine ganze Familie ist für GC, und wir gehen auch zusammen an die Spiele»

Person zieht eine gelb-blaue Jacke mit der Aufschrift ’Grasshopper Club Zürich’ an, steht auf einem Weg umgeben von Bäumen.
Ihr Vater stand für die Grasshoppers auf dem Rasen – sie feuert ihren Herzensverein in der Kurve an.
Auch die Studentin Alma beschäftigt die Gewalt. «Ich mag den FCZ ja auch nicht, ich bin gegen ihn», sagt sie. Trotzdem macht sie nicht mit, wenn andere in der GC-Kurve «Tod und Hass dem FCZ» singen.

Negative Erfahrungen mit gegnerischen Fans hat sie noch nie gemacht, obwohl sie manchmal eine GC-Mütze trägt oder mit dem GC-Trikot im Fitnesscenter trainiert. Sie hat das Gefühl, Frauen könnten sich das eher erlauben als Männer.

In der Sommerpause fragt sich Alma oft: «Was mache ich jetzt?» Den Saisonauftakt kann sie kaum erwarten. Auch sie steht in der Kurve, das Gemeinschaftsgefühl macht für sie den Reiz aus: «Ich bin mit meinen Leuten zusammen, wir singen für unseren Verein und bejubeln die Tore.»

Alma sieht mehrere Gründe, weshalb GC im Vergleich mit dem FCZ eine kleinere Fanbasis hat: die sportliche Situation in den vergangenen Jahren. Das fehlende eigene Stadion. Vorfälle mit gegnerischen Fans. Dazu kommt für sie die Attraktivität der zuletzt stetig wachsenden Südkurve, der FCZ-Titelgewinn vor drei Jahren oder «Aktionen wie jene, als Mitglieder der Südkurve FCZ-Bälle in den Schulen verteilten».

Christian Koller sagt, dass der FC Zürich schon lange besser mobilisiere als GC. «Das hängt mit dem GC-Image des Züriberg-Clubs zusammen, während der FCZ der Club fürs Volk und für die Arbeiter war.»

Kann GC daran etwas ändern? Kann der Club durch stärkere Präsenz in der Stadt sein Image aufpolieren? Das muss sich zeigen. Gelegenheit, zumindest ein sportliches Ausrufezeichen zu setzen, haben die Grasshoppers am Samstag im Letzigrund. Dann ist Derby. Eric, Alma, Riana und Liam hoffen auf grosse Emotionen wie beim 2:1 im Januar 2024. Der bis heute letzte Derbysieg ist eine ihrer schönsten Erinnerungen im Stadion.

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Beckford 2
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Re: Presse Thread

#35833 Beitrag von Beckford 2 »

JNEB1886 hat geschrieben: 04.10.25 @ 7:08 https://www.tagesanzeiger.ch/gc-zuerich ... 0039616259

Kann das jemand Online stellen?

Danke
für einmal muss man sagen, das Meiste ist nahe an der Realität aber das mit dem Fanshop war wohl ironisch gemeint. ;)

Die Ennet bestehen fast nur aus ihrer Kurve, 6000 Steh-und verbleibend sind dann noch 2000 Sitzplätze. In anderen Sektoren dann meistens keine 2000. Haupttribüne meist leer wie bei unseren Spielen. Also die haben selten mehr als 10000 Zuschauer, öfters sogar noch weniger.

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Swissrooney
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Re: Presse Thread

#35834 Beitrag von Swissrooney »

Man beachte, was beim Bericht im Tagi noch erwähnt wurde:

In eigener Sache: Darum verzichten wir bei diesem Artikel auf eine Namensnennung in der Autorenzeile
In der Vergangenheit haben Recherchen über rivalisierende und teilweise gewaltbereite Fussballfans auch zu Einschüchterungsversuchen gegenüber unseren Journalistinnen und Journalisten geführt. Fangewalt bleibt ein ungelöstes Problem. Das ist nicht akzeptabel und wird uns auch nicht daran hindern, über das zu berichten, was wir nach journalistischen Kriterien relevant finden. Ebenso wichtig ist es uns aber, unsere Autorinnen und Autoren vor bedrohlichen Situationen zu schützen. Aus diesem Grund haben wir entschieden, die Namen der an diesem Artikel beteiligten Journalistinnen und Journalisten nicht zu nennen.

Die Chefredaktion

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Re: Presse Thread

#35835 Beitrag von Stadt Züri »

Swissrooney hat geschrieben: 04.10.25 @ 8:31 Man beachte, was beim Bericht im Tagi noch erwähnt wurde:

In eigener Sache: Darum verzichten wir bei diesem Artikel auf eine Namensnennung in der Autorenzeile
In der Vergangenheit haben Recherchen über rivalisierende und teilweise gewaltbereite Fussballfans auch zu Einschüchterungsversuchen gegenüber unseren Journalistinnen und Journalisten geführt. Fangewalt bleibt ein ungelöstes Problem. Das ist nicht akzeptabel und wird uns auch nicht daran hindern, über das zu berichten, was wir nach journalistischen Kriterien relevant finden. Ebenso wichtig ist es uns aber, unsere Autorinnen und Autoren vor bedrohlichen Situationen zu schützen. Aus diesem Grund haben wir entschieden, die Namen der an diesem Artikel beteiligten Journalistinnen und Journalisten nicht zu nennen.

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Wahnsinn, gruusig! Aber selbst das wird vom Gros von ennet noch verniedlicht werden

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Re: Presse Thread

#35836 Beitrag von Graskiffer1886 »

Stadt Züri hat geschrieben: 04.10.25 @ 8:52
Swissrooney hat geschrieben: 04.10.25 @ 8:31 Man beachte, was beim Bericht im Tagi noch erwähnt wurde:

In eigener Sache: Darum verzichten wir bei diesem Artikel auf eine Namensnennung in der Autorenzeile
In der Vergangenheit haben Recherchen über rivalisierende und teilweise gewaltbereite Fussballfans auch zu Einschüchterungsversuchen gegenüber unseren Journalistinnen und Journalisten geführt. Fangewalt bleibt ein ungelöstes Problem. Das ist nicht akzeptabel und wird uns auch nicht daran hindern, über das zu berichten, was wir nach journalistischen Kriterien relevant finden. Ebenso wichtig ist es uns aber, unsere Autorinnen und Autoren vor bedrohlichen Situationen zu schützen. Aus diesem Grund haben wir entschieden, die Namen der an diesem Artikel beteiligten Journalistinnen und Journalisten nicht zu nennen.

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Faschistisches Verhalten: Wer nichts positives über mich sagt, wird verfolgt. Wer nicht meine Farben trägt, wird verfolgt. Wenn du aber von ennet kommst, ein Verräter bist und für mich spielst, wirst du zum Spieler der Saison gewählt :lol: :lol: :lol:
Klegg hat geschrieben: 03.08.25 @ 21:45Wir hatten viele Gauner, Halunken, Schmierfinke, Querulanten und Scharlatane bei GC, doch die aktuellen Leichenschänder sind die schlimmsten.

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Re: Presse Thread

#35837 Beitrag von Stadt Züri »

Beckford 2 hat geschrieben: 04.10.25 @ 8:15
JNEB1886 hat geschrieben: 04.10.25 @ 7:08 https://www.tagesanzeiger.ch/gc-zuerich ... 0039616259

Kann das jemand Online stellen?

Danke
für einmal muss man sagen, das Meiste ist nahe an der Realität aber das mit dem Fanshop war wohl ironisch gemeint. ;)

Die Ennet bestehen fast nur aus ihrer Kurve, 6000 Steh-und verbleibend sind dann noch 2000 Sitzplätze. In anderen Sektoren dann meistens keine 2000. Haupttribüne meist leer wie bei unseren Spielen. Also die haben selten mehr als 10000 Zuschauer, öfters sogar noch weniger.
Aber nicht doch, es darf nicht sein, was nicht sein kann. Man beachte ennet die jetzt schon grassierenden Verniedlichungen. Und natürlich kommen schon erste Zuschauersprüche (wir hätten ja ausser CL immer wenig Fans gehabt). Ja, stimmt. Im alten Letzi wars dafür ja proppenvoll :shock:

Wie letzte Woche schon bei der Recherche zu den Zuschauererhöhungen geschrieben: Zuschauerspässe von ennet sind lächerlich.

Dieser Bericht und der heutige werden als Grund unserer Medienpartnerschaft mit dem Tagi gesehen. Gleichzeitig wird nicht erwähnt, dass nach dem Ende der Medienpartnerschaft mlt Ringier seit 2022 eine Firma aus dem gleichen Konzern wie der Tagi offizieller Vermarkter ennet ist und man selbst eine Medienpartnerschaft mit dem Tagi hat. Bisschen mehr als unsere zweimonatige Medienpartnerschaft…

JNEB1886
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Re: Presse Thread

#35838 Beitrag von JNEB1886 »

https://www.tagesanzeiger.ch/gerald-sch ... 1082327048

Kann das jemand auch Posten? Danke !

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Iron
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Re: Presse Thread

#35839 Beitrag von Iron »

schirmwerfer hat geschrieben: 04.10.25 @ 8:11
JNEB1886 hat geschrieben: 04.10.25 @ 7:08 https://www.tagesanzeiger.ch/gc-zuerich ... 0039616259

Kann das jemand Online stellen?

Danke


Zürcher Fussballszene
Leidenschaft, Stolz – und Angst in der eigenen Stadt: Wie es ist, heute GC-Fan zu sein
Von den Anhängern des FC Zürich heisst es «Züri isch ois». Junge Grasshoppers-Fans halten dagegen und gehen dafür ein grosses Risiko ein.

Redaktion Tages-Anzeiger
Publiziert heute um 06:14 Uhr
Person hält einen Schal des Grasshopper Club Zürich hoch, umgeben von grüner Vegetation.
Junge GC-Fans sind im Zürcher Stadtbild kaum sichtbar – dennoch stolz und leidenschaftlich wie eh und je.
In Kürze:
Junge Fans der Grasshoppers führen ihre Begeisterung für den Traditionsverein auf ihre Väter zurück.
Mehrere Anhänger berichten von gewalttätigen Übergriffen wegen ihrer Vereinszugehörigkeit.
Trotz negativer Erfahrungen erhalten die Fans ihre Leidenschaft für GC aufrecht.

In eigener Sache: Darum verzichten wir bei diesem Artikel auf eine Namensnennung in der Autorenzeile


Die Mütze, das Shirt, die Shorts, ja sogar die Birkenstock-Sandalen: Alles ist schwarz. Die Augen: versteckt hinter einer Sonnenbrille. Eric steht beim Hardturmareal, dem alten Stadion der Grasshoppers. «Leute sind öfter überrascht, dass es uns GC-Fans noch gibt», sagt der junge Mann.

Beim Gespräch zieht er die Sonnenbrille aus. Er sitzt auf den überwucherten Rampen mit Blick auf das Hardturmareal, früher waren genau hier die Stehplätze der GC-Fans. Heute ist das weitgehend Brachland.

Zum GC-Fan wurde der junge Zürcher durch seinen Vater: «Ich denke, das ist bei den meisten so», sagt er. Tatsächlich nennen alle jungen Fans, die sich an diesem Nachmittag auf dem Areal einfinden, ihren Vater als Ursprung ihrer Liebe für den Verein.

Wer für GC ist, fürchtet um seine Sicherheit

Eric heisst in Wirklichkeit anders. Dem Gespräch hat er umgehend zugestimmt – jedoch nur, wenn er anonym bleiben darf. Aus Sicherheitsbedenken. Und genau gleich geht es auch den anderen, die an diesem Tag davon erzählen, wie es sich anfühlt, heute GC-Fan zu sein: Das Geschwisterpaar Riana und Liam sowie Alma. In Wirklichkeit heissen auch sie anders.

Sie alle eint nicht nur der enorme Stolz, GC-Fan zu sein – sondern auch, dass sie diesen Stolz nicht immer zeigen können.

Eric: «Ich finde es reizvoll, GC-Fan zu sein, anders zu sein»

Eine anonym fotografierte Person auf der Hardturmbrache zieht ein GC-Trikot über den Kopf, umgeben von Bäumen.
Für Eric zeugt das übergestreifte GC-Trikot von Charakterstärke.
Von klein auf ging Eric an die Spiele seines Clubs. Mittlerweile steht er schon fast zehn Jahre in der Kurve im Letzigrund, wo GC seit 2007 und dem Abbruch des Hardturms seine Heimspiele austrägt. «Es hat extrem verschiedene Leute dort. Man kann sein, wer man will», sagt er.

Dass die Zuschauerzahlen der GC-Anhänger tiefer ist im Vergleich zur Südkurve des FC Zürich, die seit einigen Jahren viele Junge anzieht, stört Eric überhaupt nicht. Im Gegenteil: «Ich finde es sogar attraktiver, GC-Fan zu sein, weil die Anhängerschaft kleiner ist.»

An Heimspielen stehen bei den Grasshoppers rund 2000 Fans in der Kurve, auswärts je nach Ort von 300 wie im letzten Jahr in Yverdon bis 1500 in Basel, wie der Club auf Anfrage mitteilt. Der FCZ hat kürzlich die Anzahl Stehplätze in seiner Südkurve von 4000 auf fast 6000 erhöht, um die Nachfrage zu befriedigen. Und auswärts reisen bei ihm normalerweise 1500 bis 2500 Personen mit.


Zahlen über die im Stadion anwesenden Zuschauerinnen und Zuschauer zeigen aber auch: Trotz des «Beinahe-Abstiegs» hatten die Grasshoppers letzte Saison ihren zweitbesten Zuschauerschnitt seit dem Umzug in den Letzigrund 2007 – nur in der Saison des Cupsiegs 2013 kamen mehr. Zudem stiegen zuletzt die Ticketeinnahmen innert eines Jahres um über 30 Prozent. Dies auch deshalb, weil der Club auf grössere Gratisticketaktionen wie im Frühjahr 2024 verzichtete, als gegen St. Gallen und Lausanne zusammen über 20’000 Leute kamen.


«Die Kurve sieht nun oft voller aus als noch vor drei, vier Jahren», findet Eric. Dass mehr Fans auftauchen, führt er darauf zurück, dass GC seit letztem Jahr in der Stadt wieder präsenter ist. Mit Events. Mit einem Fancorner im Fussballshop 11 Teamsports. Mit dem Hauptsitz des Clubs, der seit Ende 2024 in der Altstadt liegt.

Welche Folgen das haben kann, weiss Christian Koller. Er ist Titularprofessor an der Universität Zürich und hat zum Thema Fankultur geforscht. «Wenn man im Stadtbild sichtbarer ist, kann das auch eine Eigendynamik entfalten», sagt der Historiker, «ein paar neue Leute werden zu GC-Fans und dies erweitert sich im Freundeskreis.»

Doch die Leidenschaft für GC kann einen hohen Preis haben. Das musste Eric erfahren. Er wurde nach einem Spiel auf dem Heimweg mutmasslich von FCZ-Chaoten verfolgt und angegriffen. Er erzählt nur kurz davon und vermeidet dabei Augenkontakt. Der Vorfall macht ihm zu schaffen, doch er gibt sich auch kämpferisch: «Nichts lässt mich davon abbringen, weiterhin GC-Fan zu sein, die Spiele zu besuchen und dort meine Kollegen zu treffen.» Wenn er sich einschüchtern lasse, sei das Ziel gewaltbereiter Gruppen ja erreicht.

Riana und Liam: «Wir haben sogar noch unsere GC-Babystrampler zu Hause»

Zwei Personen halten gemeinsam einen Schal mit der Aufschrift ’DE STOLZ VO ZÜRI’. Sie tragen schwarze T-Shirts, und im Hintergrund sind Bäume zu sehen.
Beide Geschwister mussten schon negative Erfahrungen machen, weil sie GC-Fans sind – das Positive überwiegt aber für sie klar.
Auch die Geschwister Riana und Liam haben schon Anfeindungen und Gewalt erlebt. «Es ging so weit, dass Leute mich im Ausgang als GC-Fan erkannt haben – ich kannte sie nicht. Sie schlugen direkt auf mich ein», sagt der 24-jährige Liam. Er trug eine Platzwunde am Kopf davon.

Dieser Angriff ereignete sich nicht nach einem Spiel, Liam trug keine Fanartikel und war mit Leuten unterwegs, die nichts mit Fussball zu tun haben; so schildert er den Vorfall.

«Ich musste auch schauen, dass es nicht in Paranoia endet», sagt Liam. Er kennt Fans, die nach solchen Vorfällen Angst hatten, aus dem Haus zu gehen. Geschweige denn, Spiele zu besuchen.

Liam sehnt sich nach den Kindheitstagen zurück, als er noch unbeschwert mit dem Grasshoppers-Trikot durch die Stadt lief. «In der Primarschule waren die Mehrzahl der Schüler noch GC-Fans», sagt er. Irgendwann wechselten in seiner Erinnerung alle ausser er die Seite.

Dass Fans von GC zum FCZ wechseln, ist für Historiker Koller «ein neueres Phänomen». Bis vor 20 Jahren sei ein Wechsel von GC zum FCZ unmöglich gewesen. Nun erkennt er einen «Wandel in der Fan-Mentalität».

Liam sagt: «Ab einem gewissen Alter möchte man einfach unbedingt dazugehören. Dazugehören heisst: FCZ-Fan sein.» Heute schaue er sich automatisch mehrmals um, wenn er etwas mit GC-Bezug trage. «Ich sehe auch Väter, die nach dem Spiel die Schals ihrer Söhne verstecken – das ist einfach traurig.»

Riana: «Ein Fan des FCZ spuckte mir auch schon hinterher»

Person mit blauer Kappe und schwarzem T-Shirt berührt den Rand der Kappe im Grünen.
«Es ist eine Stadt mit zwei Vereinen – das sollte doch einfach möglich sein, oder?» Für Riana sollte jeder Fan machen und anziehen können, was er will – egal von welchem Verein.
Auch Riana packt ihren Schal ein, bevor sie das Stadion verlässt. In der Kurve ist die 20-Jährige seit rund drei Jahren mit Leidenschaft dabei. Sie schwärmt vom Zugehörigkeitsgefühl, das sie dort spürt. Doch auch sie machte schon unschöne Erfahrungen mit rivalisierenden Fans. Sie wurde beleidigt. Und sie erzählt: «Einer spuckte mir auch schon hinterher.»

Die beiden Geschwister outen sich bei neuen Bekanntschaften meist erst als GC-Fans, wenn sie den Personen vertrauen. Dass sich die Situation in Zürich derart zugespitzt hat, findet die 20-Jährige «himmeltraurig».

Verantwortlich sind dafür aber nicht nur die FCZ-Fans. Riana räumt ein, man bekomme auch in der GC-Kurve zu spüren, dass die Südkurve die feindliche Seite sei. Ihr Bruder sagt: «Klar, es gibt auch GC-Fans, die gewalttätig werden, aber prozentual gibt es mit Personen aus der Südkurve viel mehr Vorfälle.»

Dass FCZ-Gruppierungen häufiger GC-Anhänger attackieren als umgekehrt, dieses Gefühl ist in GC-Kreisen verbreitet. Ein Blick in die Mediendatenbank zeigt: In den vergangenen drei Jahren gab es deutlich mehr Berichte über Angriffe, die von FCZ-Chaoten ausgegangen sind – wie etwa am Züri-Fäscht 2023 oder an der Chilbi Wiesendangen 2024. Den umgekehrten Fall wie bei einer Attacke von GC-Chaoten auf Anhänger des FC Zürich am Bahnhof Hardbrücke gibt es auch, aber seltener. Allerdings: Nicht alle Attacken werden öffentlich. Und von Behörden erfasste Zahlen, die Gewaltdelikte klar der einen oder anderen Seite zuschreiben lassen, gibt es nicht.

Gemäss einem 2024 veröffentlichten Bericht der Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Zürcher Gemeinderats wird die Fangewalt im Fussball durch einen verhältnismässig kleinen, aber sehr aktiven Kern von gewaltbereiten Personen verursacht. Beim FC Zürich seien es etwa 400 Personen, bei den Grasshoppers 150 bis 200. Zahlen zu Gewalttaten werden aber nicht so erfasst, dass sie dem einen oder anderen Fanlager zugeschrieben werden könnten.

«Fangewalt» ist zu vielschichtig, als dass sie gesamthaft in einer Statistik erfasst werden könne, teilt Judith Hödl mit, Chefin Mediendienst der Stadtpolizei Zürich. Zudem würden Delikte oft nicht angezeigt, entsprechend hoch sei die Dunkelziffer.

Die Kantonspolizei Zürich verweist auf Anfrage auf die Website des Bundes. Beim Bundesamt für Polizei (Fedpol) werden jedoch allein spielbezogene Verstösse seit 2018 erfasst. Dabei geht es fast nie um Zusammenstösse rivalisierender Gruppen, sondern fast immer um Fanmärsche, Provokationen, Sachbeschädigungen, gezündete Pyro oder Böller.

Die fehlenden Zahlen ändern nichts daran, dass die Gewalt zwischen FCZ- und GC-Anhängern ein Problem ist – von welcher Seite auch immer sie ausgeht. «Solche Vorfälle ärgern und frustrieren mich masslos», sagt auch FCZ-Präsident Ancillo Canepa in einem Interview mit dieser Redaktion vor rund einem Jahr und fügt später an: «Man sagt ja, die Südkurve sei das grösste Jugendhaus in der Schweiz. Das ist ja auch eine positive Erkenntnis. Es sind die Ausreisser, die uns ärgern und das Image des Fussballs und des FCZ einschränken.»

Manche FCZ-Anhänger legitimieren ihre gewalttätigen Angriffe offenbar, indem sie den GC-Fans unterstellen, Nazis zu sein. Dieses Narrativ, erklärt Historiker Koller, habe verschiedene Ursprünge, die in FCZ-Kreisen häufig stark vereinfacht wiedergegeben würden «Eine alte Geschichte geistert herum, dass GC nie Juden als Spieler aufgenommen habe – dies stimmt so nicht», sagt Koller. Es habe beim Grasshopper Club in den 1940er- und 1950er-Jahren antisemitische Vorfälle gegeben, jedoch eher in Sektionen wie Rudern oder Tennis.

Auch Erzählungen über die Hooligangruppierung Hardturm-Front, die Mitglieder mit Nazi-Gedankengut aufwies, werden gemäss Koller verbreitet auf sämtliche GC-Fans projiziert. In GC-Kreisen wiederum kursiere teilweise die Behauptung, dass die Südkurve nur aus gewaltbereiten Ausländern bestehe.

Alma: «Meine ganze Familie ist für GC, und wir gehen auch zusammen an die Spiele»

Person zieht eine gelb-blaue Jacke mit der Aufschrift ’Grasshopper Club Zürich’ an, steht auf einem Weg umgeben von Bäumen.
Ihr Vater stand für die Grasshoppers auf dem Rasen – sie feuert ihren Herzensverein in der Kurve an.
Auch die Studentin Alma beschäftigt die Gewalt. «Ich mag den FCZ ja auch nicht, ich bin gegen ihn», sagt sie. Trotzdem macht sie nicht mit, wenn andere in der GC-Kurve «Tod und Hass dem FCZ» singen.

Negative Erfahrungen mit gegnerischen Fans hat sie noch nie gemacht, obwohl sie manchmal eine GC-Mütze trägt oder mit dem GC-Trikot im Fitnesscenter trainiert. Sie hat das Gefühl, Frauen könnten sich das eher erlauben als Männer.

In der Sommerpause fragt sich Alma oft: «Was mache ich jetzt?» Den Saisonauftakt kann sie kaum erwarten. Auch sie steht in der Kurve, das Gemeinschaftsgefühl macht für sie den Reiz aus: «Ich bin mit meinen Leuten zusammen, wir singen für unseren Verein und bejubeln die Tore.»

Alma sieht mehrere Gründe, weshalb GC im Vergleich mit dem FCZ eine kleinere Fanbasis hat: die sportliche Situation in den vergangenen Jahren. Das fehlende eigene Stadion. Vorfälle mit gegnerischen Fans. Dazu kommt für sie die Attraktivität der zuletzt stetig wachsenden Südkurve, der FCZ-Titelgewinn vor drei Jahren oder «Aktionen wie jene, als Mitglieder der Südkurve FCZ-Bälle in den Schulen verteilten».

Christian Koller sagt, dass der FC Zürich schon lange besser mobilisiere als GC. «Das hängt mit dem GC-Image des Züriberg-Clubs zusammen, während der FCZ der Club fürs Volk und für die Arbeiter war.»

Kann GC daran etwas ändern? Kann der Club durch stärkere Präsenz in der Stadt sein Image aufpolieren? Das muss sich zeigen. Gelegenheit, zumindest ein sportliches Ausrufezeichen zu setzen, haben die Grasshoppers am Samstag im Letzigrund. Dann ist Derby. Eric, Alma, Riana und Liam hoffen auf grosse Emotionen wie beim 2:1 im Januar 2024. Der bis heute letzte Derbysieg ist eine ihrer schönsten Erinnerungen im Stadion.
Schade, dass der Artikel nicht mehr in die Tiefe geht. Als Einzeller lässt sich hier halt argumentieren, dass die fcen einfach mehr sind. Die Fascho Polemik wie eine Stadt ein Verein, Züri isch ois etc wurde vom Verein gefördert und gefeiert. Dies sowie die für viele der alten Generation prägenden erfolglosen 90er, gepaart mit einem ignoranten Präsidenten, der jegliche Verantwortung abschiebt, sind mitunter Hauptgründe für diese toxische Mischung.
“Wer so aus dem letzten Loch pfeift wie wir alle, kann nur noch Komödien verstehen”

Sergio+
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Re: Presse Thread

#35840 Beitrag von Sergio+ »

JNEB1886 hat geschrieben: 04.10.25 @ 9:37 https://www.tagesanzeiger.ch/gerald-sch ... 1082327048

Kann das jemand auch Posten? Danke !
GC-Trainer Gerald Scheiblehner

«In meiner Rolle abzuheben, ist entweder dumm oder verantwortungslos»

Er wurde zum Jahrhunderttrainer gewählt, arbeitete immer nebenher in einem «normalen» Job und erlebte, wie es ist, wenn Mächtige ihre Macht missbrauchen. Der Österreicher im Interview.

Marcel Rohner
Marcel Rohner
Publiziert: 03.10.2025, 17:59

Gerald Scheiblehner ist seit einigen Monaten Trainer der Grasshoppers, zuvor war der 48-Jährige während vier Jahren bei Blau-Weiss Linz in seiner Heimat Österreich tätig. Nun war der Saisonstart mit sechs Punkten aus sieben Spielen resultatmässig nicht berauschend, doch vor dem Zürcher Derby vom Samstag (20.30 Uhr) ist die Grundstimmung um GC bemerkenswert gut.

Gerald Scheiblehner, Sie wurden kürzlich als bester Trainer der Super League bezeichnet. Haben Sie das mitbekommen?

Komischerweise habe ich es aus Linz geschickt bekommen, von Blau-Weiss-Fans.

Die sind jetzt bestimmt stolz.

Es ist sicher überraschend. Aber es bringt mir in meiner täglichen Arbeit ja nichts. Es ist schön, wenn die Arbeit Anerkennung findet, das Wichtigste ist aber, dass sie bei den Spielern ankommt.

Sie sind seit Juli bei GC. Im Gegensatz zu anderen schafften Sie den Schritt zum Profitrainer, ohne einen grossen Namen zu haben.

Absolut. Fussball war zwar immer meine Leidenschaft. Erstens nahm ich mich aber selbst nie zu wichtig. Was mir zweitens immer wichtig war: in Vereinen zu sein, in denen ich ein gutes Umfeld habe, mich wohlfühle und mit guten Leuten zusammenarbeite. Es war mir egal, ob das in der dritten oder der vierten Liga war. Dann habe ich die Chance bekommen, als Profitrainer zu arbeiten. Das hat mir Spass gemacht, auch weil ich vorher immer 40 Stunden meinem Job nachging und abends im Amateurbereich trainierte.

Wie sah der Arbeitsalltag damals aus?

Ich war bei der österreichischen Gesundheitskasse und hatte bald das Glück, in die Gesundheitsförderung wechseln und Projekte mit Amateurvereinen entwickeln zu können. Ich konnte also den Beruf mit Fussball verbinden. Mein Ziel war schon da, etwas zu hinterlassen. Und dass es nicht nur um Details geht.

Wie war es dann, plötzlich Profitrainer zu sein?

Ich konnte es geniessen. Ich habe mir aber immer ein zweites Standbein erhalten, damit ich keine Existenzängste bekomme, wenn ich den Job verliere. Vielleicht sind Niederlagen für mich deshalb nicht so existenzbedrohend wie für andere.

Was war Ihr zweites Standbein in Linz?

Ich war weiter bei der Gesundheitskasse und habe acht Stunden pro Woche im Homeoffice gearbeitet. Dazu war ich beim Fussballverband in Oberösterreich in der Ausbildung von Trainern tätig. Es hat Spass gemacht, den Kontakt zu Amateurtrainern aufrechtzuerhalten. Und es motivierte sie vielleicht auch, zu sehen, dass es möglich ist, aus dem Amateur- in den Profibereich zu kommen.

Schauen wir noch weiter zurück. Sie waren einst in der Jugend bei Austria Wien, tönten aber schon an, dass es nicht immer einfach war.

Damals waren Hierarchien ein grosses Thema. Es gab routinierte Spieler, die alles entschieden. Als junger Spieler wurde man fast schon gedemütigt und vom Trainer kaum beachtet. Ich habe den Entscheid getroffen, dass das die falsche Wahl war für mich. Statt mit aller Gewalt Profi zu werden, ging ich einem Job nach und blieb im Amateurbereich. Im Nachhinein war das ein guter Weg, weil ich mich beruflich weiterentwickeln konnte und nach dem Karriereende nicht darüber nachdenken musste, was jetzt kommt.

Sie kamen zu einem Einsatz mit Austria in der Bundesliga. Fragten Sie sich manchmal, ob mehr dringelegen wäre?

Auf jeden Fall. Es war aber nicht so, dass ich einfach nicht ins Schema passte, es gab auch andere Gründe. Ich war eher technisch gut, hatte aber zu wenig Tempo. Doch vor allem habe ich nicht alles rundherum liegen lassen für den Fussball. Aber ich stand hinter diesem Entscheid, mir ging es nie schlecht, weil ich nicht Profi wurde.

Hilft Ihr Werdegang, bodenständig zu bleiben?

Ich habe grundsätzlich ein Problem mit Leuten, die abheben. Warum sollte jemand abheben, wenn er in einem Bereich der öffentlichen Wahrnehmung erfolgreich ist? Es gibt viele Berufe, in denen die Menschen mehr leisten, aber nicht in der Öffentlichkeit stehen. Und die heben auch nicht ab. Wenn ich wegen der öffentlichen Wahrnehmung abhebe, ist es eine Schwäche. Und wenn man in unserem Bereich erfolgreich ist, sollte man darauf achten, ein Vorbild zu sein. Wenn man in dieser Rolle abhebt, ist es entweder dumm oder unverantwortlich.

Beim SK Vorwärts Steyr wurden Sie immerhin als Jahrhunderttrainer ausgezeichnet.

Ich bin schon sehr lange mit meiner Frau zusammen, wir haben drei Kinder und wissen, dass es viel wichtigere Dinge gibt als Fussball. Wir geniessen sehr, was wir haben. Aber das Bild eines Profitrainers schaut von aussen besser aus, als es ist.

Wie meinen Sie das?

Unser Job ist jedes Wochenende in Gefahr, etwas übertrieben formuliert. Man muss die Zeit also geniessen, aber vorbereitet sein auf ein anderes Szenario. Denn es kann sehr schnell gehen. Wenn man sich dessen bewusst ist, ist man immer noch enttäuscht, wenn es endet, aber es zieht einem nicht den Boden unter den Füssen weg.

Kann einen dieses Kurzfristige auch etwas verrückt machen?

Ja, wenn ich nur das habe und nur von dem abhängig bin, wie es viele Leute sind. Aber das ist auch nicht die Schuld dieser Leute. Sie sind 15 Jahre Profi und wechseln dann ins Trainergeschäft, dann gibt es halt nur das. Klar, wenn man 15 Jahre Profi und halbwegs normal ist, hat man auch ein bisschen etwas auf der Seite. Schwierig ist es für die Trainer, die im Profibereich in tieferen Ligen arbeiten, denselben Druck haben und dann aber kaum Chancen bekommen, sich noch einmal zu beweisen, wenn sie mal entlassen werden. Diesem Druck sind viele nicht gewachsen.

Sie trainieren nun das jüngste Team der Super League. Helfen Ihre Erfahrungen von früher?

Jeder Mensch sollte aus seinen Erfahrungen lernen. Ich will auch nicht missverstanden werden: Hierarchien sind notwendig. Nur darf niemand die Macht, die er durch seine Funktion hat, missbrauchen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Macht durch die Funktion missbraucht wurde. Man muss als Führungskraft viele Entscheidungen treffen, man muss das aber im Team tun, auch wenn man die Verantwortung trägt am Ende.

Liegt Ihnen die Arbeit mit jungen Spielern?

Mir macht diese Arbeit Spass, weil es eine Herausforderung ist, mit verschiedenen Generationen umzugehen. Trainer sollten Ansprechpersonen sein, nicht nur auf dem Platz. Viele sind erstmals im Ausland, weg von den Eltern, haben hier kein soziales Umfeld oder kommen aus ganz anderen Kulturen. Es ist darum wichtig, vom Spieler etwas zu erfahren. Gibt es Eltern? Leben sie in der Heimat oder hier? Besuchen sie den Spieler? Ohne zu wissen, woher der Spieler kommt und wie er aufgewachsen ist, ist es schwer, ihn zu unterstützen. Das braucht Zeit. Man darf auch nicht verlangen, dass die Spieler alles machen, was man einem sagt, sondern muss versuchen, ihnen das Gefühl zu geben, dass sie selbst Entscheidungen treffen können, auch falsche.

Sie bauen viele ehemalige GC-Junioren ein. Ein bewusster Entscheid?

Ich kam hierher und kannte niemanden. Ich habe also nicht gewusst, ob die Spieler seit dem 12. oder dem 18. Lebensjahr hier sind, startete also ohne Vorurteile. Ich brauchte zwar eine Weile, bis ich alle kannte, weil auch viele Spieler da waren. Aber so konnte ich fair bleiben, und das war wichtig. Es sind ja auch einige Spieler dabei, die schon eine Chance hatten, dann aber wieder in die U21 mussten …

… oder schon mehrfach verliehen wurden.

Genau. Wir versuchen, einen Rahmen zu schaffen, in dem die Burschen eine Chance bekommen. Man muss allerdings klar sagen: Es geht um Leistung, nicht um Jugend. Mit Simone Stroscio, Samuel Marques, Yannick Bettkober, Tim Meyer oder Loris Giandomenico haben wir aber einige spannende Spieler.

Für diese Spieler wird das Derby am Samstag besonders speziell. Die Grundstimmung scheint gut, unter Ihren Bildern auf Instagram gibt es positive Kommentare. Lesen Sie die?

Teilweise, aber es interessiert mich nicht. Doch es ist grundsätzlich schön, wenn die Stimmung positiv ist. Ich glaube, dass der Fan von GC viele negative Geschichten durchmachte und jetzt Hoffnung aufkeimt. Wenn man ihr zusieht, glaubt man der Mannschaft, dass sie ehrlich Fussball spielt. Und das ist mehr wert als mancher Punkt. Am Ende müssen sich die Fans darauf verlassen können, dass wir hier sind, um Erfolg zu haben, und nicht, um gute Stimmung zu verbreiten.

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