Presse Thread

Alles rund um den Grasshopper-Club Zürich
Antworten
Autor
Nachricht
JNEB1886
Beiträge: 682
Registriert: 24.01.20 @ 8:10

Re: Presse Thread

#30831 Beitrag von JNEB1886 »

Der letzte Satz gefällt mir: «Zu viel wurde versprochen», erkennt Berner, «ich stehe für ein bescheidenes, ein demütiges GC.» Und dieses GC das will jetzt einfach Spiel um Spiel an seinem Fundament bauen, im Winter bilanzieren, wo es auf seinem Weg ist, im nächsten Sommer weiter planen. «Ich weiss, das tönt unsexy, unattraktiv», sagt Berner. Unsexy muss aber nicht falsch sein.

Ich hoffe echt, sie planen mit Berner. Egal ob Abstiegsrunde oder Nicht. Schauen im Winter resp. im Sommer wo gezielt Verstärken, und mit dem Plus-/ Minus gleichen Kader wieder Starten.

Milan
Beiträge: 275
Registriert: 30.06.20 @ 23:34

Re: Presse Thread

#30832 Beitrag von Milan »

JNEB1886 hat geschrieben: 30.10.23 @ 9:36 Der letzte Satz gefällt mir: «Zu viel wurde versprochen», erkennt Berner, «ich stehe für ein bescheidenes, ein demütiges GC.» Und dieses GC das will jetzt einfach Spiel um Spiel an seinem Fundament bauen, im Winter bilanzieren, wo es auf seinem Weg ist, im nächsten Sommer weiter planen. «Ich weiss, das tönt unsexy, unattraktiv», sagt Berner. Unsexy muss aber nicht falsch sein.

Ich hoffe echt, sie planen mit Berner. Egal ob Abstiegsrunde oder Nicht. Schauen im Winter resp. im Sommer wo gezielt Verstärken, und mit dem Plus-/ Minus gleichen Kader wieder Starten.
Unattraktiv ist auch der Spielstil, der Berner für diese Mannschaft vorsieht. Das ist keine grosse Überraschung, Berner fühlt sich im Defensiv-Fussball wohl und gerade nach der Niederlagen-Serie will er gegen nominell stärkere Gegner in seiner Komfortzone bleiben. Trotzdem haben schon einige Spiele und Spielphasen gezeigt, dass dieses GC auch mutigen, engagierteren Fussball kann. Dass man sich gerade nach dem dominanten Yverdon Spiel in eine an Contini Zeiten erinnernde Fussballverweigerung zurückzieht, finde ich sehr Schade.

AppleBee
Beiträge: 1582
Registriert: 03.06.15 @ 23:01

Re: Presse Thread

#30833 Beitrag von AppleBee »

Milan hat geschrieben: 30.10.23 @ 10:53
JNEB1886 hat geschrieben: 30.10.23 @ 9:36 Der letzte Satz gefällt mir: «Zu viel wurde versprochen», erkennt Berner, «ich stehe für ein bescheidenes, ein demütiges GC.» Und dieses GC das will jetzt einfach Spiel um Spiel an seinem Fundament bauen, im Winter bilanzieren, wo es auf seinem Weg ist, im nächsten Sommer weiter planen. «Ich weiss, das tönt unsexy, unattraktiv», sagt Berner. Unsexy muss aber nicht falsch sein.

Ich hoffe echt, sie planen mit Berner. Egal ob Abstiegsrunde oder Nicht. Schauen im Winter resp. im Sommer wo gezielt Verstärken, und mit dem Plus-/ Minus gleichen Kader wieder Starten.
Unattraktiv ist auch der Spielstil, der Berner für diese Mannschaft vorsieht. Das ist keine grosse Überraschung, Berner fühlt sich im Defensiv-Fussball wohl und gerade nach der Niederlagen-Serie will er gegen nominell stärkere Gegner in seiner Komfortzone bleiben. Trotzdem haben schon einige Spiele und Spielphasen gezeigt, dass dieses GC auch mutigen, engagierteren Fussball kann. Dass man sich gerade nach dem dominanten Yverdon Spiel in eine an Contini Zeiten erinnernde Fussballverweigerung zurückzieht, finde ich sehr Schade.
Phuu… etwas krass gesagt. Ich habe mir eigentlich gesagt, dass dieses Kapitel Contini abgeschlossen ist und auch nicht weiter zu erwähnen bleibt… ein Trainer der kündigt und doch länger bleiben “muss”… das sagt eigentlich schon alles über einen Verein und dessen Führung aus.

Also, da Contini angesprochen: Soweit ist es in meinen Augen nie gekommen. Ich sehe vor allem die Wechselstrategien im Gegensatz zu Contini als Unterschied. Bislang wurde wurde auch strategisch besser aufgestellt oder auch erkannt, dass zum Beispiel ein Seko stärker im ZDM ist als in der IV. Solche Dinge zeigen mir schon auf, dass alles was halt zum Handlungsfeld des Trainers und seines Coaching-Staffs gehört, doch gut gearbeitet wird.
Darauf aufbauend kann man das Resultat auch bereits erkennen. Es gibt wirklich gute Spiele in denen der Matchplan aufging. Andererseits gab es Spiele (wie zum Beispiel eben jetzt gg St.Gallen) da wurde man in der ersten Minute überrannt. Das hat nichts mit taktischem Verständnis zu tun. Da war man einmal mehr nicht ab dem ersten Moment präsent. Solche Dinge haben sich unter Contini eingeschlichen und die gingen auch nicht mehr ganz weg. Da nimmt es mich wunder wie das Berner angeht… und ob hier Verbesserungen folgen.

Letzter Punkt von meiner Seite: Spielertypen wie Morandi, welche mit lethargischen Haltungen ein wahres Ärgernis darstellen zeigen mir, dass sie unter Bruno Berner doch ziemlich gut funktionieren. Für mich ist gerade Giotto das Beispiel, dass Berner doch einiges aus den Spielern rausholen kann. Morandi hat den Ball verloren und sprintet hinterher und setzt zu einer doch eher bescheidenen Grätsche an. Irgendwie bleibt der Ball mit Glück in den eigenen Reihen. Ich meine wow: was ist da passiert, dass der Morandi 1) nach hinten arbeitet, 2) auch mal sprintet und 3) überhaupt einmal das Gesicht verzieht…

Fazit: System-Berner läuft noch nicht rund, aber es sind klare Verbesserungen zu den Jahren zuvor erkennbar. Das zeigt, was der Trainer ausmacht. Ich hoffe, dass man weiterhin auf ihn setzt.

Milan
Beiträge: 275
Registriert: 30.06.20 @ 23:34

Re: Presse Thread

#30834 Beitrag von Milan »

AppleBee hat geschrieben: 31.10.23 @ 11:32
Milan hat geschrieben: 30.10.23 @ 10:53

Unattraktiv ist auch der Spielstil, der Berner für diese Mannschaft vorsieht. Das ist keine grosse Überraschung, Berner fühlt sich im Defensiv-Fussball wohl und gerade nach der Niederlagen-Serie will er gegen nominell stärkere Gegner in seiner Komfortzone bleiben. Trotzdem haben schon einige Spiele und Spielphasen gezeigt, dass dieses GC auch mutigen, engagierteren Fussball kann. Dass man sich gerade nach dem dominanten Yverdon Spiel in eine an Contini Zeiten erinnernde Fussballverweigerung zurückzieht, finde ich sehr Schade.
Phuu… etwas krass gesagt. Ich habe mir eigentlich gesagt, dass dieses Kapitel Contini abgeschlossen ist und auch nicht weiter zu erwähnen bleibt… ein Trainer der kündigt und doch länger bleiben “muss”… das sagt eigentlich schon alles über einen Verein und dessen Führung aus.

Also, da Contini angesprochen: Soweit ist es in meinen Augen nie gekommen. Ich sehe vor allem die Wechselstrategien im Gegensatz zu Contini als Unterschied. Bislang wurde wurde auch strategisch besser aufgestellt oder auch erkannt, dass zum Beispiel ein Seko stärker im ZDM ist als in der IV. Solche Dinge zeigen mir schon auf, dass alles was halt zum Handlungsfeld des Trainers und seines Coaching-Staffs gehört, doch gut gearbeitet wird.
Darauf aufbauend kann man das Resultat auch bereits erkennen. Es gibt wirklich gute Spiele in denen der Matchplan aufging. Andererseits gab es Spiele (wie zum Beispiel eben jetzt gg St.Gallen) da wurde man in der ersten Minute überrannt. Das hat nichts mit taktischem Verständnis zu tun. Da war man einmal mehr nicht ab dem ersten Moment präsent. Solche Dinge haben sich unter Contini eingeschlichen und die gingen auch nicht mehr ganz weg. Da nimmt es mich wunder wie das Berner angeht… und ob hier Verbesserungen folgen.

Letzter Punkt von meiner Seite: Spielertypen wie Morandi, welche mit lethargischen Haltungen ein wahres Ärgernis darstellen zeigen mir, dass sie unter Bruno Berner doch ziemlich gut funktionieren. Für mich ist gerade Giotto das Beispiel, dass Berner doch einiges aus den Spielern rausholen kann. Morandi hat den Ball verloren und sprintet hinterher und setzt zu einer doch eher bescheidenen Grätsche an. Irgendwie bleibt der Ball mit Glück in den eigenen Reihen. Ich meine wow: was ist da passiert, dass der Morandi 1) nach hinten arbeitet, 2) auch mal sprintet und 3) überhaupt einmal das Gesicht verzieht…

Fazit: System-Berner läuft noch nicht rund, aber es sind klare Verbesserungen zu den Jahren zuvor erkennbar. Das zeigt, was der Trainer ausmacht. Ich hoffe, dass man weiterhin auf ihn setzt.
Ich habs auch sicher etwas zu extrem formuliert. Nicht falsch verstehen, ich bin nicht gegen Berner und finde auch es hat sich einiges verbessert seit er hier ist. Ich mag einfach diese Grundvorsicht nicht, die unter Contini extremst war und man nun unter Berner auch wieder erkennt. Gegen Lugano wars extrem, aber auch gegen SG liess man sich nach 10 sehr starken Minuten und dem verdienten Ausgleich wieder von Minute zu Minute etwas mehr zurückfallen. Ich hätte ganz einfach gerne eine offensivere Grundausrichtung, auch bei einer Führung oder ausgeglichenem Spielstand.

Ungeziefer1886
Beiträge: 210
Registriert: 23.02.23 @ 18:18

Re: Presse Thread

#30835 Beitrag von Ungeziefer1886 »

JNEB1886 hat geschrieben: 30.10.23 @ 9:36 Der letzte Satz gefällt mir: «Zu viel wurde versprochen», erkennt Berner, «ich stehe für ein bescheidenes, ein demütiges GC.» Und dieses GC das will jetzt einfach Spiel um Spiel an seinem Fundament bauen, im Winter bilanzieren, wo es auf seinem Weg ist, im nächsten Sommer weiter planen. «Ich weiss, das tönt unsexy, unattraktiv», sagt Berner. Unsexy muss aber nicht falsch sein.

Ich hoffe echt, sie planen mit Berner. Egal ob Abstiegsrunde oder Nicht. Schauen im Winter resp. im Sommer wo gezielt Verstärken, und mit dem Plus-/ Minus gleichen Kader wieder Starten.
Ich hoffe auch das Berner die nötige Zeit bekommt. Die haben ohne Mittel diese Mannschaft aufbauen müssen. Wenn jetzt neue Investoren gewillt sind einzelne Positionen qualitativ zu verstärken machen wir einen Sprung vorwärts. Beispiele gibt es genug. Montpellier wurde damals auch nur Meister weil das Team 2-3 Jahre zusammenhielt. Toko, Zuber und Izet wären fast abgestiegen bevor sie die Liga schwindlig dribbelten und Cupsieger wurden.

Sergio+
Beiträge: 2355
Registriert: 30.08.17 @ 19:30

Re: Presse Thread

#30836 Beitrag von Sergio+ »

Sofern es nicht plötzlich schnell geht mit dem Verkauf, also die Chinesen bis Ende Saison bleiben, müsste Berner sich schon schwer was zu Schulden kommen lassen, um in der laufenden Saison entlassen zu werden.

Benutzeravatar
Rintintin_14
Beiträge: 1216
Registriert: 29.11.10 @ 18:55

Re: Presse Thread

#30837 Beitrag von Rintintin_14 »

Kann den jmd mit Abo posten?

https://www.tagesanzeiger.ch/gc-vor-ueb ... 7159578463

Vielen Dank.
Sie wollen mein Herz am rechten Fleck - Doch seh' ich dann nach unten weg - Dann schlägt es - Links!

Benutzeravatar
triemli_sued
Beiträge: 41
Registriert: 30.10.07 @ 16:40

Re: Presse Thread

#30838 Beitrag von triemli_sued »

Hollywood lockt als Erlösung
Die Übernahme von GC durch den Los Angeles FC zeichnet sich immer mehr ab. Die Idee ist, dass die Zürcher Teil eines Netzwerks von Amerika über München bis Afrika werden.


Thomas Schifferle
Publiziert heute um 06:00 Uhr
Schritt in eine bessere Zukunft? Die Grasshoppers hoffen auf Investoren aus Kalifornien.
Schritt in eine bessere Zukunft? Die Grasshoppers hoffen auf Investoren aus Kalifornien.
Foto: Andy Müller (Freshfocus)
Sky Sun wollte seinem Namen Ehre machen und nach ganz weit oben streben. Wer könnte seine hochtrabenden Pläne vergessen haben: GC bis 2025 an die nationale und bis 2030 an die europäische Spitze zu führen.

Der Abgesandte von Fosun verabschiedete sich Anfang Jahr still und leise. Und wenn die Informationen stimmen, ist das chinesische Konglomerat bald selbst Geschichte. Der Verkauf der Grasshoppers an die Besitzer des Los Angeles FC zeichnet sich immer mehr ab. Erste Unterschriften sollen geleistet sein.



«Kein Kommentar», heisst es von der Grasshopper Fussball AG. Seit April lässt Fosun über die New Yorker Investmentbank Moelis & Co. nach Interessenten für GC suchen. Anfang vergangener Woche meldete das amerikanische Finanzportal «Bloomberg» das Interesse des MLS-Clubs. Personen, die mit den Vorgängen vertraut sind, sagen, dass der Verkauf in den nächsten Wochen abgeschlossen wird. Als Kaufpreis stehen 10 Millionen Franken im Raum.

Das Minus von 45 Millionen und weitere Handicaps

Für Fosun ist das bei weitem nicht der erhoffte Betrag. Das Unternehmen wollte seine Schweizer Zeit ohne Minus überstehen, lieber noch mit einem Plus. Das ist illusorisch angesichts der Zahlen aus der Buchhaltung, die GC als hochdefizitären Betrieb ausweisen.

Das Minus 2020/21, in der ersten Saison mit Fosun: 4 Millionen Franken. In der zweiten: 14 Millionen. In der dritten soll es sich nochmals im Rahmen von 14 Millionen bewegen. Macht zusammengezählt 32 Millionen. Dazu kommen die 8 Millionen für die Übernahme von 90 Prozent der Aktien. Und als Zugabe die Rechnungen für den laufenden Betrieb. Wird der Ausstieg demnächst definitiv, beläuft sich der Aufwand auf gegen 45 Millionen.

Der neue Besitzer muss eine Aufbruchstimmung erzeugen können. Er darf kein Geist mehr sein wie Fosun.

Zudem hat GC für einen potenziellen Käufer das Handicap, die Basis in Zürich verloren zu haben und im Schatten des FCZ zu stehen. «Und es gibt noch einen Punkt, der für uns ein Problem ist», erklärte Vizepräsident Andras Gurovits am 20. Juli dieser Redaktion: «Wir haben seit bald zwanzig Jahren kein eigenes Stadion mehr. Wir sind heimatlos. Es fehlt das Heimatgefühl. Im Gegensatz zu anderen Clubs heisst das für uns: Wenn wir zu Saisonbeginn an die Startlinie gehen, liegen wir schon einmal mit 5 Millionen Franken zurück.»

Umso wichtiger ist es, dass ein neuer Besitzer eine Aufbruchstimmung erzeugen kann. Er darf kein Geist mehr sein wie Fosun, der zwar mit seinem Einstieg den Bankrott verhindert hat und die Rechnungen bezahlt, aber sonst nicht greifbar ist und bei der Wahl der Strategie und des Führungspersonals kapitale Fehlentscheidungen trifft.

Magic-Kappi
Beiträge: 3005
Registriert: 18.07.10 @ 13:37

Re: Presse Thread

#30839 Beitrag von Magic-Kappi »

Rintintin_14 hat geschrieben: 04.11.23 @ 7:58 Kann den jmd mit Abo posten?

https://www.tagesanzeiger.ch/gc-vor-ueb ... 7159578463

Vielen Dank.
Hier der ganze Artikel.

Hollywood lockt als Erlösung
Die Übernahme von GC durch den Los Angeles FC zeichnet sich immer mehr ab. Die Idee ist, dass die Zürcher Teil eines Netzwerks von Amerika über München bis Afrika werden.

Thomas Schifferle
Publiziert heute um 06:00 Uhr


Sky Sun wollte seinem Namen Ehre machen und nach ganz weit oben streben. Wer könnte seine hochtrabenden Pläne vergessen haben: GC bis 2025 an die nationale und bis 2030 an die europäische Spitze zu führen.

Der Abgesandte von Fosun verabschiedete sich Anfang Jahr still und leise. Und wenn die Informationen stimmen, ist das chinesische Konglomerat bald selbst Geschichte. Der Verkauf der Grasshoppers an die Besitzer des Los Angeles FC zeichnet sich immer mehr ab. Erste Unterschriften sollen geleistet sein.

«Kein Kommentar», heisst es von der Grasshopper Fussball AG. Seit April lässt Fosun über die New Yorker Investmentbank Moelis & Co. nach Interessenten für GC suchen. Anfang vergangener Woche meldete das amerikanische Finanzportal «Bloomberg» das Interesse des MLS-Clubs. Personen, die mit den Vorgängen vertraut sind, sagen, dass der Verkauf in den nächsten Wochen abgeschlossen wird. Als Kaufpreis stehen 10 Millionen Franken im Raum.

Das Minus von 45 Millionen und weitere Handicaps

Für Fosun ist das bei weitem nicht der erhoffte Betrag. Das Unternehmen wollte seine Schweizer Zeit ohne Minus überstehen, lieber noch mit einem Plus. Das ist illusorisch angesichts der Zahlen aus der Buchhaltung, die GC als hochdefizitären Betrieb ausweisen.

Das Minus 2020/21, in der ersten Saison mit Fosun: 4 Millionen Franken. In der zweiten: 14 Millionen. In der dritten soll es sich nochmals im Rahmen von 14 Millionen bewegen. Macht zusammengezählt 32 Millionen. Dazu kommen die 8 Millionen für die Übernahme von 90 Prozent der Aktien. Und als Zugabe die Rechnungen für den laufenden Betrieb. Wird der Ausstieg demnächst definitiv, beläuft sich der Aufwand auf gegen 45 Millionen.

Der neue Besitzer muss eine Aufbruchstimmung erzeugen können. Er darf kein Geist mehr sein wie Fosun.

Zudem hat GC für einen potenziellen Käufer das Handicap, die Basis in Zürich verloren zu haben und im Schatten des FCZ zu stehen. «Und es gibt noch einen Punkt, der für uns ein Problem ist», erklärte Vizepräsident Andras Gurovits am 20. Juli dieser Redaktion: «Wir haben seit bald zwanzig Jahren kein eigenes Stadion mehr. Wir sind heimatlos. Es fehlt das Heimatgefühl. Im Gegensatz zu anderen Clubs heisst das für uns: Wenn wir zu Saisonbeginn an die Startlinie gehen, liegen wir schon einmal mit 5 Millionen Franken zurück.»

Umso wichtiger ist es, dass ein neuer Besitzer eine Aufbruchstimmung erzeugen kann. Er darf kein Geist mehr sein wie Fosun, der zwar mit seinem Einstieg den Bankrott verhindert hat und die Rechnungen bezahlt, aber sonst nicht greifbar ist und bei der Wahl der Strategie und des Führungspersonals kapitale Fehlentscheidungen trifft.

Milliardäre denken ans Geld

An den finanziellen Mitteln fehlt es dem LAFC nicht. Milliardäre gehören zu den Besitzern, etwa Bennett Rosenthal, der eine Finanzfirma gründete, die heute über 340 Milliarden Dollar verwaltet. Rosenthal amtet derzeit als geschäftsführender Manager und ist einer von insgesamt 26 Besitzern. Zu ihnen gehört auch: Magic Johnson, Basketball-Legende und einer der Milliardäre in diesem Kreis.

Mia Hamm, eine der grössten Fussballerinnen der Geschichte, je zweimal Weltmeisterin und Olympiasiegerin, ist gehört ebenso dazu wie der Schauspieler und Produzent Will Ferrell. Brandon Beck ist mit Computerspielen reich geworden. Peter Guber hält auch Anteile an den Golden State Warriors (Basketball) und den LA Dodgers (Baseball), beides mit mehreren Milliarden bewertete Teams. Peter Schneider ist der Präsident der Warriors. So liest sich das bei diesem Club, der sich selbst ganz bescheiden als «Weltklasse» bezeichnet.

Der LAFC nimmt zwar erst seit 2018 an der Meisterschaft teil und gilt trotzdem schon als wertvollster Club der MLS. 2022 wurde er erstmals Meister. Das Playoff in dieser Saison hat er souverän erreicht. Seinen Machern eilt der Ruf voraus, seriös und verlässlich zu sein.

Seit März dieses Jahres haben sie unter «Red&Gold» eine Kooperation mit Bayern München, um in der Nachwuchsförderung gemeinsam aktiv zu sein. Eine Fussballakademie in Gambia, The Gambinos Stars Africa, ist seit neuestem Teil davon. Hinter einer solchen Zusammenarbeit muss sich auch die Motivation der Amerikaner verstecken, sich in Niederhasli zu engagieren. Hinter dem Aufbau eines Netzwerks und der Ausbildung von Spielern, um mit ihnen ihr Geschäft profitabel betreiben zu können. Denn das treibt auch die Besitzer aus Los Angeles um: Sie haben nicht das geringste Interesse, einfach so Geld in den Sand zu setzen.

Und da ist noch ein Schaefer

Darum kommt Core Sports Capital ins Spiel, eine Fussball-Investmentfirma mit Sitz in Zug. Ahmet Schaefer hat sie gegründet. Seit 2019 gehören ihm, einem früheren Fifa-Mitarbeiter, 97 Prozent von Clermont Foot. Von Austria Lustenau besitzt er 25 Prozent und seit einem Jahr 33 Prozent des FC Biel. Dazu pflegt er eine Zusammenarbeit mit einer Akademie in Südafrika und angeblich bald mit einer in New York.

Clermont, Lustenau und Biel mögen alles keine glamourösen Adressen sein. Aber allein mit dem Aufstieg von Clermont in die Ligue 1 hat sich die Investition für Schaefer schon gelohnt. Das Denkmodell ist nun, dass der LAFC das Management von GC an Schaefer überträgt. Und damit ein Konstrukt schafft, das sich im Fussball am Etablieren ist: die Kontrolle über viele Clubs und Spieler, wie sie die Manchester City Group so erfolgreich pflegt.

Los Angeles, München, Clermont, New York, Gambia, Südafrika: So würde dann ein Netzwerk aussehen, von dem GC Teil wird. Von China bis in die halbe Welt hinaus: Das wäre nun einmal ein Aufstieg für den Club, der sich noch immer Rekordmeister nennen darf und doch nicht mehr das ist, was er über Jahrzehnte war. Die Eigenständigkeit wird er in einem solchen Projekt nicht zurückbekommen. Wenigstens wird er den Namen behalten und überleben.
kummerbube hat geschrieben: 23.06.23 @ 16:53
Wenn man die fetten Eicheln im schönen Blumengärtli liegen lässt kommen früher oder später die Wildsauen vorbei. :idea:

Magic-Kappi
Beiträge: 3005
Registriert: 18.07.10 @ 13:37

Re: Presse Thread

#30840 Beitrag von Magic-Kappi »

Ahmet Schaefer wäre der absolute Idealfall, steckt er doch mit seinen Vereinen mitten im Abstiegskampf und bringt so die nötige Erfahrung mit :D .
Clermont ist Zweitletzter mit 5 Punkten, Lustenau Letzter mit 3 Pünktchen aus 12 Spielen.
kummerbube hat geschrieben: 23.06.23 @ 16:53
Wenn man die fetten Eicheln im schönen Blumengärtli liegen lässt kommen früher oder später die Wildsauen vorbei. :idea:

Antworten