Presse Thread

Alles rund um den Grasshopper-Club Zürich
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ArcticWolf
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Re: Presse Thread

#31951 Beitrag von ArcticWolf »

Die NZZ stösst so ziemlich in's selbe Horn...

https://www.nzz.ch/sport/fussball-die-g ... ld.1826655

Ach, GC! Jetzt fürchtet der Klub sogar wieder den Abstieg

Vor drei Monaten rettete der Los Angeles FC die Grasshoppers mit der Übernahme. Doch nun bangt der Klub, der am Samstag gegen Servette verlor, um den Klassenerhalt. Wann kümmern sich endlich Leute um GC, die Land und Liga kennen?
Fabian Ruch 20.04.2024, 21.45 Uhr

Nach rund drei Monaten unter den amerikanischen Besitzern ist die Bilanz der Grasshoppers verheerend: rasante sportliche Talfahrt, verärgerte Fans, neuer Trainer, neuer Sportchef, alte Sorgen. GC hat seit dem Einstieg des Klubs aus Los Angeles im Januar in 14 Spielen neun Punkte geholt und acht Tore erzielt. Wieder einmal ist die Frage: GC, quo vadis?

Leute, die im Klub arbeiten oder ihn eng beobachten, skizzieren das Bild eines konzeptlosen und führungslosen Unternehmens mit teilweise chaotischen Zuständen. Die Eigentümer aus Los Angeles haben beim Einstieg betont, erst einmal alles durchleuchten zu wollen. Sie haben die Situation unterschätzt. Die Präsidentin Stacy Johns sagte diese Woche bei «blue Sport»: «Es wurde in den letzten 20 Jahren viel Schaden angerichtet. Was jetzt am meisten fehlt, ist Vertrauen. Es ist sehr schwierig für uns, dieses Vertrauen aufzubauen.»

Dabei war der Start des LAFC Mitte Januar hochprofessionell, die Kommunikation entschlossen, das Bekenntnis glaubhaft. Damals lag GC nahe an Rang 6 und der Championship Group, der Abstieg war kein Thema, und der Plan, erst einmal alles in Ruhe anzuschauen und ab Sommer personelle Anpassungen vorzunehmen, schien klug. Es konnte ja eigentlich nur besser werden für GC als zuvor unter chinesischer Führung.
Schlechte und komplizierte Kaderplanung

Die Realität hat die Träume eingeholt. Das lag auch an irritierenden Entscheidungen des neuen Managements. Harald Gärtner, der LAFC-Europachef, präsentierte in der Winterpause drei Offensivkräfte als Verstärkungen, die sich bisher nicht einmal als Ergänzungsspieler bewiesen: Dijon Kamberi, Oliver Batista Meier und Asumah Abubakar haben bei GC 0 Tore und 0 Assists beigetragen.

Die längst geplante und für den Sommer vorgesehene Rochade auf dem Sportchefposten, es kam der Gärtner-Vertraute Stefan Schwarz für Bernt Haas, wurde angesichts der Krise Ende März eilig vorgezogen, der Trainer Bruno Berner wiederum zu spät freigestellt. Berner hatte die Kabine, wie man sagt, verloren – aber er wurde erst nach den drei Niederlagen innerhalb weniger Tage gegen Lausanne, bei YB und in Yverdon entlassen.

Vor dem Start der Relegation Group sieht es danach aus, als ob GC Ende Saison die Barrage gegen den Zweiten der Challenge League bestreiten muss. Immerhin: Der neue Trainer Marco Schällibaum kennt die Liga, trainierte noch zu Saisonbeginn erfolgreich den FC Yverdon und ist eine Klublegende. Steigt GC nicht ab, dürfte er im Amt bleiben.

Die naheliegende Frage ist: Warum führen nicht auch Leute den Klub, die mit Land und Liga vertraut sind? Der Deutsche Stefan Schwarz arbeitete früher vor allem als Scout – und sein Chef und Landsmann Gärtner ist nur zwei, drei Tage pro Woche in Zürich. Gärtner kümmert sich auch um das LAFC-Projekt in Innsbruck sowie die Zusammenarbeit der Amerikaner im Nachwuchsbereich mit Bayern München. Noch Mitte März sagte er der NZZ: «Wir haben hundert Prozent Vertrauen in die handelnden Personen.» Die handelnden Personen Haas und Berner waren bald weg – geblieben sind die Probleme im Klub.

Davon gibt es eine ganze Menge, ganz abgesehen vom schlecht zusammengestellten Team. Die Kaderplanung ist erneut kompliziert, weil offen ist, in welcher Liga GC nächste Saison spielen wird. Dabei haben die Entscheidungsträger vom LAFC realisiert, dass 15 bis 20 Spieler ausgetauscht werden müssen.

Auch auf dem Campus sind die Zustände nach Missmanagement auf vielen Ebenen «desaströs», wie ein Insider sagt. Die teure Anlage in Niederhasli, weit weg von Zürich, ist ein Sinnbild der GC-Tristesse. Der Nachwuchschef Fritz Schmid, im Februar angestellt, hielt es nur ein paar Wochen aus. Es ist nicht der Fehler des LAFC, was die Besitzer vor ihnen angerichtet haben. Aber es genügt kaum, bloss für ein paar Stunden pro Woche vor Ort zu sein.
Der Verwaltungsrat Gurovits fordert Geduld ein

In der Winterpause wurde mit Fredy Bickel einer der erfahrensten Sportchefs der Schweiz angestellt – für den Nachwuchs. Auch diese Massnahme wirft Fragen auf, weil Bickels Qualitäten und sein Netzwerk in der Schweiz im Profibereich helfen könnten. Sein Einfluss dürfte wenigstens zum Engagement von Schällibaum geführt haben.

Andras Gurovits kann sich leidenschaftlich und lange wehren, wenn es um die Entwicklung im Klub geht. Er ist seit bald zehn Jahren GC-Verwaltungsrat und sagt: «Ich habe viel schlimmere Zeiten erlebt, einmal standen wir einen Tag vor der Liquidation. Die neuen Besitzer sind für GC ein Volltreffer. Wir können uns glücklich schätzen, dass uns ein kompetenter Klub wie LAFC übernommen hat.»

Mehrere Verantwortliche aus Los Angeles waren in Zürich, Benny Tran als Spezialist in den Bereichen Unternehmensentwicklung, Branding und Marketing sogar wochenlang. Womöglich wäre es nicht falsch, im Bereich Sport Spezialisten einzusetzen, die sich in der Schweiz auskennen. «Die Rahmenbedingungen in Zürich sind nicht ideal. Und wenn es sportlich nicht läuft, werden viele Geschichten aufgebauscht», sagt Gurovits. «Seit der Verbannung aus dem Hardturm sind wir immer am Kämpfen. Nun brauchen wir Geduld.»

Man hat diese Worte bei GC schon oft gehört. Bald sollen endlich ein Präsident und ein Geschäftsführer mit Bezug zur Schweiz vorgestellt werden. Und auch dank Gratistickets kamen im Frühling in den Heimspielen gegen St. Gallen und Lausanne zweimal über 10 000 Zuschauer in den Letzigrund. René Gnägi, Präsident des GC-Fanklubs Ostschweiz, sagt, er habe gemischte Gefühle, aber verspüre unter den Anhängern die Bereitschaft, die taumelnde Mannschaft erst recht zu unterstützen. «Es war halt schade, haben die Spieler bei der Niederlage gegen Lausanne vor einer schönen Kulisse nicht geliefert.»

Gnägi sagt, dass GC «extrem abstiegsgefährdet» sei. Wobei ein paar Jahre in der Challenge League wohl billiger wären als ein Dasein im Mittelfeld der Super League, weil bei einem Klassenerhalt stark ins Kader investiert werden müsste. 14 Millionen Franken betrug das Defizit letzte Saison, jetzt soll es leicht weniger sein. Und das neue Fussballstadion ist erst in ein paar Jahren bezugsbereit, was Gurovits sehr ärgert: «Es ist ein Skandal, wie der Bau durch Einsprachen immer wieder verzögert wird.»
Die Amerikaner denken das Business gross

In Österreich verfolgt der LAFC ebenfalls ein ambitioniertes Projekt. Der einst ruhmreiche Klub Wacker Innsbruck ist in der fünftklassigen Tirol Liga, soll jedoch in vier, fünf Jahren wieder in der Bundesliga spielen. Das hat Benny Tran gegenüber der «Tiroler Tageszeitung» erklärt. Er sprach von einer neuen Akademie und einem grösseren Stadion und sagte: «Wir denken das Business gross.» Träume verkaufen – das können die Kalifornier. Aber Los Angeles liegt nicht näher an Zürich als Schanghai.

Auch die Chinesen dachten das Business bei GC gross, für den damaligen Präsidenten Sky Sun war der Himmel das Limit. Er redete von Titeln und davon, die Grasshoppers international in der Elite zu verankern – und hinterliess einen Scherbenhaufen. Diesen müssen jetzt Amerikaner und Deutsche unter extremen Bedingungen zusammenkehren. Der einst stolze Rekordmeister GC hat manchen Stresstest erlebt, die «Sonntags-Zeitung» schrieb kürzlich: «Seit dem letzten Meistertitel 2003 hat GC Hunderte Millionen Franken und Hunderte Spieler verbraucht – und ist doch nie weitergekommen.»

Was bleibt, ist die Legende. Und die ewige Hoffnung, selbst wenn die Grasshoppers seit 20 Jahren ein schier hoffnungsloser Fall sind. «Wenn man teilweise Angst haben muss, in der Stadt Zürich ein Leibchen zu tragen, weil man von gewissen FCZ-Fans angegriffen werden könnte, geht die Entwicklung schwer in die falsche Richtung», sagt René Gnägi, GC-Fan seit bald vierzig Jahren.

Es sind mehrere Brennpunkte, die wieder einmal eine delikate Gemengelage ergeben. Hätte es im Winter keinen Käufer gegeben, wäre sogar ein Zwangsabstieg ernsthaft zum Thema geworden. Ein Unternehmen, das jeden Monat eine Million Franken verbrennt, ist eigentlich nicht überlebensfähig. Die Präsidentin Stacy Johns sagte diese Woche: «Wir haben verstanden, dass das ein grosses Projekt ist.»

Das hört sich nicht so an, als ob der potente LAFC trotz Fehlstarts bald das Interesse am Grasshopper-Club verlieren könnte. Noch ist Zeit, sich an die Kultur in der Schweiz zu gewöhnen. Denn Absteiger gibt es in der auf Unterhaltung ausgerichteten Major League Soccer in den USA nicht.
Inside every man there are two wolves always battling. One is anger, envy, false pride, jealousy and greed. The other is joy, peace, love and hope. Every man has to choose which wolf he will feed.


MisterT
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Re: Presse Thread

#31953 Beitrag von MisterT »

Hat jemand Blick Plus und kann den Text reinkopieren?

Danke.

Papuqe
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Re: Presse Thread

#31954 Beitrag von Papuqe »

MisterT hat geschrieben: 26.04.24 @ 11:39
Hat jemand Blick Plus und kann den Text reinkopieren?

Danke.
Blick+ kannst du bei 12ft.io einfügen, dann kannst du es lesen.

MisterT
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Re: Presse Thread

#31955 Beitrag von MisterT »

Papuqe hat geschrieben: 26.04.24 @ 11:53
MisterT hat geschrieben: 26.04.24 @ 11:39

Hat jemand Blick Plus und kann den Text reinkopieren?

Danke.
Blick+ kannst du bei 12ft.io einfügen, dann kannst du es lesen.
Die Seite geht nicht mehr... leider.

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Ciri Sforza
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Re: Presse Thread

#31956 Beitrag von Ciri Sforza »

MisterT hat geschrieben: 26.04.24 @ 11:56
Papuqe hat geschrieben: 26.04.24 @ 11:53

Blick+ kannst du bei 12ft.io einfügen, dann kannst du es lesen.
Die Seite geht nicht mehr... leider.
https://byebyepaywall.com/

Hier geht eigentlich immer was…

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AUUUH
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Re: Presse Thread

#31957 Beitrag von AUUUH »

Ciri Sforza hat geschrieben: 26.04.24 @ 12:04
MisterT hat geschrieben: 26.04.24 @ 11:56

Die Seite geht nicht mehr... leider.
https://byebyepaywall.com/

Hier geht eigentlich immer was…
Leider geht bei mir keine der Seiten. Falls jemand Zugriff hat, kann er es gerne ins Forum kopieren. Danke im Voraus ;)
AUUUH!!!

Abstauber
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Re: Presse Thread

#31958 Beitrag von Abstauber »

AUUUH hat geschrieben: 26.04.24 @ 12:13
Ciri Sforza hat geschrieben: 26.04.24 @ 12:04

https://byebyepaywall.com/

Hier geht eigentlich immer was…
Leider geht bei mir keine der Seiten. Falls jemand Zugriff hat, kann er es gerne ins Forum kopieren. Danke im Voraus ;)
Du kannst alternativ auch eine Seite zurückgehen. Dort ist dies bereits geschehen.
Seit die Amis da sind ist alles nochmals beschi**ener als es ohnehin schon war.

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bocca
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Re: Presse Thread

#31959 Beitrag von bocca »

User Long Beach hat es bereits reinkopiert:

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kai_stutz
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Re: Presse Thread

#31960 Beitrag von kai_stutz »

da dürfte user long_beach bei einigen auf der ignorier liste gelandet sein...

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