Hardturm Neubau

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Hi Ho Liquidator
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Re: Hardturm Neubau

#2971 Beitrag von Hi Ho Liquidator »

Nicht Hardturm, aber schon erwähnenswert...

2029...maybe...

Argovia Today hat geschrieben:Projekt Torfeld Süd
Baustart des neuen Aarauer Stadions lässt weiterhin auf sich warten
Das ewige Hin und Her bezüglich des Baus des neuen Stadions für den FC Aarau geht in die nächste Runde. Nun soll der geänderte Gestaltungsplan nochmals öffentlich aufgelegt werden.

Der Bau des neuen Stadions für den FC Aarau verzögert sich erneut. Denn es braucht eine neue Auflage des Gestaltungsplans, berichtet die Aargauer Zeitung.

Im Herbst 2022 fällte das Bundesgericht einen Entscheid in puncto Teilrevision Nutzungsplanung Torfeld Süd. So wurde der Bauherrin HRS Real Estage AG der Bau von vier Wohntürmen zur Querfinanzierung des Stadions bewilligt. 17 Privatpersonen und ein Unternehmen reichten darauf eine Beschwerde ein; die Vorschriften für Wohnnutzung in lärmebelastenden Gebieten würden damit verletzt werden. Das Gericht wies diese Beschwerde jedoch ab. Die Lärmfrage sei nicht auf Stufe Bau- und Nutzungsordnung, sondern erst bei der Sondernutzungsplanung – demnach im Baugesuch zu behandeln.

In Bezug auf dieses Urteil hatte der Aarauer Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker verkündet, dass geprüft werden müsse, ob deshalb Anpassungen am Gestaltungsplan notwendig seien und ob dieser teilweise oder ganz aufgelegt werden soll.

Sieben Monate danach ist klar: Der Gestaltungsplan muss in Teilen nochmals öffentlich aufgelegt werden. Der Stadtbaumeister Jan Hlavica erklärt: «Da seit der ersten Auflage im Juni 2019 die Lärmvorgaben angepasst wurden, handelt es sich um eine Aktualisierung und Präzisierung der Lärmbestimmungen bei den Sondernutzungsvorschriften.»

Diese Anpassungen sollen nun demnächst zur Vorprüfung beim Kanton eingereicht werden. Im Herbst dieses Jahres sollen dann die kombinierte öffentliche Mitwirkung und die öffentliche Auflage folgen. Erst wenn dann allfällige Einwendungen behandelt worden sind, kann der Stadtrat den Gestaltungsplan beschliessen und ihn dem Kanton vorlegen. Danach folgt bei Zustimmung das Baugesuch für die Gesamtanlage. Zeitlich würde das bedeuten, dass der Baustart 2026 oder gar 2027 erfolgen und das erste Spiel im neuen Stadion dann im Jahr 2029 angepfiffen werden könnte. Das kommt aber auch darauf an, wie gross der Widerstand in den nächsten Phasen ist.
https://www.argoviatoday.ch/aargau-solo ... -151869886

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ArcticWolf
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Re: Hardturm Neubau

#2972 Beitrag von ArcticWolf »

Hi Ho Liquidator hat geschrieben: 06.06.23 @ 8:23 Nicht Hardturm, aber schon erwähnenswert...

2029...maybe...

Argovia Today hat geschrieben:Projekt Torfeld Süd
Baustart des neuen Aarauer Stadions lässt weiterhin auf sich warten
Das ewige Hin und Her bezüglich des Baus des neuen Stadions für den FC Aarau geht in die nächste Runde. Nun soll der geänderte Gestaltungsplan nochmals öffentlich aufgelegt werden.

Der Bau des neuen Stadions für den FC Aarau verzögert sich erneut. Denn es braucht eine neue Auflage des Gestaltungsplans, berichtet die Aargauer Zeitung.

Im Herbst 2022 fällte das Bundesgericht einen Entscheid in puncto Teilrevision Nutzungsplanung Torfeld Süd. So wurde der Bauherrin HRS Real Estage AG der Bau von vier Wohntürmen zur Querfinanzierung des Stadions bewilligt. 17 Privatpersonen und ein Unternehmen reichten darauf eine Beschwerde ein; die Vorschriften für Wohnnutzung in lärmebelastenden Gebieten würden damit verletzt werden. Das Gericht wies diese Beschwerde jedoch ab. Die Lärmfrage sei nicht auf Stufe Bau- und Nutzungsordnung, sondern erst bei der Sondernutzungsplanung – demnach im Baugesuch zu behandeln.

In Bezug auf dieses Urteil hatte der Aarauer Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker verkündet, dass geprüft werden müsse, ob deshalb Anpassungen am Gestaltungsplan notwendig seien und ob dieser teilweise oder ganz aufgelegt werden soll.

Sieben Monate danach ist klar: Der Gestaltungsplan muss in Teilen nochmals öffentlich aufgelegt werden. Der Stadtbaumeister Jan Hlavica erklärt: «Da seit der ersten Auflage im Juni 2019 die Lärmvorgaben angepasst wurden, handelt es sich um eine Aktualisierung und Präzisierung der Lärmbestimmungen bei den Sondernutzungsvorschriften.»

Diese Anpassungen sollen nun demnächst zur Vorprüfung beim Kanton eingereicht werden. Im Herbst dieses Jahres sollen dann die kombinierte öffentliche Mitwirkung und die öffentliche Auflage folgen. Erst wenn dann allfällige Einwendungen behandelt worden sind, kann der Stadtrat den Gestaltungsplan beschliessen und ihn dem Kanton vorlegen. Danach folgt bei Zustimmung das Baugesuch für die Gesamtanlage. Zeitlich würde das bedeuten, dass der Baustart 2026 oder gar 2027 erfolgen und das erste Spiel im neuen Stadion dann im Jahr 2029 angepfiffen werden könnte. Das kommt aber auch darauf an, wie gross der Widerstand in den nächsten Phasen ist.
https://www.argoviatoday.ch/aargau-solo ... -151869886
Ein Kopf an Kopf-Rennen, spannender als jeder Cup-Final! Wer spielt als Erster sein erstes Heimspiel im neuen Stadion? :roll:

Wobei ich mich schon festlege, dass höchstens eines der beiden Projekte dann irgendwann einmal auch tatsächlich noch realisiert werden wird.
Inside every man there are two wolves always battling. One is anger, envy, false pride, jealousy and greed. The other is joy, peace, love and hope. Every man has to choose which wolf he will feed.

bumpy_knuckle
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Re: Hardturm Neubau

#2973 Beitrag von bumpy_knuckle »

NZZ von Heute

Unglaublich, aber wahr: In der Stadt Zürich kommt es zu einer dritten Stadionabstimmung

Ein Volksbegehren gibt vor, das Flussufer schützen zu wollen. Doch es zielt direkt auf das Projekt «Ensemble» mit zwei Hochhäusern und dem Fussballstadion.

Die Befürworter des Zürcher Stadionprojekts auf dem Hardturmareal sind leidgeprüft. Allen voran die beiden Fussballklubs FCZ und GC, die endlich planbare Verhältnisse herbeisehnen. Es ist ein Ziel, das einfach nicht näherkommen will, einer Fata Morgana gleich.

Die Liste wird immer länger: zwanzig Jahre Planung, zwei Stadionprojekte gescheitert, das eine davon trotz einem Ja an der Urne. Nach fünf Jahren Stillstand das gegenwärtige Vorhaben: «Ensemble», das ein Stadion für 18 000 Zuschauer, eine Genossenschaftssiedlung mit gemeinnützigen Wohnungen und zwei Hochhäuser umfasst. 2018 Annahme, 2020 Bestätigung an der Urne.

Seit drei Jahren laufen nun Rechtshändel. Zuerst müssen der Gestaltungsplan und dann die Baubewilligung rechtskräftig werden. Alles anfechtbar über drei Instanzen. Das macht sechs juristische Hürden. Noch keine ist übersprungen.

Und jetzt taucht noch ein Hindernis auf, in Form einer neuen Initiative. Wird sie angenommen, könnte sie das Bauvorhaben im Kern gefährden. Man kann von der dritten «Ensemble»-Abstimmung sprechen. Auch wenn die Initiative das Wort «Stadion» tunlichst vermeidet.

Uferschutzinitiative heisst das Volksbegehren. Die Initiantinnen und Initianten haben die nötigen 3000 gültigen Unterschriften diesen Frühling eingereicht, es ist somit zustande gekommen. Das Begehren hat das offizielle Ziel, den Bau von Hochhäusern entlang der Gewässer zu verbieten. Aber eben nicht nur unmittelbar am Ufer, sondern auch darüber hinaus.

Von der «vierfachen Sohlenbreite der Limmat» ist im Initiativtext die Rede. Macht bei einer Sohlenbreite von 50 Metern exakt 200 Meter. Entlang dieses Streifens würden Bauten über 25 Meter Höhe verboten.

Die «Ensemble»-Wohntürme stehen ziemlich genau 200 Meter vom Limmatufer entfernt.

Im Initiativtext ist nicht die Rede von Fussball, sondern vom Erhalt von Naherholungsgebieten «für die Bevölkerung und als Lebensraum für Tiere und Pflanzen».

Gezielt gegen Stadionprojekt gerichtet?
Doch vieles deutet darauf hin, dass die Initiative gezielt gegen das Stadionprojekt gerichtet ist. Sie kommt zwar in Form der «allgemeinen Anregung» daher, doch sie enthält sehr konkrete Formulierungen. Zum Beispiel wird explizit erwähnt, dass Gestaltungspläne mitgemeint sind und nur bestehende Bauten dem Bestandesschutz unterständen.

Zwar ist allgemein vom Uferschutz die Rede. Doch die Forderung ist bezüglich Seeufer bedeutungslos. Die Richtlinien des Hochbaudepartements sehen am See keine Hochhäuser vor. Alles konzentriert sich auf den Limmatraum.

Und dort gibt es derzeit genau ein konkretes Bauprojekt mit Bauhöhen über 25 Meter in 200 Metern Abstand vom Limmatufer: «Ensemble».

Genau genommen würde nur der Bau der beiden Wohntürme verboten. Das Stadion und der Genossenschaftsbau sind niedriger als 25 Meter. Aber das gegenwärtige Projekt ist ohne Wohntürme nicht finanzierbar.

Die Initianten geben sich auf Anfrage der NZZ ahnungslos. Martin Zahnd, von Beruf IT-Spezialist und Hobbynaturfotograf, ist einer der treibenden Kräfte. Er wisse nicht genau, ob die Wohntürme auch von der Initiative betroffen seien, sagt er. Und ob das Volksbegehren das Stadion wirklich gefährde, könne er nicht beurteilen. «Es geht uns nicht um das Stadion, sondern generell um Umweltschutz und vor allem um die Hochhausrichtlinie, die die Stadt kürzlich verabschiedet hat.»

Als Beispiele nennen die Initianten allerdings Gebäude, die unmittelbar ans Wasser gebaut wurden. Etwa den Swissmill-Tower oder den geplanten Wohnbau der Stadt über dem ehemaligen Tramdepot im Kreis 5. Weshalb soll der Schutz über das unmittelbare Ufer hinaus und derart weit gehen?

Zahnd sagt, Uferlandschaften seien besonders schützenswert. Und Hochhäuser hätten weitreichende Auswirkungen, beispielsweise durch den Schattenwurf. Deshalb müsse das Ufer in einer gewissen Breite geschützt werden.

Ein Blick auf das Initiativkomitee verstärkt den Verdacht, dass es sich um eine versteckte Stadioninitiative handelt. Denn es liest sich wie ein Who’s who der Stadiongegner: Lisa Kromer sitzt darin, Präsidentin der IG Freiräume Zürich-West, die den Gestaltungsplan an der Urne bekämpft hat. Weiter die GLP-Kantonsrätin Sandra Bienek, Wortführerin bei der ersten «Ensemble»-Abstimmung 2019.

Oder die beiden Grünen Markus Knauss und Gabi Petri, die als VCS-Funktionäre das allererste Stadionprojekt von 2003 mit Rekursen in die Knie gezwungen haben. Weiter sind bekannte Hochhausgegner wie der Architekt Heinz Oeschger mit von der Partie.

Die Initianten wetten mutmasslich darauf, dass ein Volksentscheid vorliegt, bevor der «Ensemble»-Gestaltungsplan rechtskräftig ist. Das Volksbegehren dürfte in rund zwei Jahren an die Urne kommen. Bis dann dürfte der Rechtsstreit um das Stadionprojekt noch nicht beigelegt sein.

Kann dieser Plan aufgehen? Kann man laufende Bauprojekte mittels Volksinitiative torpedieren? Das städtische Hochbaudepartement schreibt auf Anfrage knapp, die Initiative werde den Gestaltungsplan «nach unserer Einschätzung» nicht tangieren. Juristisch ist dies aber kein klarer Fall.



Alain Griffel ist Rechtsprofessor an der Universität Zürich und Experte für Raumplanungs-, Bau- und Umweltrecht. Gemäss seiner Einschätzung ist nicht auszuschliessen, dass die Initiative Folgen hat, auch wenn er den umgekehrten Fall für wahrscheinlicher hält. Allgemein sei Planbeständigkeit in der Raumplanung ein wichtiger Faktor in der Rechtsprechung.

Die Gretchenfrage sei der Zeitpunkt, auf den die Gerichte abstellten, sagt Griffel. Gilt die Rechtslage für den Zeitpunkt, als der Gestaltungsplan verabschiedet wurde? Oder gilt die Rechtslage zum Zeitpunkt, da die Initiative, falls sie denn angenommen wird, umgesetzt ist?

Griffel geht vom ersten Fall aus. Aber es habe auch schon Fälle gegeben, bei denen die Gerichte anders entschieden hätten. «Eine gewisse Gefahr für das Bauprojekt geht von der Initiative deshalb aus, weil es aufgrund des juristischen Schwebezustands viele andere nicht gesicherte Faktoren gibt.»

Die «Ensemble»-Verantwortlichen nehmen die Initiative ernst. Der Sprecher Markus Spillmann sagt, man habe die Initiative «zur Kenntnis genommen». «Für das Projekt ‹Ensemble› gilt, dass es zweimal sehr deutlich von der Bevölkerung gutgeheissen wurde und wir sehr zuversichtlich sind, dass auch die derzeit noch hängigen Rekurse zügig erledigt werden. Allfällige Versuche von Minderheiten, das Projekt weiter zu verzögern, schaden dem Fussball-, Jugend- und Vereinssport und dem raschen Bau dringend benötigter Wohnungen.»

Weitere Verzögerung zu erwarten
Offen ist, ob die Initiative das Verfahren vor Gericht verzögert. Es ist aber der Fall denkbar, dass die Gerichte einen ausstehenden Volksentscheid abwarten. Auch dies dürfte Teil des Kalküls sein.

Denn mit jeder Verzögerung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Investoren – in erster Linie Pensionskassen – die Zuversicht verlieren, das Vorhaben mit intakten Renditeaussichten realisieren zu können.
GC Züri jetzt und s ganze läbe lang!

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Pipo Highlander
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Re: Hardturm Neubau

#2974 Beitrag von Pipo Highlander »

bumpy_knuckle hat geschrieben: 09.06.23 @ 17:26 NZZ von Heute

Unglaublich, aber wahr: In der Stadt Zürich kommt es zu einer dritten Stadionabstimmung

Ein Volksbegehren gibt vor, das Flussufer schützen zu wollen. Doch es zielt direkt auf das Projekt «Ensemble» mit zwei Hochhäusern und dem Fussballstadion.

Die Befürworter des Zürcher Stadionprojekts auf dem Hardturmareal sind leidgeprüft. Allen voran die beiden Fussballklubs FCZ und GC, die endlich planbare Verhältnisse herbeisehnen. Es ist ein Ziel, das einfach nicht näherkommen will, einer Fata Morgana gleich.

Die Liste wird immer länger: zwanzig Jahre Planung, zwei Stadionprojekte gescheitert, das eine davon trotz einem Ja an der Urne. Nach fünf Jahren Stillstand das gegenwärtige Vorhaben: «Ensemble», das ein Stadion für 18 000 Zuschauer, eine Genossenschaftssiedlung mit gemeinnützigen Wohnungen und zwei Hochhäuser umfasst. 2018 Annahme, 2020 Bestätigung an der Urne.

Seit drei Jahren laufen nun Rechtshändel. Zuerst müssen der Gestaltungsplan und dann die Baubewilligung rechtskräftig werden. Alles anfechtbar über drei Instanzen. Das macht sechs juristische Hürden. Noch keine ist übersprungen.

Und jetzt taucht noch ein Hindernis auf, in Form einer neuen Initiative. Wird sie angenommen, könnte sie das Bauvorhaben im Kern gefährden. Man kann von der dritten «Ensemble»-Abstimmung sprechen. Auch wenn die Initiative das Wort «Stadion» tunlichst vermeidet.

Uferschutzinitiative heisst das Volksbegehren. Die Initiantinnen und Initianten haben die nötigen 3000 gültigen Unterschriften diesen Frühling eingereicht, es ist somit zustande gekommen. Das Begehren hat das offizielle Ziel, den Bau von Hochhäusern entlang der Gewässer zu verbieten. Aber eben nicht nur unmittelbar am Ufer, sondern auch darüber hinaus.

Von der «vierfachen Sohlenbreite der Limmat» ist im Initiativtext die Rede. Macht bei einer Sohlenbreite von 50 Metern exakt 200 Meter. Entlang dieses Streifens würden Bauten über 25 Meter Höhe verboten.

Die «Ensemble»-Wohntürme stehen ziemlich genau 200 Meter vom Limmatufer entfernt.

Im Initiativtext ist nicht die Rede von Fussball, sondern vom Erhalt von Naherholungsgebieten «für die Bevölkerung und als Lebensraum für Tiere und Pflanzen».

Gezielt gegen Stadionprojekt gerichtet?
Doch vieles deutet darauf hin, dass die Initiative gezielt gegen das Stadionprojekt gerichtet ist. Sie kommt zwar in Form der «allgemeinen Anregung» daher, doch sie enthält sehr konkrete Formulierungen. Zum Beispiel wird explizit erwähnt, dass Gestaltungspläne mitgemeint sind und nur bestehende Bauten dem Bestandesschutz unterständen.

Zwar ist allgemein vom Uferschutz die Rede. Doch die Forderung ist bezüglich Seeufer bedeutungslos. Die Richtlinien des Hochbaudepartements sehen am See keine Hochhäuser vor. Alles konzentriert sich auf den Limmatraum.

Und dort gibt es derzeit genau ein konkretes Bauprojekt mit Bauhöhen über 25 Meter in 200 Metern Abstand vom Limmatufer: «Ensemble».

Genau genommen würde nur der Bau der beiden Wohntürme verboten. Das Stadion und der Genossenschaftsbau sind niedriger als 25 Meter. Aber das gegenwärtige Projekt ist ohne Wohntürme nicht finanzierbar.

Die Initianten geben sich auf Anfrage der NZZ ahnungslos. Martin Zahnd, von Beruf IT-Spezialist und Hobbynaturfotograf, ist einer der treibenden Kräfte. Er wisse nicht genau, ob die Wohntürme auch von der Initiative betroffen seien, sagt er. Und ob das Volksbegehren das Stadion wirklich gefährde, könne er nicht beurteilen. «Es geht uns nicht um das Stadion, sondern generell um Umweltschutz und vor allem um die Hochhausrichtlinie, die die Stadt kürzlich verabschiedet hat.»

Als Beispiele nennen die Initianten allerdings Gebäude, die unmittelbar ans Wasser gebaut wurden. Etwa den Swissmill-Tower oder den geplanten Wohnbau der Stadt über dem ehemaligen Tramdepot im Kreis 5. Weshalb soll der Schutz über das unmittelbare Ufer hinaus und derart weit gehen?

Zahnd sagt, Uferlandschaften seien besonders schützenswert. Und Hochhäuser hätten weitreichende Auswirkungen, beispielsweise durch den Schattenwurf. Deshalb müsse das Ufer in einer gewissen Breite geschützt werden.

Ein Blick auf das Initiativkomitee verstärkt den Verdacht, dass es sich um eine versteckte Stadioninitiative handelt. Denn es liest sich wie ein Who’s who der Stadiongegner: Lisa Kromer sitzt darin, Präsidentin der IG Freiräume Zürich-West, die den Gestaltungsplan an der Urne bekämpft hat. Weiter die GLP-Kantonsrätin Sandra Bienek, Wortführerin bei der ersten «Ensemble»-Abstimmung 2019.

Oder die beiden Grünen Markus Knauss und Gabi Petri, die als VCS-Funktionäre das allererste Stadionprojekt von 2003 mit Rekursen in die Knie gezwungen haben. Weiter sind bekannte Hochhausgegner wie der Architekt Heinz Oeschger mit von der Partie.

Die Initianten wetten mutmasslich darauf, dass ein Volksentscheid vorliegt, bevor der «Ensemble»-Gestaltungsplan rechtskräftig ist. Das Volksbegehren dürfte in rund zwei Jahren an die Urne kommen. Bis dann dürfte der Rechtsstreit um das Stadionprojekt noch nicht beigelegt sein.

Kann dieser Plan aufgehen? Kann man laufende Bauprojekte mittels Volksinitiative torpedieren? Das städtische Hochbaudepartement schreibt auf Anfrage knapp, die Initiative werde den Gestaltungsplan «nach unserer Einschätzung» nicht tangieren. Juristisch ist dies aber kein klarer Fall.



Alain Griffel ist Rechtsprofessor an der Universität Zürich und Experte für Raumplanungs-, Bau- und Umweltrecht. Gemäss seiner Einschätzung ist nicht auszuschliessen, dass die Initiative Folgen hat, auch wenn er den umgekehrten Fall für wahrscheinlicher hält. Allgemein sei Planbeständigkeit in der Raumplanung ein wichtiger Faktor in der Rechtsprechung.

Die Gretchenfrage sei der Zeitpunkt, auf den die Gerichte abstellten, sagt Griffel. Gilt die Rechtslage für den Zeitpunkt, als der Gestaltungsplan verabschiedet wurde? Oder gilt die Rechtslage zum Zeitpunkt, da die Initiative, falls sie denn angenommen wird, umgesetzt ist?

Griffel geht vom ersten Fall aus. Aber es habe auch schon Fälle gegeben, bei denen die Gerichte anders entschieden hätten. «Eine gewisse Gefahr für das Bauprojekt geht von der Initiative deshalb aus, weil es aufgrund des juristischen Schwebezustands viele andere nicht gesicherte Faktoren gibt.»

Die «Ensemble»-Verantwortlichen nehmen die Initiative ernst. Der Sprecher Markus Spillmann sagt, man habe die Initiative «zur Kenntnis genommen». «Für das Projekt ‹Ensemble› gilt, dass es zweimal sehr deutlich von der Bevölkerung gutgeheissen wurde und wir sehr zuversichtlich sind, dass auch die derzeit noch hängigen Rekurse zügig erledigt werden. Allfällige Versuche von Minderheiten, das Projekt weiter zu verzögern, schaden dem Fussball-, Jugend- und Vereinssport und dem raschen Bau dringend benötigter Wohnungen.»

Weitere Verzögerung zu erwarten
Offen ist, ob die Initiative das Verfahren vor Gericht verzögert. Es ist aber der Fall denkbar, dass die Gerichte einen ausstehenden Volksentscheid abwarten. Auch dies dürfte Teil des Kalküls sein.

Denn mit jeder Verzögerung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Investoren – in erster Linie Pensionskassen – die Zuversicht verlieren, das Vorhaben mit intakten Renditeaussichten realisieren zu können.
Mensch, wie mich diese links-grünen Deppen aufregen...
Herr Meier, das isch e Gränni!

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weedee
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Re: Hardturm Neubau

#2975 Beitrag von weedee »

bumpy_knuckle hat geschrieben: 09.06.23 @ 17:26 NZZ von Heute

Unglaublich, aber wahr: In der Stadt Zürich kommt es zu einer dritten Stadionabstimmung

Ein Volksbegehren gibt vor, das Flussufer schützen zu wollen. Doch es zielt direkt auf das Projekt «Ensemble» mit zwei Hochhäusern und dem Fussballstadion.

Die Befürworter des Zürcher Stadionprojekts auf dem Hardturmareal sind leidgeprüft. Allen voran die beiden Fussballklubs FCZ und GC, die endlich planbare Verhältnisse herbeisehnen. Es ist ein Ziel, das einfach nicht näherkommen will, einer Fata Morgana gleich.

Die Liste wird immer länger: zwanzig Jahre Planung, zwei Stadionprojekte gescheitert, das eine davon trotz einem Ja an der Urne. Nach fünf Jahren Stillstand das gegenwärtige Vorhaben: «Ensemble», das ein Stadion für 18 000 Zuschauer, eine Genossenschaftssiedlung mit gemeinnützigen Wohnungen und zwei Hochhäuser umfasst. 2018 Annahme, 2020 Bestätigung an der Urne.

Seit drei Jahren laufen nun Rechtshändel. Zuerst müssen der Gestaltungsplan und dann die Baubewilligung rechtskräftig werden. Alles anfechtbar über drei Instanzen. Das macht sechs juristische Hürden. Noch keine ist übersprungen.

Und jetzt taucht noch ein Hindernis auf, in Form einer neuen Initiative. Wird sie angenommen, könnte sie das Bauvorhaben im Kern gefährden. Man kann von der dritten «Ensemble»-Abstimmung sprechen. Auch wenn die Initiative das Wort «Stadion» tunlichst vermeidet.

Uferschutzinitiative heisst das Volksbegehren. Die Initiantinnen und Initianten haben die nötigen 3000 gültigen Unterschriften diesen Frühling eingereicht, es ist somit zustande gekommen. Das Begehren hat das offizielle Ziel, den Bau von Hochhäusern entlang der Gewässer zu verbieten. Aber eben nicht nur unmittelbar am Ufer, sondern auch darüber hinaus.

Von der «vierfachen Sohlenbreite der Limmat» ist im Initiativtext die Rede. Macht bei einer Sohlenbreite von 50 Metern exakt 200 Meter. Entlang dieses Streifens würden Bauten über 25 Meter Höhe verboten.

Die «Ensemble»-Wohntürme stehen ziemlich genau 200 Meter vom Limmatufer entfernt.

Im Initiativtext ist nicht die Rede von Fussball, sondern vom Erhalt von Naherholungsgebieten «für die Bevölkerung und als Lebensraum für Tiere und Pflanzen».

Gezielt gegen Stadionprojekt gerichtet?
Doch vieles deutet darauf hin, dass die Initiative gezielt gegen das Stadionprojekt gerichtet ist. Sie kommt zwar in Form der «allgemeinen Anregung» daher, doch sie enthält sehr konkrete Formulierungen. Zum Beispiel wird explizit erwähnt, dass Gestaltungspläne mitgemeint sind und nur bestehende Bauten dem Bestandesschutz unterständen.

Zwar ist allgemein vom Uferschutz die Rede. Doch die Forderung ist bezüglich Seeufer bedeutungslos. Die Richtlinien des Hochbaudepartements sehen am See keine Hochhäuser vor. Alles konzentriert sich auf den Limmatraum.

Und dort gibt es derzeit genau ein konkretes Bauprojekt mit Bauhöhen über 25 Meter in 200 Metern Abstand vom Limmatufer: «Ensemble».

Genau genommen würde nur der Bau der beiden Wohntürme verboten. Das Stadion und der Genossenschaftsbau sind niedriger als 25 Meter. Aber das gegenwärtige Projekt ist ohne Wohntürme nicht finanzierbar.

Die Initianten geben sich auf Anfrage der NZZ ahnungslos. Martin Zahnd, von Beruf IT-Spezialist und Hobbynaturfotograf, ist einer der treibenden Kräfte. Er wisse nicht genau, ob die Wohntürme auch von der Initiative betroffen seien, sagt er. Und ob das Volksbegehren das Stadion wirklich gefährde, könne er nicht beurteilen. «Es geht uns nicht um das Stadion, sondern generell um Umweltschutz und vor allem um die Hochhausrichtlinie, die die Stadt kürzlich verabschiedet hat.»

Als Beispiele nennen die Initianten allerdings Gebäude, die unmittelbar ans Wasser gebaut wurden. Etwa den Swissmill-Tower oder den geplanten Wohnbau der Stadt über dem ehemaligen Tramdepot im Kreis 5. Weshalb soll der Schutz über das unmittelbare Ufer hinaus und derart weit gehen?

Zahnd sagt, Uferlandschaften seien besonders schützenswert. Und Hochhäuser hätten weitreichende Auswirkungen, beispielsweise durch den Schattenwurf. Deshalb müsse das Ufer in einer gewissen Breite geschützt werden.

Ein Blick auf das Initiativkomitee verstärkt den Verdacht, dass es sich um eine versteckte Stadioninitiative handelt. Denn es liest sich wie ein Who’s who der Stadiongegner: Lisa Kromer sitzt darin, Präsidentin der IG Freiräume Zürich-West, die den Gestaltungsplan an der Urne bekämpft hat. Weiter die GLP-Kantonsrätin Sandra Bienek, Wortführerin bei der ersten «Ensemble»-Abstimmung 2019.

Oder die beiden Grünen Markus Knauss und Gabi Petri, die als VCS-Funktionäre das allererste Stadionprojekt von 2003 mit Rekursen in die Knie gezwungen haben. Weiter sind bekannte Hochhausgegner wie der Architekt Heinz Oeschger mit von der Partie.

Die Initianten wetten mutmasslich darauf, dass ein Volksentscheid vorliegt, bevor der «Ensemble»-Gestaltungsplan rechtskräftig ist. Das Volksbegehren dürfte in rund zwei Jahren an die Urne kommen. Bis dann dürfte der Rechtsstreit um das Stadionprojekt noch nicht beigelegt sein.

Kann dieser Plan aufgehen? Kann man laufende Bauprojekte mittels Volksinitiative torpedieren? Das städtische Hochbaudepartement schreibt auf Anfrage knapp, die Initiative werde den Gestaltungsplan «nach unserer Einschätzung» nicht tangieren. Juristisch ist dies aber kein klarer Fall.



Alain Griffel ist Rechtsprofessor an der Universität Zürich und Experte für Raumplanungs-, Bau- und Umweltrecht. Gemäss seiner Einschätzung ist nicht auszuschliessen, dass die Initiative Folgen hat, auch wenn er den umgekehrten Fall für wahrscheinlicher hält. Allgemein sei Planbeständigkeit in der Raumplanung ein wichtiger Faktor in der Rechtsprechung.

Die Gretchenfrage sei der Zeitpunkt, auf den die Gerichte abstellten, sagt Griffel. Gilt die Rechtslage für den Zeitpunkt, als der Gestaltungsplan verabschiedet wurde? Oder gilt die Rechtslage zum Zeitpunkt, da die Initiative, falls sie denn angenommen wird, umgesetzt ist?

Griffel geht vom ersten Fall aus. Aber es habe auch schon Fälle gegeben, bei denen die Gerichte anders entschieden hätten. «Eine gewisse Gefahr für das Bauprojekt geht von der Initiative deshalb aus, weil es aufgrund des juristischen Schwebezustands viele andere nicht gesicherte Faktoren gibt.»

Die «Ensemble»-Verantwortlichen nehmen die Initiative ernst. Der Sprecher Markus Spillmann sagt, man habe die Initiative «zur Kenntnis genommen». «Für das Projekt ‹Ensemble› gilt, dass es zweimal sehr deutlich von der Bevölkerung gutgeheissen wurde und wir sehr zuversichtlich sind, dass auch die derzeit noch hängigen Rekurse zügig erledigt werden. Allfällige Versuche von Minderheiten, das Projekt weiter zu verzögern, schaden dem Fussball-, Jugend- und Vereinssport und dem raschen Bau dringend benötigter Wohnungen.»

Weitere Verzögerung zu erwarten
Offen ist, ob die Initiative das Verfahren vor Gericht verzögert. Es ist aber der Fall denkbar, dass die Gerichte einen ausstehenden Volksentscheid abwarten. Auch dies dürfte Teil des Kalküls sein.

Denn mit jeder Verzögerung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Investoren – in erster Linie Pensionskassen – die Zuversicht verlieren, das Vorhaben mit intakten Renditeaussichten realisieren zu können.
Und schon ist mein Wochenende zur Sau
Was sollte ich machen? Schließlich hat er unsere Mutter eine alte Hure genannt.
Aber das ist doch die Wahrheit!
So alt ist sie nun auch wieder nicht!

Milan
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Re: Hardturm Neubau

#2976 Beitrag von Milan »

Die Initative dürfte in etwa 2 Jahren vors Volk kommen. Bis sie bei einer doch eher unrealistischen Annahme inkraft tritt, dürfte weitere Zeit vergehen. Bis dann müsste der Gestaltungsplan ja selbst bei eher trägem Tempo bei allen Instanzen durch sein. Kann die initiative auch auf die Baubewilligun einfluss haben, oder wäre in diesem Fall das Projekt gesichert?

Allgemein schätze ich die Gefahr die von dieser Initiative ausgeht als sehr gering ein. Eine Annahme dürfte in Zeiten der Wohnungsnot kaum realistisch sein. Und selbst bei einer Annahme sind die Chancen klein, dass das Stadion überhaupt davon tangiert wird. Verzögert wird dadurch auch nichts. Es ist einfach ein letzter jämmerlicher Versuch.

Ruhig Blut. Initiative ablehnen, Personen die sich dafür einsetzen künftig vom Wahlzettel streichen und gut ist.
Zuletzt geändert von Milan am 09.06.23 @ 17:49, insgesamt 1-mal geändert.

Stadt Züri
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Re: Hardturm Neubau

#2977 Beitrag von Stadt Züri »

Wurde hier drin schon vor einigen Monaten besprochen. Diese Menschen sind das widerwärtigste, was in der Politik agiert. Überaus gruusig. Offensichtlicher gehts nicht mehr. Genau drauf achten, von welchen Parteien dieses Anliegen unterstützt wird und diese dann eindeutig als Verhinderer Volkswillen geisseln, gerade auch zB wenn man dann im
Hinblick der kommenden Wahlen angesprochen wird

Als ob die 200 m zufällig gewählt wurden - da wird mir wirklich kotzübel und jedem mit Anstand, auch Gegner des Projekts, müsste es gleichergehen

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bocca
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Re: Hardturm Neubau

#2978 Beitrag von bocca »

Hier kann man sich die Muppet Show anschauen:

https://www.uferschutz.ch/index.php/komitee
Zuletzt geändert von bocca am 09.06.23 @ 18:00, insgesamt 1-mal geändert.

Milan
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Re: Hardturm Neubau

#2979 Beitrag von Milan »

Stadt Züri hat geschrieben: 09.06.23 @ 17:48 Wurde hier drin schon vor einigen Monaten besprochen. Diese Menschen sind das widerwärtigste, was in der Politik agiert. Überaus gruusig. Offensichtlicher gehts nicht mehr. Genau drauf achten, von welchen Parteien dieses Anliegen unterstützt wird und diese dann eindeutig als Verhinderer Volkswillen geisseln, gerade auch zB wenn man dann im
Hinblick der kommenden Wahlen angesprochen wird

Als ob die 200 m zufällig gewählt wurden - da wird mir wirklich kotzübel und jedem mit Anstand, auch Gegner des Projekts, müsste es gleichergehen
Ziel der initianten dürfte wohl tatsächlich ein Abwarten der Gerichte auf einen Volksentscheid sein, um so das Projekt noch ein wenig weiter zu verzögern. Kann mir aber nicht Recht vorstellen dass Gerichte hier lange auf einen Chancenlosen Volksentscheid warten. Gerade da diese Zwängerei ja absolut offensichtlich ist.

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Shakur
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Re: Hardturm Neubau

#2980 Beitrag von Shakur »

Hinterletztes Saupack.... warum werden die eigentlich nirgends angepöbelt und dürfen frei herumlaufe ?! Und es gibt echt leute die das gleiche Gedankengut haben wie die
http://www.gcz-forum.ch

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